3. Kapitel

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3. Kapitel

Jade

Ich war gerade bei Michelle gewesen, unserer Managerin, um sie über meinen Beziehungsstatus aufzuklären, ja sie wollten das alles wissen, damit sie mich in den Medien verteidigen konnten und auch ich weiß nicht, schützen? Auf jeden Fall wusste sie es nun und ich wollte nur noch nach Hause in mein Bett. Schnell lief ich die Treppen nach unten und kam just in dem Moment unten an der Tür an, als auch Perrie samt den fünf Jungs da ankam. Louis lächelte mich an, was ich erwiderte, dann drängelte ich mich durch und stieg gleich in eines der Taxen, welche vor der Tür standen, winkte den anderen spöttisch zu und dann fuhr der Wagen auch schon an.

Spontan hatte ich beschlossen am Wochenende zu meiner Mutter zu fahren und das hatte mir wirklich geholfen, es war wunderschön gewesen, weg von London, wo ich scheinbar alle Probleme gelassen hatte beziehungsweise die Personen, die mir Probleme bereiteten: Jean und Perrie. Außerdem war meine Mutter eine tolle Zuhörerin und genau so eine hatte ich dringend gebraucht.

 Ich war eigentlich nicht der Mensch, der immer traurig war, um meinen letzten Freund hatte ich so drei Stunden geweint, wobei geweint war das falsche Wort, eher hatte ich Bilder von uns zerstört und sie dann verbrannt und dazu alle meine Freunde eingeladen. Das war lustig gewesen. Aber um Jean trauerte ich wirklich schon ziemlich lange. Das war richtig abnormal, ich konnte das nur damit erklären, dass wir drei verdammte Jahre zusammen gewesen waren. Drei Jahre! Und ich hatte kein einziges Mal gemerkt, dass ich einfach nicht gut genug war, nicht gut genug für ihn. Er war perfekt. Er sah wunderschön aus, war beliebt und der Liebling der Lehrer, ich dagegen war schon immer die Schulaußenseiterin, die nichts auf die Reihe bekam und mega tollpatschig war. Ich hätte einfach merken müssen, dass er jemand besseres verdiente. Jemand unkomplizierten, hübschen, netten und normalen. Er konnte keine Freundin gebrauchen, die tollpatschig war und in den Augen seiner Freunde einfach nur dumm. Ich hatte mir immer eingebildet, dass das schon werden würde. Nichts war gut, alles war kaputt. Ohne es zu merken, hatte ich auf dem Klavier eine Melodie gespielt. Schnell schrieb ich sie mir auf, wer weiß, vielleicht konnte ich das eines Tages ja mal brauchen. Dann hörte ich einen Schlüssel im Schloss und rannte schnell in mein Zimmer, ich hatte mit Perrie nicht mehr gesprochen und ich wusste von Jesy von ihrem nicht ganz so tollen Verhalten, nachdem ich aus dem Tonstudio verschwunden war. Ich zog mir schnell was bequemes an und legte mich dann in mein Bett.

Kurz darauf ging die Tür auf. „Jade? Bist du wach?“, Perrie stand im Türrahmen. Ich versuchte mich schlafend zu stellen, doch sie kam ins Zimmer. Ich weiß, dass du noch nicht schläfst. Sie knipste die Nachtischlampe an, woraufhin ich meine Augen zusammenkniff. „Wusste ich es doch!“, sie grinste gequält. „Jade, wir müssen reden! Wir können uns nicht einfach ignorieren und uns hassen, wir sind beste Freundinnen!“ Ich fiel ihr ins Wort. „Wir waren beste Freundinnen, du bist doch die, die nie Zeit für mich hat, die immer unterwegs ist und bei ihrem „besten“ Freund ist und mich total vergisst, weißt du wie dumm sich so was anfühlt? Ich kann es dir sagen, richtig scheiße!“ Sie schaute auf den Boden. „Wir sind zusammen!“, flüstert sie dann kaum merklich. „Und deshalb bist du bei mir? Soll ich etwa Freudensprünge machen oder was? Super, wirklich, dann bist du ja gar nicht mehr da!“, ich merkte selbst, wie meine Stimme immer leise und wackliger wurde und schließlich auch eine Träne über meine Wange lief. Warum musste ich ausgerechnet jetzt anfangen zu weinen? Ich strich die Träne weg, doch es kamen immer neue nach. Perrie legte vorsichtig einen Arm um meine Schulter. „Ich wusste nicht, dass dich das so fertig macht…“, meinte sie schließlich. „Tut es aber!“, erwiderte ich trotzig. Sie erwiderte nichts, sondern strich mir immer weiter über den Rücken.

Schließlich räusperte sie sich: „Es tut mir wirklich leid, dass ich nicht für dich da bin. Ich habe es heute Abend erkannt, als ich bei Zayn war und gesehen habe, wie gut die Jungs sich verstehen und vor allem Louis und Harry, die sich ohne Worte verstehen. Es hat mich so an uns erinnert. Weißt du noch, bei X-Faktor, als wir uns immer mitten im Lied angeschaut und verständigt haben? So eine Freundschaft wie unsere ist etwas ganz besonderes. Bitte, bitte verzeihe mir Jade, du bist doch meine beste Freundin, ich brauche dich!“ Vorsichtig hob ich nach dieser Rede meinen Kopf und sah sie an. Ihre blauen Augen schauten ehrlich zu mir. Ich musste ihr verzeihen, bei so einem lieben Blick… Ich seufzte, dann schloss ich sie in eine feste Umarmung, die sie glücklich erwiderte. Und schon wieder liefen mir die Tränen über die Wangen, aber dieses Mal vor Freude. Ich hatte meine beste Freundin wieder zurück.

Words: 816

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