Betonherz | Wincent Weiss💘

Fünfundzwanzig

Drei Stunden später ist Greta im Krankenhaus bereits untersucht und ihr Vater wieder ins Gefängnis gebracht worden. Die Polizei konnte mir nicht erklären, wie das passieren konnte und ich wollte nur die Gewissheit haben, dass er nicht noch einmal hier auftaucht.

Ich hab bereits mit dem Arzt gesprochen. Sie mussten einige Spliter aus ihrem Gesicht entfernen und zwei tiefere Wunden an ihrer Stirn nähen. Jetzt liegt sie in ihrem Krankenbett, an eine Infusion gehängt und die Augen geschlossen.

Ich sitze, wie so oft in letzter Zeit, neben ihrem Krankenbett und halte ihre Hand. Angespannt warte ich, dass sie endlich ihre Augen öffnet und mit mir redet. Die Ärzte meinten, sie habe eine starke Gehirnerschütterung und müsse desshalb noch ein wenig schlafen, um sich auszukurieren.

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Es vergehen Sekunden, Minuten oder auch Stunden. Ich weiß es nicht genau.

Schließlich öffnet sie ihre strahlend blauen Augen und blickt mich an.

"Hey Prinzessin."

"Hey.", bringt sie krächzend hervor.

"Wie fühlst du dich?"

"Als währ ein Auto über meinen Kopf gefahren.", gibt sie mit müder Stimme zurück und lächelt mir schief zu.

"Dein Vater ist wieder im Gefängnis. Der Psychologe kommt später ins Krankenhaus und mit dem Anwalt habe ich schon telefoniert und alles besprochen. Er wird uns gerichtlich vertreten und uns beistehen."

"Das hört sich ja super an."

Sie drückt sanft meine Hand und lächelt mich an.

"Ich möchte ins Hotel zurück Wincent."

"Warum? Du musst doch noch beobachtet werden, nicht, dass es doch etwas Schlimmeres ist."

"Du kannst mich doch beobachten und wenn es mir nicht gut geht sage ich dir Bescheid versprochen. Bitte lass uns hier raus. Ich kann keine Krankenhäuser mehr sehen. Kannst du bitte dem Psychologen sagen dass er in einer Stunde im Hotel sein soll. Ich hol mir die Entlassungspapiere."

"Okay. Aber unter Protest. Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch."

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Eineinhalb Stunden später sitze ich auf der Couch im Hotelzimmer. Mir gegenüber sitzt der Psychologe. Er ist freundlich und geduldig mit mir. Ich erzähle ihm meine ganze Leidensgeschichte. Von der Gewalttätigkeit meines Vaters, dem Tot meiner Mum bis zu seinem Ausraster im Hotel.

Er analysiert alles und redet in Fachwörtern vor sich hin, bevor er mir weitere Fragen über meinen Gefühlszustand und anderes Fragen stellt.

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Nachdem eine weitere Stunde vergangen ist, verabschiede ich mich von ihm und gebe Wincent Bescheid, dass wir für heute fertig sind. Er war solange bei Marco und hat mit ihm alles für morgen besprochen.

"Wir bringen morgen die Gerichtsverhandlung hinter uns und dann entspannen wir uns erst einmal. Wie währe es mit Urlaub? Sonne, Strand und Meer?"

"Sehr gute Idee. Hast du schon ein bestimmtes Ziel?"

"Nein. Das darfst du entscheiden. Ich suche nur ein Hotel in unserem Zielort."

Sie scheint kurz nachzudenken, doch dann kommt es auch schon aus ihr herraus.

"Teneriffa."

"Gibt es einen Grund für diesen Ort? Du hast gar nicht lange darüber nachgedacht."

"Ich wollte mit meiner Mum mal dorthin. Wir wollent in den Loro Park und uns die Tiere ansehen. Wie hätten es dieses Jahr noch gemacht, aber das geht jetzt ja nicht mehr."

Ich merke, wie sich Tränen an meinen Wangen ihren Weg bahnen. Wincent kommt auf mich zu, beugt sich zu mir herunter und küsst mir sanft die Tränen weg.

"Leg dich doch ein bisschen hin. Ich suche uns ein gutes Hotel aus. Vielleicht kann ich eine Privatführung im Loro Park organisieren."

"Das währe toll. Kommst du mit ins Bett. Wenigstens bis ich eingeschlafen bin. Biiiitteeee."

Ich schaue ihn mit meinem typischen Hundeblick an, bis er schließlich mit einem Nicken nachgibt und sich ins Bett legt. Ich lege meinen Kopf auf seine Brust. Meine Hände lasse ich auf seinem Bauch ruhen.

Eine seiner Hände liegt schützend auf meiner Hüfte, die andere fährt sanft durch meine Haare und massiert meinen Kopf sanft.

"Danke, dass du da bist. Wann müssen wir morgen los?"

"Ich wecke dich rechtzeitig keine Angst."

"Was soll ich denn anziehen?"

"Jeans und Pulli. Du musst dich bei deinem Gesundheitszustand nicht hübsch machen. Du musst dich eigentlich nie hübsch machen."

"Also Jeans und Pulli. Aber ich möchte einen von deinen Pullies anziehen."

"Aber natürlich."

"Gute Nacht Wincent."

"Gute Nacht Greta."

...

Ich liebe euch alle. Danke für alles!💙💚

Eure Ami💕