Kapitel 13 »Annabelle töten. Sie sagten etwas von Annabelle töten.«

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★Kapitel 13

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Nach meinem kleinen Zusammenbruch, machten Candy und ich es uns gemütlich und sahen uns auf Netflix einen Film an. Nach ca. einer halben Stunde schlief ich jedoch ein und bekam nichts mehr davon mit. Kein Wunder, ich fühlte mich fix und fertig, nahm mir jedoch vor am nächsten Morgen einfach so weiter zu machen wie bisher. Warum sollte ich mich down fühlen und in ein schwarzes Loch fallen? Warum sollte ich nicht Spaß haben? Ich war stark.
Also machte ich mich für den Tag fertig und frühstückte mit meinen Freunden, die wieder mal so überdreht waren, dass ich nicht aufhören konnte zu grinsen. Selbst Niall setzte sich zu uns und hatte das blonde Mädchen dabei, dass er als seine Freundin vorstellte. Irgendetwas an Luna gefiel mir nicht, aber ich wusste nicht genau wo ich es einordnen sollte. Wie sie um Niall herumschmachtete, ihm fast ständig zur Hilfe war, war komisch. Sie wischte ihm sogar etwas Soße vom Kinn, als wäre er ihr Kind und nicht ihr Freund. Es hätte mich unheimlich gestört, wenn das jemand bei mir gemacht hätte. Sie schien Niall fast zu vereinnahmen und manchmal auch für ihn zu sprechen, als könnte er das nicht. Alles in allem, war sie ein besitzergreifendes Biest, dass uns eher etwas herablassend behandelte. Als wäre sie etwas Besseres. Also kam ich zu dem Entschluss, dass mich einfach alles an ihr störte.

„Komm Niall, wir gehen in den Unterricht. Und vergiss meine Tasche nicht. Aber nicht wieder fallen lassen, so wie letztes Mal. Dann bekommst du auch ein Küsschen.", waren ihre letzten Worte als sie das Frühstück verließen. Als Luna Niall den Rücken zudrehte, konnte ich kurz sehen wie Niall die Augen verdrehte, aber dann sofort wieder lächelte und ihr die Tasche wie ein kleiner Dackel hinterherbrachte.

Candy hatte ebenfalls einen verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht und zuckte mit den Schultern. Sie verstand mich. Luna war seltsam. Nur Rob und Kyle waren so blind, wie Jungs es eben immer waren.

„Natürlich hat er sich wieder die Hübscheste an der Schule geangelt.", murmelte Kyle zu Rob. Und beide lachten. Daraufhin bekam Kyle einen Schlag auf den Hinterkopf von Candy.

„Nach dir die Hübscheste, Baby.", versuchte er sich zu retten, aber da hatte Candy mich schon am Arm aufgezerrt und wir verschwanden in unser Klassenzimmer.

***

„Anni! Anni! Anni!", rief mir Candy schon von weitem zu und rannte auf mich zu. In ihren Augen lag Verwunderung und ich legte meine Kamera zur Seite. Für ein Kunstprojekt mussten wir Fotos von der Natur machen und deshalb streunten gerade alle Schüler auf der Suche nach dem besten Motiv am Gelände herum. Davon gab es aber wenige, da der Schnee alles weiß gefärbt hatte. Ich hatte gerade einen Hagebuttenstrauch gefunden, der umgeben von Schnee war und wollte ihn fotografieren, als ich von Candy gestört wurde. Fast rutschte sie sogar auf dem Weg aus, der noch nicht mit Sand oder Salz gestreut wurde. Sie konnte sich aber gerade noch halten. Nicht so wie ein Schüler, der vor wenigen Minuten noch auf dem Weg ging und auf seinen Allerwertesten plumpste. Das hatte ich sogar fotografiert, da ich eigentlich den Vogel am Wegrand erwischen wollte. Der Vogel war natürlich weg, aber ich hatte ein Foto von einem Jungen, der gerade mit weit aufgerissenem Mund durch die Luft flog. Natürlich war ich nicht so gemein und benutzte das Foto für das Kunstprojekt, obwohl es zum Schmunzeln war.

„Anni!", keuchte sie und stützte sich auf ihren Oberschenkeln ab. Sie sah aus als wäre sie einen Marathon gelaufen. Ihre kleine Kamera hing um ihren Hals und schwankte hin und her.

„Was ist denn los?", fragte ich verwundert und richtete sie wieder auf. Als sie einigermaßen wieder zu Atem kam, schien sie schon wesentlich entspannter. Ich sah den kleinen Rauchwölkchen zu die von ihrem Mund kamen und rieb mir die kalten Hände.

Shadow Creek 2 (Blutengel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt