~21~ Freund oder Feind?

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Schnell wich James zurück. ,,Du bist nicht mein James. Du bist nicht mein Bruder!" schrie sie ihn erneut an.
Der Mann vor ihr blieb ganz ruhig.
,,Du hast Recht, ich bin nicht dein Bruder. Ich bin dein Freund. Dein Freund James." Sarah schwieg.
Mein Freund? James... Er war nicht dabei...
,,Ja, du bist mein Freund." ,,Danke. Was hälst du davon, wenn ich deine Wunden versorge." ,,Das klingt gut."
James nickte Graham zu, als Zeichen, dass er die Fesseln lösen könne. Dies tat er auch und James ging näher an Sarah heran. ,,Möchtest du mir deine Hände geben. Dann kann ich dir helfen." Sie nickte und streckte ihm ihre Hände entgegen. Sarah beobachtete jede Bewegung, bis er fertig war. ,,So, das wars auch schon." lachte er und stand wieder auf. ,,Danke." Sie guckte sich um. ,,Ric, wo sind die anderen?" fragte sie den Briten. ,,Die sind wieder in ihren Trailern." ,,Wie viel Uhr haben wir?" fragte sie weiter. ,,Halb elf. Am Abend." Sie guckte sich weiter um und ihr Blick traf sich mit dem von Jed. Kälte trat wieder in ihre Augen. ,,Was hat der hier zu suchen?! Steckt ihr mit ihm unter einer Decke?" zischte sie. ,,Was? Er ist unser Freund." meinte James ganz ruhig. ,,Ihr Verräter! Ich dachte ihr wärt meine Freunde und nicht die hon diesem Dreckssack!" schrie sie und wollte schon auf James los gehen. Doch Graham packte sie wieder und führe sie aus der Kantine. Ric ging ihnen hinterher und James half Jed zu seinem Trailer.

Jetzt standen Aidan, Martin, Richard, Andy und Graham um Sarah herum. Dean war nicht dabei. Er wollte seine Tochter nicht so sehen.
,,Ihr habt mich alle verraten. Ihr steckt alle mit diesem Typen unter einer Decke." meinte Sarah ganz leise und bedrohlich. Dich sie wurde ignoriert. ,,Was machen wir mit ihr?"
fragte Martin Andy. ,,Ich weiß es nicht. Sie ist ja immerhin noch Deans Tochter." ,,Bin ich nicht!" ,,Wir könnten sie in das Krankenzimmer stecken. Da soll sie erst mal wieder zu vernunft kommen, bevor wir sie wieder raus lassen." schlug Aidan schweren Herzens vor. ,,Okay. So machen wir es." stimmten die anderen zu.

Am nächsten Morgen guckte Aidan nach ihr. Sie alle hatten nach dem Vorfall zwei Tage frei bekommen. Um diese skurrile und bedrohliche Situation zu verkraften.
Er guckte durch das kleine Fenster zu ihr hinein. Sarah lag auf dem Bett und starrte an die Decke. Aidan sah, dass sie eine paar Tränen verlor. Was war gestern bloß mit ihr los? Warum hat sie Jed attackiert?
Fragen über Fragen häuften sich in seinem Kopf und er fand keine Antworten darauf. Aber in einem war er sich sicher. Sarah musste sehen, was sie Jed angetan hat, um wieder zu Vernunft zu kommen.

,,Jed?" Aid vor Jeds Trailer und klopfte an. ,,Ja, warte." Die Tür ging auf und ein schlaftrunkener Jed stand vor ihm. ,,Ich dachte, es wäre vielleicht hilfreich, wenn Sarah sieht, was sie angestellt hat. Möchtest du das vielleicht machen?" teilte er dem Kiwi seine Idee mit. ,,Ein versuch ist es wert." stimmte er zu und gemeinsam gingen sie zu Sarah.
,,Wir sollten rein gehen." murmelte Aid. ,,In Ordnung." Jed nahm dem Schlüssel unter der Matte hervor und schloss auf. Vorsichtig öffnete er die Tür und sie traten ein.
,,Hey Sarah. Ich... Ich dachte wir kommen mal vorbei." nuschelte Aidan. Sie wandte den Blick von der Decke ab und starrte nun die Beiden Männer an. ,,Warum bin ich hier drin? Warum habt ihr mich eingeschlossen?" fragte sie weinerlich. ,,Sie weiß es wohl nicht mehr." flüsterte Aid. ,,So, wie sie gestern drauf war, kein Wunder."
Jetzt fiel Sarahs Blick auf Jed. Und dem Verband um seinen Kopf.
,,Gott, Jed. Was ist dir denn passiert?"
Sie stand auf und ging auf ihn zu. Er wich so weit es ging zurück. Aidan machte sich bereit, einzugreifen.
Irritiert blieb sie stehen. ,,Warum weichst du vor mir zurück? Hast du etwa Angst vor mir?" neckte sie ihn.
Doch als sie die Furcht in Jeds Augen sah, wurde ihr komisch. ,,Du hast wirklich Angst vor mir? Aber wieso? Wir sind doch Freunde."
,,Das hat sich gestern aber nicht danach angehört." murmelte der Mann vor ihr. Und plötzlich wurde ihr alles klar. Sie konnte sich an alles erinnern.

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