5. Kapitel

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5. Kapitel

 „Jade!“ „Ja, hey.“ Ich sah ihn kalt an, den Mann, der mein Herz gebrochen hatte.

Wir sahen uns an. Ich musterte ihn und mir fiel sein Bart auf, der ihn ziemlich sexy machte. Und seine Augen, die noch immer so wunderschön waren. Und seine wunderschönen Kusslippen, die ich so oft hatte berühren dürfen. Bei denen  ich gerade das Bedürfnis hatte, sie zu berühren. Ich beugte mich ein Stück nach vorne. „Ah, das ist also deine Ex.“, die Blondine neben ihm sah etwas erstaunt aus. „Mit so jemand warst du zusammen? Da hast du es jetzt aber gründlich besser!“, sie grinste arrogant. Was für eine dumme Kuh. Dann wurden mir ihre Worte bewusst. Jean und sie waren zusammen? Er war schon wieder vergeben, nach gerade einmal vier Tagen? Ach Jade, bilde dir doch nichts ein, er hat dich doch bestimmt schon davor betrogen. Die Stimme in meinem Kopf. Denk nicht daran, schau darüber hinweg, zeig ihm, dass du stark bist. Sagte eine weitere Stimme. Ich hörte zur Zeit definitiv zu viele Stimmen in meinem Kopf.

Ich schaute wieder zu ihm und dann sah ich hinter ihm einen Lockenkopf, den ich sehr gut kannte. Es war Harry Styles. Ohne über mein handeln hatte ich dann schon meine Stimme erhoben und gerufen: „Hey Schatz, hier bin ich!“ Als er jedoch nicht reagierte, lehnte ich mich kurz zu meinem Nachbartisch hinüber. „Sorry, ich bin gleich wieder da, ich hol nur schnell mal Harry!“ Dann stand ich auf und passte ihn vor dem Eingang, bzw., für ihn eher Ausgang ein. „Ähm, hi!“ Ich fasste ihn am Arm an. „Sorry, ich hab’s eilig!“, meinte er nur und schüttelte meinen Arm ab. „Ähm Harry, ich bin‘s Jade!“ Daraufhin beugte er sich nach unten. „Oh ähm hi.“, murmelte er. Und irgendwie sah ich ihm ein bisschen Verwirrung an, ich verstand ihn ziemlich gut. Am Freitag, als wir uns gesehen hatten, war ich ja ziemlich kalt zu ihm gewesen und jetzt sagte ich sogar freiwillig hallo.  „Hast du vielleicht kurz Zeit?“, fragend schaute ich ihn an. Er hatte sich inzwischen wieder gefasst und lächelte. Bei diesem lächeln hätte ich fast schwach werden können, aber nun ja, irgendwo da hinter mir saß mein Exfreund und beobachtete uns. „Ja klar, für eine schöne Frau doch immer!“ Innerlich machte ich einen riesengroßen Freudensprung, aber äußerlich lächelte ich  ihn nur kurz an. „Kannst du vielleicht meinen Freund spielen?“ „What?“,, entfuhr es ihm. Dann fing er sich wieder. „Du willst ein Date? Heute Abend, ich hol dich um zwanzig Uhr ab, wir gehen essen, zieh dir was schönes an, ok…“ „Ähm, sorry.“ Ich lächelte ihn kurz an. „Ich meinte eigentlich ob du kurz mit zu meinem Exfreund kommst und meinen Freund spielst!“, stellte ich klar. Er sah etwas erstaunt aus und irgendwie auch enttäuscht. Nun gut, es ging jetzt wirklich nur darum, Jean glauben zu lassen, dass es mir wieder richtig gut ging und ich über unsere Trennung hinüber war. „Alles klar!“, Harry grinste mich an und legte dann einen Arm um meine Hüfte. „Wo sitzt er?“

Ich deutete auf die Sitzecke, in der immer noch meine Tasche lag und wir liefen zu den beiden. „Hey, jetzt bin ich wieder da!“, mit aufgesetztem Lächeln im Gesicht wandte ich mich zu den beiden. „Das ist Harry, mein Freund!“ Ich zeigte lächelnd auf Harry, der sich neben mich gesetzt hatte und dieser gab mir einen Kuss auf die Wange. „OMG, das ist Harry Styles!“, schrie die blonde Freundin meines Exfreundes. Viele Köpfe drehten sich zu uns um und Harry zischte ein „pscht“. „Ups, sorry.“, die Blondine kicherte. „Ich meinte: OMG, da ist Harry Styles!“ Ich verdrehte meine Augen und nahm einen Schluck von meinem Kaffee. Ich hatte solche blondierten Tussen noch nie leiden können und hatte immer über diese hergezogen, dass Jean jetzt mit so einer zusammen war, gab mir einen ziemlichen Stich. „Ja, der bin ich!“, meinte er und zog mich noch näher an sich heran. Er roch wahnsinnig gut und ich schloss kurz meine Augen um mir über die Situation klar zu werden. Verdammt, ich durfte nicht so von Harry Styles denken, wenn mein Ex mir mit seiner Blondine gegenübersaß, das ging einfach nicht. Als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich Jean direkt in die Augen. „Na du bist dann aber schnell über mich hinweg gekommen, ich dachte, dass das bei dir länger dauert!“, feindselig sah er mich an. „Sagt grad der richtige!“, erwiderte ich scharf. „Wieso, wie lange seid ihr denn getrennt fragte das Blondchen. Wie unsensibel konnte man eigentlich sein? So etwas zu fragen. Jean hatte gerade seinen Mund geöffnet, als ich ihm zuvorkam, wir waren eigentlich nie zusammen, ich habe nur jemand gebraucht, der ein Auto hatte!“ Ich lächelte Jean nochmal an, dann wendete ich mich an Harry. „Aber jetzt habe ich meine ganz große Liebe gefunden!“ Ich näherte meinem Kopf seinem und dann lagen unsere Lippen aufeinander. Sie bewegten sich synchron und es fühlte sich wunderschön an, Harry war ein großartiger Küsser und in meinem Bauch kribbelte es. Als wir uns wieder lösten, war ich ziemlich benommen von dem Kuss und Harry schien es nicht anders zu gehen. „Darling, wir müssen los!“, meinte er schließlich. Ich nickte und er zog mich auf die Beine und legte seinen Arm um meine Hüfte. Mit einem Winken verabschiedete ich mich und flüsterte „Auf Nimmerwiedersehen!“, was ihn zum lachen brachte. Auch vor dem Laden ließ er mich nicht los. „Es soll doch echt wirken!“, meinte er. Ich zeigte zu meinem Auto. „Da steht mein Auto, kann ich dich mitnehmen?“ Seine Miene wurde ernst. „Hey, dann hast du mir vorher meinen Parkplatz weggenommen?“ Ich schaute ihn nur kurz an. „Sorry, dann bis bald mal!“ Ich drehte mich um und hetzte zu meinem Auto. Ich brauchte Abstand. So schnell wie möglich. Ich fädelte mich wieder in den Verkehr ein und fuhr aber sofort wieder in die nächste Nebenstraße, wo ich heulend über meinem Lenkrad zusammenbrach.

Words: 988

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