~26~ Da Heim

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Der Film war beendet und die Premieren vorbei. In der letzten Woche der schulischen Sommerferien sind Dean und seine Tochter wieder zuhause in Auckland angekommen.
Sarah hielt immer noch Kontakt zu manchen der Männern. Dean selbstverständlich ebenfalls.
,,Und du wiederholst die Klasse? Möchtest du denn dein Abi machen?“
fragte Dean Sarah. ,,Klar wiederhole ich. Aber ich höre danach auf. Mache meine Ausbildung.“ ,,Okay, hört sich nach einem Plan. Aber dann müsstest du jetzt schon Bewerbungen schreiben.“ gab er zu bedenken. Daraufhin grinste Sarah bloß verschmitzt. ,,Sag nicht, du hast schon was?!“ ,,Und wie ich was habe.“ lachte sie. ,,Was? Wo?“ fragte er aufgeregt. Er freute sich für seine Tochter.
,,Also: Ich habe mit PJ und Andy gesprochen umd sie haben nichts dagegen, dass ich ein einjähriges Praktikum mache. Also eher so ne Mischung aus Praktikum und Ausbildung. Ich habe schon eine Art Vertrag. Andy meinte, ich durchlaufe während der Dreharbeiten mehrere Stellen. Regie. Kunst. Kampf. Bewegung und noch manches.“ berichtete sie breit grinsend. ,,Wow, Sarah! Das hört sich fabelhaft an. Ich freue mich so!“ ,,Und da ich ja schon achtzehn bin, hättest du es mir so wie so nicht verbieten können.“ ,,Hätte ich auch nicht vorgehabt. Ich freue mich, dass du wieder dabei sein wirst.“

Irgendwie freute Sarah sich auf die Schule. Hörte sich komisch an, war aber so.
Als sie dann endlich ankam und den Raum betrat, sah sie Joshuar. ,,Was machst du denn hier? Sitzen geblieben?“ fragte sie ihn. Sie waren nicht wirklich befreundet gewesen. Aber sie verstanden sich gut. ,,Mm. Aber ist okay. Schön, dass jemand da ist, den ich schon kenne. Wo warst du eigentlich das letzte Jahr?“ wollte er wissen. ,,Mein Vater hat einen Job unten im Süden angenommen. Ich bin mitgefahren.“ ,,Ach so... Aber warte, ist deine Familie nicht...“ ,,Tot? Ja, aber er hat mich adoptiert und ist mein Vater geworden.“ ,,Das freut mich für dich.“ lachte er sie an.

Dir Lehrerin betrat leicht gelangweilt den Raum und ließ ihren Blick über die Klasse schweifen. ,,So, ich bin Frau Micke. Als erstes gehen wir die Anwesenheitsliste durch...“
Wow, wie schön monoton...
Dachte sich Sarah ironisch.
,,Sarah Oswell?“ Wurde sie aufgerufen. ,,Entschuldigung?“ meldete sie sich. ,,Ja?“ ,,Ich heiße nicht mehr Oswell, sondern O'Gorman.“ korrigierte sie ihre Lehrerin. ,,Okay, danke dass du das gesagt hast.“ Alle Augen lagen auf Sarah. ,,Etwa so wie Dean O'Gorman?“ fragte ein Mädchen aufgeregt. ,,Jap.“ ,,Seid ihr etwa verwand?“ fragte eine Andere. ,,Sei nicht dumm. Wenn sie vorher Oswell hieß, wie soll sie dann mit ihm verwand sein. Oder?“ patzte ein Junge. ,,Naja, indirekt. Er ist mein adoptiev-Vater.“ gab Sarah zu.
,,Nicht dein Ernst?“ ,,Mein voller Ernst.“ grinste sie.

Und so fing die ganze Fragerei an. Frau Micke hatte keine Chance mehr, es zum Erliegen zu bringen und gab genervt auf.
,,Ja, ich habe auch Benedict Cumberbatch getroffen.“ ,,Und, wie war es so?“ fragte ein Mädchen namens Carla. ,,Er ist klasse. Ein richtig sympathischer Mann. Ich durfte sogar mal mit nach England an das Set von Sherlock.“
,,Wow.“ ging ein Raunen durch die Reihen. Auch die Jungs waren an Sarahs Storys interessiert. ,,Meine erste Begegnung mit ihm werde ich nie vergessen.“ ,,Warum nicht?“ ,,Als ich ihm sah, meine ich: Hallo Sherl... Das war dann doch etwas peinlich.“

Sarah mochte diese Art an Aufmerksamkeit nicht wirklich. Sie mochte es zwar, von dem Dreh zu erzählen, aber nicht, wenn so viel zuhörten. So etwas wollte sie mit Freunden teilen. Und deswegen hörte sie auch bald damit auf.
,,Sarah, das ist echt cool, was du erzählst.“ ,,Danke Joshuar.“ ,,Nenn mich Joshy. Bis morgen Sarah.“ verabschiedete er sich. ,,Bis morgen, Joshy.“

,,Und, wie war dein erster Schultag.“ fragte Dean direkt, als Sarah nach Hause kam. ,,Cool. Doch als sie herausfanden, dass du mein Dad bist, ist die Hölle ausgebrochen. Also was Fragen angeht. Aber war ganz in Ordnung.“ ,,So ist das halt, wenn man so einen Dad wie mich hat.“ grinste er. ,,Was du nicht sagst. Aber ich bin froh, dass du mein Dad bist!“

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