Es war 23:00 Uhr an einem Freitag. Sarah hätte eigentlich schon vor einer Stunde zuhause sein sollen. Doch der Abend mit ihren Freunden war einfach zu schön gewesen, als dass sie gehen wollte.
Ihr Vater würde definitiv sauer auf sie sein, doch das würde in Ordnung gehen. Eine kurze Standpauke und dann wieder Friede, Freude, Eierkuchen.Jetzt schlenderte sie im fahlen Licht der Straßenlaternen gut gelaunt die Straße runter zu ihrem Haus.
Angst im Dunklen hatte sie nicht.
Ihre Mutter hat ihr sogar ein Pfefferspray gekauft.
Sarah bog um eine Ecke und sah schon von weitem, dass das Licht in ihrem Haus noch brannte.
Doch je näher sie ihrem trauten Heim kam, desto größer wurde das mulmige Gefühl, das in ihr wuchs.
Und dann sah sie, was ihr solches Unwohl verursachte. Im Licht der Lampen im Haus sah sie mehrere Silhouetten. Silhouetten, die Waffen in der Hand hielten! Sarah blieb wie erstarrt stehen. Sie beobachte wie hypnotisiert, wie drei weitere Personen den Raum betraten. Sarah erkannte sofort ihre Eltern und ihren Bruder. Hinter ihnen Stand ein Mann. Ein Mann, der eine Waffe auf sie richtete! Die anderen Silhouetten verließen den Raum. Immer noch nicht konnte Sarah den Blick anwenden. Was soll ich bloß tun?! Fragte sie sich verzweifelt.
Der Mann zwang ihre Familie, sich vor ihn hin zu knien. Dann richtete er die Waffe auf den Vater.
Blut spritzte aus seinem Hinterkopf. Doch kein Schuss war zu hören. Kein Schrei. Kein Gar Nichts. Nein!!!
Dann wurde Sarahs Mutter erschossen und schließlich ihr Bruder.
Ihr wurde übel. Hatte das Gefühl, sie müsse sich übergeben. Sie sah nur noch das Blut an dem Fenster kleben. Und den Mann, der aus dem Fenster sah! Genau in ihre Richtung!
Sarah zwang sich, weiter zu gehen. Aber ich will meine Familie nicht alleine lassen!Sie sind tot, du kannst nichts mehr für sie machen.
Redete ihr ihr Unterbewusstsein ein und sie ging endlich weiter. Doch sie wusste nicht wohin. Nicht zu Wem. Nicht, was sie machen sollte.Mit Tränen in den Augen und zitternden Händen ging sie einfach weiter. Sie dachte nicht daran, dass der Mörder sie gesehen haben könnte. Dachte nicht daran, dass sie in Gefahr sein könntet. Sie ging einfach die Straße entlang. Einfach nur weiter.
Einfach weg von ihrem Haus.Irgend wann entschloss sie sich schweren Herzens, an zu halten. Sie starrte auf ein Haus, packte sich ans Herz und klingelte. Was mach ich hier bloß? Im ersten Stock ging das Licht an. Dann im Flur und schließlich öffnete sich die Tür. Erst rieb er sich müde über die Augen. Doch als er die Sechzehn-Jährige sah, was er sofort hell wach. ,,Hey, alles okay?“ Besorgt musterte der Mann sie. Sarah konnte nicht mehr, als den Kopf zu schütteln.
Und dann fing sie hemmungslos an zu weinen. ,,Was ist denn? Komm erst mal rein.“ Er machte ihr Platz und ging hinter ihr her. Sarah ließ sich auf die Couch nieder, zog die Beine an und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. ,,Ich bin Dean. Möchtest du mir wenigstens sagen, wie du heißt?“ Dean setzte sich neben sie und streichelte ihr üben den Rücken. ,,Sarah.“ schluchzte sie. ,,Okay, Sarah. Was ist passiert, dass du so aufgelöst bist? Und wo sind deine Eltern?“ Als er ihre Eltern erwähnte, fing sie an, nur noch heftiger zu weinen. Dean kniete sich vor sie und nahm sie in den Arm. Als er wieder von ihr ab ließ, nahm er ihr ihre Handtasche und die Jacke ab. Müde fuhr er sich durch sein Gesicht. Was mach ich hier bloß?Erzähl ihm alles. Vertraue dich ihm an.
Das war wieder ihre innere Stimme.
Warum sollte ich?Weil es dir dann besser gehen wird.
Sie holte tief Luft. Versuchte, sich zu beruhigen. Ein letztes mal zog sie die Nase hoch. ,,Er... Ich meine... Sie wurden...“ Sarah bekam keinen vernünftigen Satz heraus. ,,Ganz ruhig. Hol tief Luft.“ redete er beruhigend auf sie ein. ,,Meine Familie... Sie wurden alle ermordet.“ Der Kiwi sog scharf die Luft ein. ,,Wann?“ ,,Vor einer halben Stunde.“ Sarah schaute betrübt auf den Boden.
,,Ich rufe die Polizei. Es tut mir ja so Leid.“ Er stand auf, griff nach dem Telefon und rief die Polizei an.
Während er alles erklärte, vergrub Sarah wieder ihr Gesicht. Dicke Tränen kullerten ihre Wange hinab.
,,Danke, Dean.“ flüsterte sie, als der Mann wieder ins Wohnzimmer kam. ,,Kein Problem. Die Polizei kommt gleich.“
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Verlust
FanfictionAls Sarah eines Abends spät nach Hause kommt, erlebt sie eine dramatische Tragödie. Als sie dem Haus ihrer Familie näher kommt, sieht sie, dass mehrere Personen ihr gesamte Familie ermorden. Ängstlich geht sie weiter, tut so, als kenne sie das Haus...