Kapitel 10 »Heißt das, sie verdächtigen einen von uns?«

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Kapitel 10
„Heißt dass sie verdächtigen einen von uns?"

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Ich erzählte Chris die ganze Geschichte und er hörte mir aufmerksam zu. Die komplette Szene noch einmal zu erleben, wühlte mich wieder auf und als mich Chris an sich zog, rannen mir Tränen die Wangen hinab. Bei ihm fühlte ich mich sicher und er gab mir den Halt den ich so dringend brauchte. Als meine Tränen versiegten, hob ich den Kopf und sah Chris in die Augen. Die Nähe zu ihm wurde mir so deutlich bewusst, dass ich einfach nicht anders konnte, als meine Hand an seine Wange zu legen und ihn zu küssen. Die Küsse schenkten mir Trost und ehe ich mich versah hatte Chris mich aufs Bett gelegt und war über mir. Sein Körper schmiegte sich an meinen und er sah mich einen Moment an, ehe er leichte Küsse auf meinem Mund und hinab an meinem Hals verteilte. Mein Atem verschnellerte sich und ich wurde benebelt von Chris Geruch. Es war so stark, dass ich meine spitzen Zähne fühlen konnte und ich sie über seine erhitzte Haut gleiten ließ.

Anni.", flüsterte Chris und führte meinen Mund zu seinem Hals. Er bot mir seinen Hals an. Eine so intime Sache, dass ich erschauderte. Doch ich zögerte. Als Chris das erste Mal von meinem Blut kostete, fiel ich vor Schmerzen zu Boden und Gabriel hatte mich entführt. Das passierte zwar nur, weil er uns beide durch das ablecken meines Blutes miteinander verband, aber ich hatte trotzdem Angst.

„Nein, Chris. Was ist, wenn ich dich an mich binde?"
„Es kann nichts passieren. Die Bindung funktioniert nicht so einfach.", versicherte er mir und küsste mich erneut.
„Bist du dir sicher?", flüsterte ich. Er nickte und ich küsste ihn den Hals entlang bis ich die pochende Vene fand, die mich förmlich anzog. Ein stetiges Pochen, dass sich in meinen Ohren nun viel lauter anhörte. Ich ritzte mit einem Zahn seine Haut auf bis Blut floss und kostete es. Mich durchfuhr sofort ein Schauer und ein Verlangen nach mehr. Chris stöhnte auf hielt meinen Hinterkopf fest während ich etwas von seinem Blut trank. Es stillte mein Verlangen und der Speichel in Chris Blut machte ihn ganz euphorisch und etwas high.


Ich entschied, dass es genug war und löste mich von seinem Hals. Chris beschlagnahmte meinen Mund sofort wieder und küsste mich auf die Stirn ehe er seinen Kopf in meiner Halsbeuge vergrub.

Das ist wie einen Joint rauchen. Ich bin so benebelt, Anni."
„Du wolltest sagen besser als einen Joint zu rauchen."
„Ja.", grinste er.    


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„Wir könnten uns in das Büro der Direktorin schleichen oder ihre Sekretärin austricksen. Eines von Beiden aber ich glaube dort könnten wir eine Namensliste finden.", mutmaßte ich.
„Oder wir sehen in den Archiven nach."
Am Morgen hatten Candy, Rob, Kyle, Chris und ich uns zusammen gefunden um über die geheime Mission zu reden, die mir heute beim Aufstehen eingefallen war. Ich wollte herausfinden, ob es in unserem Internat jemanden gab oder früher gegeben hatte, die Annabelle hieß. Diese Information würde uns sehr weiter helfen denn der Name auf dem Zettel ließ mich einfach nicht los.
„Ihr redet da irgendwie von etwas das verboten ist und uns riesigen Ärger einbringen könnte, ist euch das bewusst?", fragte Candy skeptisch während sie nebenbei auf ihrem Handy scrollte. Ich verdrehte die Augen. Als hätte mich so etwas schon einmal abgehalten. Regeln waren da um gebrochen zu werden.

„Es ist mir sowas von bewusst, aber mir lässt das keine Ruhe. Wollt ihr nicht auch herausfinden, was es mit dem Mörder und der komischen Nachricht auf sich hat?", warf ich in die Runde ein.
„Ja, ein gewisser Nervenkitzel ist da schon dabei und es ist ziemlich langweilig geworden hier im Internat weil wir gar nichts mehr dürfen seit den Anschlägen.", stimmt mir Kyle zu.

Shadow Creek 2 (Blutengel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt