,,Sag, warum hat sie das getan?“ wollte Graham von Jed wissen.
,,Ich weiß es nicht.“ So langsam fasste er sich wieder und gewann sein komplettes Bewusstsein zurück.
,,Sie sagte ständig, dass ich an allem schuld sei. Dass sie mir den Albtraum zu verdanken habe. Dass ich ihr und ihnen was angetan hätte. Und dass sie mich hasse und dass ich ein Scheißkerl sei.“ gab er ihre Worte wieder. ,,Das du Wem was angetan hast?“ fragte Ric irritiert. ,,Ich habe nicht den leisesten Schimmer. Und sie sagte, ich hätte ihrem Bruder etwas angetan.“ ,,Bruder?“ ,,Mm.“ ,,Rede nicht von meinem Bruder, du Dreckssack!“ zischte Sarah und fing wieder an um sich zu treten.,,Wir sollten mal wieder in die Kantine. Die anderen warten wahrscheinlich schon auf uns.“ meinte Graham dann. ,,Ja. Komm, du kannst dich auf mich stützen.“ Richard half Jed auf die Beine.
Er schwankte etwas und hielt sich bei Ric fest. Graham hatte Sarahs Arme immer noch fixiert und führte sie vor sich her. ,,Wo bringt ihr mich hin?“ fragte sie kalt. ,,Zu deinem Vater. Zu Dean.“ antwortete der Schotte monoton. ,,Er ist nicht mein Vater!“
Was ist bloß in sie gefahren?! Das ist das komplette Gegenteil von dem, wie ich sie kenne. Dachte sich Ric kopfschüttelnd.,,Oh Gott Jed! Was ist dir denn passiert?“ fragte Adam erschrocken, als sein Film-Bruder und Ric in den Kantine ankamen. ,,Sarah ist passiert.“ zischte der Brite. ,,Sarah?“
Verwirrt schaute Martin ihn an. In zwischen waren auch all die anderen gekommen. Selbst Andy.
,,Ich hole einen nassen Lappen und Verbände.“ meldete sich James und verschwand. ,,Was hat meine Tochter getan?“ wollte Dean verzweifelt wissen. ,,Ich bin nicht deine Tochter und du bist auch nicht mein Vater!“ kam es vom Eingang. Alle schauten sie erschrocken an. Und alle sahen diese Wildheit in ihren Augen. ,,Aber Sarah...“ Geknickt schaute Dean zu Boden. Aidan streichelte ihm aufmuntern über den Rücken.
,,Was ist denn nun genau passiert?“ fragte Andy sachlich. Graham band Sarah die Hände hinter ihrem Rücken mit einem Schal zusammen und setzte sie auf eine Bank. Zur Sicherheit stellte er sich hinter sie.Alle Blickt waren auf Jed gerichtet und erwarteten eine Antwort.
Im zwischen waren seine Wunden versorgt. ,,Gott, ich schäme mich. Von einem Mädchen verprügelt...“ nuschelte er. ,,Sarah hat dir das alles angetan?“ Erschrocken sah Adam zu Sarah rüber. Doch die guckte bloß zu Jed. Als wolle sie ihn verspeisen.
,,Ja.“ ,,Okay, aber warum hat sie das getan?“ fragte nun wieder Andy. ,,Keine Ahnung. Ich habe sie in der kleinen Trainingshalle gefunden. Sie schimpfte vor sich hin. Als ich sie beruhigen wollte, lag ich auf einmal auf der Matte. Sarah über mir. Ihr hättet ihre Augen sehen sollen. So wild und unbändig. Sie hat mich beleidigt, mich beschimpft und gemeint, ich sei an ihrer Situation schuld. Ich weiß ja nicht mal, was sie meinte. Sie schlug auf mich ein. Immer und immer wieder.“ erzähle er kleinlaut. Dean hörte geschockt zu. Und das soll meine Tochter gemacht haben? Und das alles nur, weil ich mit zu diesem scheiß Schießstand gegangen bin. Ich bin an allem schuld!
,,Hey, du musst dich nicht dafür schämen. Das hätte jedem von uns passieren können.“ musterte Martin ihn auf. ,,Sie hat sich die Hände blutig geboxt. Aber nicht an mir, sondern an dem Sandsack.“ meinte Jed noch.
,,Sie wollte wohl Frust abbauen. Aber dass das so außer Kontrolle gerät.“ murmelte Aid vor sich hin.
,,Was machen wir jetzt mit ihr?“ wagte James zu fragen. ,,Wir sollten ihre Hände versorgen und dann...
Dann gucken wir weiter.“ meinte Andy. ,,Okay, aber wer macht es. Ich lieber nicht. Mich hasst sie zu sehr.“ meldete sich Dean wieder zu Wort. Pure Trauer lag in seiner Stimme.
Die Männer guckten sich gegenseitig an. Sie alle hatten respekt vor ihrer jetzigen Situation. ,,Ich mache es.“ bot sich James an. ,,Wenn du meinst...“ grummelte William und holte neue Verbände und ein frisches, nasses Tuch. ,,Danke. Graham. Du müsstest ihre Hände los machen.“ bat James ihn. ,,Ob das so eine gute Idee ist?“ ,,Dann mach ich es eben.“ Er zuckte mit den Schultern und näherte sich Sarah vorsichtig. Als Dean sah, wie viel Leid seine Tochter Jed zugefügt hatte und welche Angst die erwachsenen Männer vor ihr hatten, hielt er ihren Anblick nicht mehr aus.
Dean stand ohne ein Wort auf und verließ die Kantine. ,,Dean?“ fragte Aid irritiert und wollte ihm hinterher. Doch er wurde von Stephen abgehalten. ,,Er braucht deine Ruhe.“Mit etwas Abstand hockte sich James vor Sarah. ,,Hey Kleine. Ich bin es, James.“ fing er an mit ihr zu reden. Doch ihr Blick lag immer noch auf Jed. ,,Bitte guck mich an. Mich, deinen James.“ Schweigen. ,,Meinen... James.“ wiederholte sie seine Worte und endlich hatte er ihre Aufmerksamkeit. Die anderen Männer, bis auf Martin, Ric und Graham sind gegangen. Zu viele Leute waren wohl nicht so gut. Naja und Jed, der saß noch auf der Bank. ,,Ja genau. Dein James.“ Er schenkte ihr ein Lächeln.
,,Du bist nicht mein James!“ schreie sie plötzlich und trat mach ihm aus.

DU LIEST GERADE
Verlust
FanfictionAls Sarah eines Abends spät nach Hause kommt, erlebt sie eine dramatische Tragödie. Als sie dem Haus ihrer Familie näher kommt, sieht sie, dass mehrere Personen ihr gesamte Familie ermorden. Ängstlich geht sie weiter, tut so, als kenne sie das Haus...