Verlust

~13~ Lagerfeuer

Ein paar Wochen später waren sie mit dem Dreh in Bruchtal fertig. Alle Szenen waren im Kasten und wurden schon geschnitten.
Heute war es Samstag Abend und Richard kam mit einer tollen Idee an. ,,Was haltet ihr davon, wenn wir draußen ein Lagerfeuer machen. Mit Bier und Chips?“ ,,Das hört sich hervorragend an, Ric. Lasst das machen.“ stimmte ihm Stephen zu.
,,Okay, dann treffen wir uns im einer halben Stunde vor dem großen Green Stream?“ fragte James. ,,Gerne. Ich besorge eine Feuerschale.“ meldete sich Peter Hambelton freiwillig.
,,Gut und jeder bringt etwas Bier mit.“ meinte dann Aidan. ,,So machen wir es. Bis gleich.“
Die Gruppe löste sich auf und alle gingen in ihre Trailer. Sarah duschte noch schnell, zog sich was bequemes an und ging dann mit einer Tüte Chips zum verabredeten Ort. Dort stand schon die Feuerschale gefüllt mit Holzscheiten. ,,Genau richtig. Es beginnt langsam dunkel zu werden.“ ertönte die Stimme von William​ hinter ihr. ,,Mm, da hast du Recht.“
Nach und nach trudelten die anderen an und sie setzten sich auf die Bänke. Richard machte das Feuer an und schnell hatte jeder ein Glas Bier in seiner Hand. Außer Sarah, sie mochte kein Alkohol. ,,Auf den schönen Dreh, den wir bis jetzt hatten und auf unsere Freundschaft.“ erhob Aidan sein Glas und alle stoßen an.

Die Nacht brach langsam hinein und eine tolle Stimmung herrschte. Und weil das alles so harmonisch war, beschloss Sarah, etwas aus ihrem Trailer zu holen. ,,Bin gleich wieder da. Hole nur was.“ Damit verschwand sie.
Keine drei Minuten später war sie wieder da. In ihrer Hand die Phidel.
,,Du spielst?“ fragte Jed, auf das Instrument deutend. ,,Mm. James, was hälst du von Der Mann im Mond?“
,,Gerne. Dann fang mal an.“ Der Bofur-Darsteller stand auf ind wartete auf seinen Einsatz. Sarah setzte den Bogen auf und begann zu spielen.
In den letzten Wochen hatte sie immer wieder heimlich geübt ind konnte jetzt schon alle Lieber auswendig. Mit Leidenschaft und Energie spielte sie das Lied und James sang mir einem Grinsen im Gesicht dazu.
Als der Song vorbei war, musste er herzlich lachen und steckte alle an.
,,Du kannst echt gut spielen.“ lobte Kent Sarah. ,,Danke.“
Plötzlich sah die Teenagerin etwas im Hintergrund. Dort lief ein Fernseher und die Nachrichten erschreckten sie.
Auf den Bildschirm war ein Bild von einem Mann und darunter stand folgendes:
Einer der Männer der vor fast vier Monaten eine Familie umbrachte, ist aus dem Gefängnis entkommen!
Sarahs Griff um den Bogen wurde fester. Wut und Zorn stiegen in ihr auf. Es war der Mann, der ihre Familie kaltblütig ermordet hat.
,,Dieses Arschloch.“ zischte sie. ,,Wer ist ein Arschloch?“ fragte Jed über die Stimmen der anderen hinweg. Sofort war jeder still und alle Augen lagen auf Sarah. Sie verkrampfte sich, so wütend war sie. Wegen ihm habe ich immer noch diesen Albtraum. Nacht für Nacht... ,,Dieses perverse Arschloch.“ wiederholte sie sich. Der Bogen in ihrer Hand fing langsam an sich zu verbiegen. ,,Was hat sie denn?“ fragte Ric Dean. ,,Keine Ahnung.“ ,,Ich werde ihn umbringen. Jeden von ihnen. Sie sollen sterben.“
,,Hey, was ist denn?“ Jed ging auf sie zu und berührte sie am Arm.
Blitzartig drehte sie sich zu ihm um und guckte ihn zornig an. ,,Fass mich nicht an.“ zischte sie wieder.
Direkt ließ er sie los. Erschrocken sahen die Männer Sarah an.
,,Was ist denn mit dir?“ fragte nun ihr Vater verzweifelt. ,,Ich werde sie umbringen!“ Damit drehte sie sich um und verschwand.