~18~ Wut

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Als Ric, Dean, Aid, Graham, Jed, Stephen und Martin von ihrem Ausflug gut gelaunt wieder kamen, setzten sie sich in die Kantine und quatschten noch ein bisschen. Jedenfalls so lange, bis Adam vorbei kam. Der Schock über Sarah, die er seitdem nicht mehr gesehen hatte, saß noch tief. Und das sah man ihm an.
,,Adam? Was ist dir denn passiert? Alles in Ordnung?“ fragte Jed seinen Film-Bruder besorgte. Kopfschüttelnd setzte er sich. ,,Ihr hättet Sarah heute erleben müssen. Ich hatte richtig Angst vor ihr.“ nuschelte er. Verwirrt schaute Graham ihn an. ,,Warum das denn?“ ,,Das würde ich auch gerne mal wissen. Ich kenne meine Tochter so nicht. Dass sie anderen Angst einflößt.“ meldete sich Dean ungläubig. ,,An eurer Stelle würde ich einen großen Bogen um sie machen. Und das die nächsten paar Tage.“ meinte Adam verschwörerisch. ,,Aber warum denn?“ wollte nun Martin wissen. ,,Sie sagte: Sag meinem Vater, nein, sag Dean, dass ich ihn hasse! Was denkt der sich denn dabei?! Was denken sie sich alle dabei?! Ich hasse sie. Ich will nichts mehr mit ihnen zu tun haben! Und das meine sie voller Ernst.“ ,,Das soll sie gesagt haben? So haben wir sie erst ein mal erlebt. Und das vor Monaten.“ sagte Aid fassungslos. ,,Das hat sie. Und in ihren Augen lag so ein Hass und so viel Zorn. Sie haben fast gefunkt.“ erzählte Adam weiter. Ein verzweifelter Seufzer kam von Dean. ,,Ich hätte es wissen müssen. Was habe ich mir bloß dabei gedacht, mit zu gehen?“
nuschelte er in sich hinein. ,,Aber Dean. Wenn du doch weißt, worum es geht, dann sag es uns doch bitte.“ flehte Stephen förmlich. ,,Ich habe sie heute schon ein mal hintergangen. Mein Versprechen werde ich eindeutig nicht auch noch brechen.“
meinte er traurig. ,,Sarah sagte auch noch so was wie: Mit Waffen wird nur Schmerz und Leid verbreitet. Sie verabscheut Waffen wohl sehr.“ meldete sich Adam wieder zu Wort.
,,So viel kann ich jedenfalls sagen: Sarah kann Waffen nicht ausstehen. Aber vor allem sie Leute, die sie missbrauchen hasst sie.“ sagte Dean monoton. ,,Ich kann solche Leute auch nicht ausstehen. Aber wir haben nichts schlimmes damit angestellt. Also warum reagiert sie dann so?“
wollte Jed wissen. Dean seufzte noch mal schwer und erhob sich dann. ,,Ich gehe mal zu ihr. Vielleicht kann ich sie beruhigen.“ ,,Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Außerdem habe ich sie seitdem nicht mehr gesehen.“ gab Adam zu bedenken. ,,Wir suchen sie alle. Ich glaube es geht nicht nur mir so, wenn ich sage, dass ich mir Sorgen um sie mache.“ meinte Martin dann.“ ,,Danke Jungs. Ihr helft mir wirklich sehr.“ ,,Okay, wir suchen sie gemeinsam. In einer halben Stunde treffen wir uns wieder hier. Wenn einer nicht kommt, wissen wir, dass er sie gefunden hat.“ erklärte Aidan seinen Plan. Alle nickten und machten sich auf den Weg.

Martin und Graham suchen im Trailer-Park. Dean und Aid am Norrand des Geländes und so teilten sie sich alle auf.

Jed betrat gerade die Trainingshalle, als er Geräusche von inner vernahm.
Vorsichtig näherte er sich dem Eingang der kleinen Halle und öffnete leicht die Tür. Er sah Sarah, wie sie immer und immer wieder gegen einen  Sandsack boxte. ,,Mieses Schwein. Hintergeht mich, obwohl er weiß, dass ich wegen so einer scheiß Waffe leiden musste? Und es immer noch tue.“ hörte er sie fluchen. Jed sah ihr die Wut an. Die Luft um das Mädchen herum schien zu flackern.
,,Sarah?“ fragte er leise und betrat die Halle. Allerdings​ hielt er einen gewissen Abstand zu ihr. ,,Jed.“ zischte sie und drehte sich zu ihm um. ,,Alle suchen dich. Wir machen uns Sorgen.“ sprach er entspannt weiter.
,,Ihr? Sorgen um mich? Ha, dass ich nicht lache! Wie konntet ihr es wagen, mit Waffen zu hantieren?! Wie konnte Dean es wagen?! Hau lieber ab, ich will dich hier nicht sehen!“ fuchste sie ihn an, wandte sich wieder dem Sandsack zu und boxte weiter darauf ein. ,,Sarah, bitte... Dein Vater ist verzweifelt. Das sind wir alle.“ Jed kam vorsichtig auf sie zu, bis er nur noch einen Meter von ihr weg stand.
Sachte streckte er die Hand aus, wollte ihr über den Arm streichle, hielt aber inne und überlegte es sich doch anders. ,,Dann soll er doch verzweifeln! Ich hasse ihn! Und dich und alle anderen auch!“ Sie boxte noch mal auf den Sack und blickte dann wieder zu Jed. Purer Hass lag in ihren Augen. ,,Sarah...“ sagte er erstickt. ,,Warum bist du so?“ wollte er verzweifelt wissen. ,,Was interessiert dich das?!“ ,,Ich bin dein Freund, natürlich mache ich mir Sorgen und interessier mich für dich.“ ,,Du, mein Freund? Pff... Mein Freund würde nicht mir Waffen rum schießen.“ zischte sie kühl. Das saß und schmerzte Jed. Die Beiden hatten sich in der Zeit richtig gut angefreundet und jetzt so etwas.
Jetzt legte er doch eine Hand auf ihren Arm und streichelte sie leicht. ,,Sarah, i...“ Doch weiter kam er nicht, denn schon lag er auf der Matte. Sarah über ihn gebeugt.

Verlust Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt