★Kapitel 19
So seltsam es klingen mochte und so ungewohnt es sich auch anfühlte an diesem Morgen stand ich zum ersten Mal als Prinzessin auf. Die Prinzessin der Schattenschwingen. Okay, die Zeremonie fand erst später statt, aber ab heute wurde es offiziell. In mir floss anderes Blut, das der Blutengel.
Vor kurzem war ich noch ein ganz normales Mädchen dann erfuhr ich ,dass ich ein übernatürliches Wesen war und jetzt stand ich über allen anderen und wurde eines Tages Königin. Ich fragte mich, wie ich das alles bewerkstelligen sollte. Ob ich überhaupt bereit dazu war. Um Himmels willen, ich schaffte es doch nicht einmal mein Liebesleben unter Kontrolle zu bringen. Meine Gefühle in Ordnung zu halten. Und jetzt musste ich mich mit der Etikette vertraut machen auf Bälle gehen, hatte Leute, die mich beschützten und musste ein ganzes Land regieren wenn die Königin starb. Es gab so viele neue Regeln, an die ich mich halten musste.
Unterricht den ich speziell besuchen musste und der nur für Prinzessinnen gedacht war. Und dieser war nur zusätzlich zu meinen anderen Unterrichtsstunden.Ich wollte mir nicht länger den Kopf zerbrechen und stieg aus meinem warmen Bett auf den Teppich, der davor lag. Das Zimmer war gemütlich und hell und sehr modern und trotzdem fühlte es sich an als wäre ich nur zu Besuch. Als würde ich bald wieder ins Internat zurück reisen und mein Leben dort fortsetzen. Doch der Palast und der königliche Hof waren mein neues Zuhause. Vielleicht durfte ich mir irgendwann neue Möbel aussuchen und das Zimmer nach meinen Vorstellungen dekorieren.
Heute fand die Zeremonie statt, die mich zur rechtmäßigen Prinzessin machte. Heute Nachmittag änderte sich so einiges. Ich war in den letzten Tagen rund um die Uhr beschäftigt in den Unterricht zu gehen und zu lernen. Den Grundkurs in Etiquette musste ich nämlich so schnell als möglich beherrschen. Die Tänze so schnell als möglich können. Und den normalen Unterricht durfte ich natürlich auch nicht vernachlässigen. Ich war froh, dass ich Candy und Kyle und Rob bei mir hatte, die mich unterstützten und alles zu einem großen Spaß machten. Denn langsam gefiel es mir irgendwie bald Prinzessin zu werden. Und das bald war genau genommen heute. Ich hatte fleißig mitgeholfen das Event zu planen und musste einige Fotoshootings machen. Heute wurden nur noch die letzten Feinheiten besprochen und der Ablauf durch gegangen. Aber ich fühlte mich bereit, wenn auch ein wenig nervös.
Nachdem ich geduscht hatte, trat ich meinen Weg zum Lehrsaal an. Vor der Tür wartete bereits Darius, der mir immer noch wie ein Schatten folgte. Aber auch heute konnte er sich nicht verkneifen einen Kommentar abzulassen.
„Eure Hoheit hat schon wieder etwas von ihrem heimlichen Verehrer erhalten."
„Naja, so heimlich ist er gar nicht.", fügte er dann grinsend hinzu und ich schlug ihm auf die Schulter.
Ich sah auf die äußere Türschnalle und musste lächeln. Eine kleines silbernes Rosenarmband war darauf festgemacht. Ich erhielt jetzt schon seit drei Tagen immer wieder ein kleines Präsent vor meiner Zimmertür. Am ersten Tag war es eine rote Rose, am zweiten Tag zwei rote Rosen, am dritten Tag drei und heute dieses Armband. Es war in einer gewissen Art und Weise total süß und ich fühlte mich jedes Mal total besonders. Dass sich jemand die Mühe machte mir diese kleine Freuden zu bereiten, war mir unerklärlich. Natürlich fragte ich mich von dem die Rosen waren. Darius sagte, er habe immer nur das Zimmermädchen gesehen, dass die Rosen am Morgen an die Tür gemacht hatte. Da er rund um die Uhr auf mich aufpasste, wusste er natürlich von allem, dass um mich herum geschah. Aber das Zimmermädchen konnte unmöglich in mich verknallt sein. Sie wurde nur als Bote gesendet. Darius machte immer wieder Anspielungen, dass mein heimlicher Verehrer Niall war und zog mich damit auf. Einerseits konnte ich es mir durchaus vorstellen, aber andererseits nicht. Er hatte eine Freundin. Aber wir hatten da im Krankenzimmer so einen seltsamen Moment zwischen uns, der mein Herz immer noch zum Rasen brachte, wenn ich daran dachte.„Niall ist nicht mein heimlicher Verehrer. Ich denke du willst mir einfach nur einen Streich spielen indem du die Rosen an die Tür hängst. Und mir irgendwann lachend sagst. Ha, ich hab dich nur verarscht.", mutmaßte ich. Das Armband ließ ich mit einem kleinen Schmunzeln in meiner Tasche verschwinden.
„Bitte, so etwas würde ich nie tun."
„Ich denke schon. Aber das werde ich schon herausfinden. Nur nicht jetzt. Heute steht mein großer Tag vor der Tür und ich bin kurz vor dem Ausflippen."
„Seit ich dich kenne bist du nur am ausflippen." Das brachte ihm einen bösen Blick.
„Na danke auch." Ich drehte mich um und begann in Richtung Bibliothek zu gehen wo wir das Wichtigste nochmal durchgingen vor dem Fest.
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Shadow Creek 2 (Blutengel)
FantasyAnni und ihre Freunde sind in Aufruhr. Nach dem tragischen Bombenanschlag auf Shadow Creek und dem Verlust vieler Schattenschwingen, werden die Sicherheitsbestimmungen geändert und Gun Carrier bewachen das Internat rund um die Uhr. Dennoch folgen de...