Kapitel 5 "Hoffnung ist wie der Sternenhimmel. Es gibt keinen Platz, der so..."

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5 "Hoffnung ist wie der Sternenhimmel. Es gibt keinen Platz, der so dunkel ist, dass das Auge nicht doch einen Stern findet."

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Als es dann sicher genug war für uns unseren Ausflug zu starten, schlichen wir uns einer nach dem anderen aus dem Gebäude und versuchten so leise wie möglich zu sein. Erwischt zu werden war niemandes Ziel, denn das hätte mächtigen Ärger bedeutet. Trotzdem gab es immer wieder jemanden, der seinen Mund nicht halten konnte, weil alles entweder so aufregend oder gruselig war.

Die frische Nachtluft wehte mir ins Gesicht als wir nach draußen traten und dann spürte ich schon Chris, der mir seine Hand reichte. Unsere Finger umschlossen sich wie füreinander gemacht. Die wenigen Meter bis zur Mauer hielt ich den Atem an. Es war so als ob ich damit nicht erwischt werden würde. Wenn ich nicht atmete, war ich nicht da. Doch als mich Chris in die Seite piekte, ließ ich den angehaltenen Atem wieder nach draußen.

„Hast du das auch gehört?", fragte er mich flüsternd. Ich musste ehrlich zugeben, dass ich nichts mitbekommen hatte. Ich war zu sehr damit beschäftigt nicht zu atmen. Doch da er es erwähnte, konnte ich tatsächlich ein Geräusch aus der Ferne wahrnehmen. So ein Mist, jetzt flogen wir alle auf.

„Ja, jetzt habe ich es auch gehört."

„Leute!", flüsterte Chris den Anderen zu. Es dauerte seine Zeit bis alle sich umdrehten und ihn erwartungsvoll ansahen. Dann tippte er sich auf die Lippen, eine Geste absolut still zu sein und gleich darauf zeigte er auf sein Ohr. Wir sollten lauschen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und dann konnte es jeder hören. Schritte, die eindeutig niemand von uns erzeugte und ein fröhliches Pfeifen. Das musste ein Wache sein und er lief direkt auf uns zu. Die Situation wurde brenzlig und ich konnte Janice sehen, wie sich panisch Luft zu fächerte.

„Scheiße, was machen wir jetzt?", fragte Nola panisch in die Runde und Kara schien bereits ihre manikürten Nägel abzukauen. Wir saßen in der Falle. Vom Raubtier umzingelt und wir waren die Beute.

„Wir können nicht zurück. Er würde uns sehen."

Kurz fragte ich mich, ob das Ganze nicht doch eine unsinnige Idee gewesen war. Immerhin herrschte immer noch Gefahr, von der oder demjenigen der die Halle in die Luft gesprengt hat. Schon alleine einen Gedanken an die Nacht zu verschwenden, die meinen Geburtstag zerstörte und so viele Menschen auslöschte fiel mir schwer. Also verbannte ich die Gendanken wieder und konzentrierte mich auf den Schlamassel in den wir gerade gerieten.

Ich suchte die Umgebung nach einer passenden Möglichkeit ab, um uns zu verstecken. Der Baum reichte nicht. Im Notfall konnte sich nur eine Person dahinter verstecken und den wachsamen Augen des Mannes entgehen. Es gab nur ein paar Hecken auf der Seite und die würden sehr unangenehm werden. Ich tippte auf die Rosensträucher. Besser so als so, dachte ich mir dann und schlug meine Idee vor.

„Verstecken wir uns in den Büschen. Wenn wir mucksmäuschenstill sind, wird er an uns vorbei gehen." Und wenn er bei seiner Ausbildung zum Wachen taubstumm und verblödet gewesen ist, vermutlich. Aber das sagte ich nicht dazu. Im Moment musste sich jeder konzertieren so still zu sein, wie nur möglich. Es war schwierig, das wusste ich, da alle schon ein wenig Alkohol intus hatten und ein paar Hemmungen verloren.

Erik nickte und deutete auf die Büsche. Langsam setzten wir uns in Bewegung und ich krallte meine Hand etwas fester als beabsichtigt in Chris Haut. Er machte keinen Mucks, also schien es ihn nicht so zu stören. Mit klopfendem Herzen sah ich also durch die kleinen Schlitze in den Büschen wie der Wachmann immer näher kam. Er war ganz in schwarz gekleidet, hatte einen kleinen Chip im Ohr, mit dem er sich wahrscheinlich mit den Anderen absprach und trug eine große Waffe mit sich herum. Vor der Waffe hatte ich am meisten Angst. Wenn sich nur einer nicht an die Regel hielt, jetzt absolut still zu sein, könnte der Gun Carrier wild um sich schießen. Und einen von uns erwischen.

Shadow Creek 2 (Blutengel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt