Am nächsten Morgen hieß es dann für Paddy und Shaina endgültig Abschied von Spanien und damit auch von Maite und den Kindern zu nehmen. Maite war überrascht von Johns Idee gewesen, ebenfalls zu dem Familientreffen zu fliegen, aber sie war natürlich einverstanden. Sie wünschte sich sehr, dass die Geschwister ihren alten Krieg begraben konnten. Am liebsten wäre sie mitgeflogen, aber sie hatte in zwei Tagen selbst einen Auftritt, den sie unmöglich so kurzfristig absagen konnte. John verabschiedete sich mit einem zärtlichen Kuss von seiner Frau, die ihn bat, gut auf sich aufzupassen. Seit sie zueinander gefunden hatten, waren sie eigentlich ständig beieinander und so gut wie nie getrennt gewesen. Umso seltsamer war es jetzt für die beiden und auf beiden Seiten flossen sogar ein paar Tränen. John versprach, auf sich Acht zu geben und auch, so bald wie möglich wieder zurück zu sein. Auch die Zwillinge weinten ein bisschen, als John, Paddy und Shaina schließlich zum Flughafen fuhren. Zusammen mit ihrer Mutter winkten sie den dreien hinterher, bis sie das Auto nicht mehr sehen konnten.
Der Flug nach München verlief ohne weitere Probleme und sie landeten wohlbehalten. Joelle holte die drei mit Franzi vom Flughafen ab und war erstaunt, John nach so langer Zeit wiederzusehen. Aber sie freute sich riesig – genau wie John, der Joelle noch von früher kannte. Außerdem war er begeistert von Franzi und suchte sofort nach Ähnlichkeiten zwischen ihr und ihrem Vater. Auf den ersten Blick waren nicht wirklich welche zu sehen, denn Franzi sah ihrer Mutter unglaublich ähnlich.
Schließlich erreichten sie Paddys und Shainas Wohnung und John war beeindruckt. Sie gefiel ihm sofort. Natürlich waren auch Franzi und Joelle eingeladen, aber die beiden wollten zu Joelles Mutter fahren und hatten leider keine Zeit. Samson war beim Öffnen der Wohnungstür sofort angelaufen gekommen, verzog sich aber direkt wieder schmollend. Er war beleidigt, dass seine Menschen ihn so lange allein gelassen hatten und strafte sie mit Nichtachtung. Nicht einmal mit Leckerlies ließ er sich wirklich locken.
Das Familientreffen sollte erst übermorgen stattfinden, also übernachtete John bei Paddy und Shaina. Es waren schöne Tage und die drei genossen sie sehr. Auch Samson war am nächsten Tag wieder der Alte und ließ sich ausgiebig bekuscheln. Sogar mit John schloss er schnell Freundschaft und lag schnurrend auf seinem Schoß, während er sein weiches Fell streichelte. Johns ruhige Art schien ihm zu gefallen und er spürte, dass John Tiere genau so gern mochte wie Paddy. Abends tüftelten die Brüder weiter an ihrem Lied und Shaina hörte sie singen, während sie an ihrem Laptop arbeitete. Zufrieden lächelte sie vor sich hin. So durfte es gern bleiben. Paddy freute sich sichtlich, noch mehr Zeit mit seinem Bruder verbringen zu können und es herrschte Harmonie.
Und dann war es so weit. Die drei machten sich mit dem Auto auf den langen Weg nach Düsseldorf zu Patricia, wo morgen das Treffen stattfinden sollte. Paddy und Shaina wollten drei Tage bleiben, um Zeit bei Patricia verbringen zu können und auch, um auf Joeys Hof ein wenig in Paddys noch immer eingelagerten Sachen zu stöbern. Der Teddybär sollte mit und auch sonst vielleicht noch ein paar Kleinigkeiten. Samson wurde währenddessen wieder von Joelle und Franzi betreut. Der Arme fand es gar nicht gut, dass seine Menschen wieder verreisen wollten und versuchte immer wieder heimlich in die Taschen zu klettern, die geöffnet im Schlafzimmer standen.
Während der Fahrt plauderten die drei angeregt. Nur zu gern hatte Paddy John das Steuer seines Autos überlassen, denn John fuhr sehr gern Auto. Paddy reichte es schon, auf der Rückfahrt fahren zu müssen, denn John wollte von Düsseldorf aus zurückfliegen, was Paddy etwas bedauerte, denn er hätte seinen Bruder noch gern länger bei sich gehabt. Aber er verstand natürlich, dass John schnell wieder zu seiner Familie wollte. Shaina hörte schmunzelnd zu, wie die Brüder sich über ihre Geschwister unterhielten. Sie saß auf dem Rücksitz und genoss die entspannte Stimmung im Auto. Die Gitarren waren natürlich vorsichtshalber eingepackt, denn Musik würde sicher bei dem Treffen eine Rolle spielen und auch den Bagger für Joseph hatte Paddy eingepackt. Es fiel ihm etwas schwer, sich davon endgültig zu trennen, aber er hatte ihn jetzt 30 Jahre nicht mehr gesehen. Außerdem würde sich der Kleine sicher riesig darüber freuen.
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A new beginning (All I want is you)
FanfictionEine junge verzweifelte Frau und ein junger Mönch. Eine zarte Liebe. Haben sie eine Zukunft? Wie groß sind die Schatten der Vergangenheit?