Vergessen

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Aiden POV.

,,Isaac, dein Vater ist schon seit 3 Jahren tot!" vorsichtig legte Boyd ihm eine Hand auf die Schulter. ,,Was? Nein, ich war doch gerade eben erst bei ihm, wer seid ihr überhaupt? Ich will zurück!" schrie er aufgebracht und stand auf. ,,Isaac, beruhige dich, wir sind deine Freunde und wollen dir helfen, was ist das letzte an dass du dich noch erinnern kannst?" fragte ihn Lydia ruhig. ,,Ich bin gerannt, es war alles dunkel und so kalt, der Raum war unglaublich klein, meine Sachen waren nass, ich dachte ich Träume, ich sah ein wunderschönes Gesicht und dann durchbohrten mich plötzlich ... Krallen!" seine Stimme klang ängstlich.

,,Isaac, vertrau uns, dass war nur ein ... Traum, es ist alles gut, wir holen dein Gedächtnis wieder!" ernst schaute Stiles ihn an. Ich hatte Stiles schon lange nicht mehr so ernst erlebt, doch es besorgte uns alle was Liza mit Isaac getan hatte. ,,Ich werde Liza informieren!" sagte ich kurz und wollte mich gerade von ihnen weg drehen um in Ruhe mit ihr reden zu können, doch Scott hielt mich an der Schulter zurück. ,,Aiden, ich glaube es ist besser wenn du ihr erst einmal nichts davon sagst, wenn sie jetzt auf Isaac trifft und sieht dass er sich nicht mehr an sie erinnert, dann wird es ihr nur noch mehr das Herz brechen, lass uns erst Isaac helfen." gespannt sah er mich an.

Wie konnte er das nur sagen? Liza liebte Isaac und wenn ich ihr das jetzt verheimlichte, dann würde sie mich auf ewig hassen, sie dachte noch immer sie habe ihn umgebracht, doch er stand hier, so lebendig wie eh und je und meine Schwester litt darunter. ,,Nein Scott, Liza hat ein Recht darauf zu erfahren dass er noch lebt! Außerdem was ist, wenn sie ihm helfen kann? Was ist, wenn die zwei aufeinandertreffen und er sich wieder erinnern kann?" kalt sah ich ihn an.

Ich konnte einfach nicht anders, mein Leben lang haben Ethan und ich unsere Gefühle versteckt um uns zu schützen, um Liza zu schützen, doch nun war Deucalion weg und wir konnten endlich alle wieder aufatmen. Vielleicht, hatten wir ja nun auch eine Zukunft hier in Beacon Hills. Wie konnte ich Liza da also verschweigen, dass Isaac noch lebte? ,,Aiden, ich glaube Scott hat recht, es ist besser wenn wir es ihr später sagen, wir sollten Isaac erst einmal zu Deaton bringen und dann kannst du sie immer noch anrufen!" meinte Ethan nun auch.

,,Wie du willst, aber es ist deine Schuld, wenn sie dann wieder sauer ist!" wütend knurrte ich ihn kurz an. ,,Wir sollten los, Isaac kommst du bitte mit? Wir bringen dich zu einem Freund, er ist ... Arzt!" erklärte ihm Scott schnell. Isaac nickte nur, da ihm ja nichts Anderes übrigblieb und so machten, Derek, Boyd, Lydia, Stiles, Scott, Ethan und ich uns auf den Weg zu Deaton. Die Anderen liefen nach Hause, wir würden ihnen dann schreiben, wenn es Isaac besser gehen sollte. Isaac fuhr bei Stiles, Scott und Lydia im Jeep mit während wir anderen durch den Wald rannten. Es fühlte sich gut an zu rennen, den Wind zu spüren und für kurze Zeit waren die ganzen Sorgen vergessen. Ich werde nie vergessen wie Liza uns angeschaut hat und sagte wir wären keine Familie mehr. Sie hatte uns alle verletzt, doch das mit Isaac, lastet ihr am meisten auf dem Herzen. Bei Deaton angekommen brachten wir Isaac schnell rein. Deaton schaute uns verwirrt an, als er sah das Isaac wach war.

,,Er weiß nicht mehr, wer wir sind, er möchte zurück zu seinem Vater, aber der ist tot!" berichtete ihm Scott verzweifelt. ,,Das ist äußerst merkwürdig! Vielleicht, hat es damit zu tun dass als Liza ihn fast getötet hat, seine Erinnerungen verschmolzen sind, er kann sich nicht mehr daran erinnern was passiert war, eventuell hat er an die Zeit bei seinem Vater gedacht, in der Gefriertruhe, wie er ihn misshandelt hatte und somit hat er alles vergessen." Deaton betrachtete ihn ruhig, als wäre Isaac ein Rätsel, welches es zu entschlüsseln galt.

,,Kannst du etwas dagegen tun?" fragte Stiles. ,,Wir können einiges ausprobieren, aber ob es so funktioniert wie als Aiden und Ethan ihn seine Erinnerungen genommen hatte , weiß ich nicht!" Deaton nahm Isaac mit in seinen Behandlungsraum und versprach uns alles auszuprobieren, was Isaac nicht schaden würde.

Liza POV.

Ich rannte, war auf der Flucht vor einer Gestalt. Äste rissen mir Gesicht und Arme auf, ich fiel, auf einen feuchten Boden, die Luft roch metallen, ich traute mich nicht auf den Boden zu schauen, zu groß war die Angst vor dem was ich dort finden würde. Ein heiseres Flüstern ertönte hinter mir, ich rappelte mich auf und rannte weiter, kam erneut an der Wurzel eines Baumes vorbei, auf welchem mein Zeichen prankte, vier Krallenspuren. Ich lief im Kreis, bog nun nach links ab und dann fiel ich, ein Meter, zwei Meter, drei Meter, meine Füße knacken unter mir zusammen. Ein Heulen ertönte über mir und dann ragte über mir ein riesiger schwarzer Werwolf auf. Sein Heulen ließ das Blut in meinen Adern gefrieren, er knurrte mich an, doch sein Blick sagte mir er würde nichts tun. Vorsichtig kroch ich unter ihm hervor, seine Nase stupste gegen meinen Arm und dann rannte er in eine Richtung, verschwand im Wald. Ich wollte ihm nachschreien, er solle mich hier nicht alleine stehen lassen, doch kein Wort kam aus meinem Mund und so rannte ich ihm nach, direkt in die Dunkelheit. Der Wolf war schon längst verschwunden, doch langsam lichtete sich das Dunkel, während ich immer weiter in den Wald hineinlief. Plötzlich stand ich auf einer Lichtung und vor mir ragte aus dem Boden eine schwarze Rose. Sie schrie nach mir, ein stummes flüstern, wie der Singsang einer Sirene, nur führte sie mich nicht in den Tod. Sie offenbarte mir etwas, zeigte mir die Wahrheit und dann sah ich die Leichen, das Blut, welches meine Sachen durchtränkte, die leeren Augen welche mich verurteilend anschauten.

,,Willst du die Macht?" flüsterte die Stimme.

,,Ja ich will!" langsam sank ich auf die Knie, verneigte mich vor der Blume, sie war unser aller Tod und ich will ihn, das Leid, die Stimmen, den Schmerz!

Keuchend wachte ich auf. Meine Kleidung klebte an mir, ich versuchte die Decke welche schwer auf meinem Körper lag weg zu klappen, doch zu fassen bekam ich nur Laub. Ich schaute mich verwirrt um, ich lang irgendwo im Wald, weit außerhalb Beacon Hills. An meinen Armen klebte getrocknetes Blut, ich musste mir die Arme aufgerissen haben, eine Wurzel lag über meinem Körper als wäre ich unter sie gekrochen um mich zu schützen, mit aller Macht stemmte ich mich dagegen und krabbelte aus dem Loch. Meine Beine trugen mich wie von selbst in eine Richtung. Und dann kam eine Lichtung zum Vorschein, die Sonne blendete mich und ich hob schützend die Arme, aus weiter Entfernung hörte ich mein Handy klingeln, doch ich wollte nicht rangehen. Ich wollte nicht, dass sie wussten wo ich war und was ich im Begriff war zu tun, denn vor mir stand sie. Einfach so da, wie eine unschuldige Blume, flüsterte mir ihre Träume zu, ihre Macht. Ich ging in die Knie und berührte sanft ihre Blätter das Schwarz ließ sich nicht abfärben, sie war echt und sie wollte mir ihre Macht geben, vollkommen betört von dem Lied ihrer Stimme, riss ich sie aus dem Boden. Plötzlich wurde alles schwarz um mich herum, die Bäume gingen ein und ich sah das Blut. Das Blut der Wölfe welches bald fließen würde und dann heulte ich so laut auf ich konnte, die Wölfe antworteten mir, verrieten mir ihren Standpunkt, ihre Vernichtung war da und sie wussten es noch nicht einmal. Sie wussten nicht, dass ich nun die Macht hatte sie zu töten.

,,Töte sie!" wisperte die Stimme. ,,Töte sie alle!"

vom 1.August 2017

Das Alpharudel (Isaac Lahey FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt