Gefoltert

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Issac POV.

Wir suchten im gesamten Wald jeder nahm eine Fährte, doch wir konnten sie einfach nicht finden. Jede ihrer Spuren verlief durch den gesamten Wald und wir hatten verschiedene Kleidungsstücke von ihr gefunden welche uns darauf schließen ließen, dass man sie dort mit Absicht hat hinlegen lassen um uns zu verwirren, was es uns unmöglich machte Liza zu finden. ,,Wo kann sie denn bitte sein?" schrie Aiden aufgebracht und bohrte seine Krallen in einen nahe stehenden Baum.

Ethan zog ihn weg und versuchte seinen Bruder zu beruhigen. Ich konnte ihn verstehen, auch ich machte mir wahnsinnige Sorgen um Liza und wollte sie endlich wieder in meine Arme schließen. Nach dem Anruf von Scott und Jackson, dass sie Liza ebenfalls nirgendwo gefunden hatten und wir schon seit 4 Stunden gesucht hatten, wollte ich am liebsten irgendetwas zerstören oder kaputt machen. Ich war so wütend darauf, dass ich sie nicht beschützt hatte und nicht für sie da gewesen war, stattdessen hatte ich zugelassen, dass ich mich von Erica hab hinleiten lassen und ihr geholfen Lizas Brüder zu entführen. Warum verließen mich immer die Leute, welche mir am meisten bedeuteten? Vielleicht war Liza ja entführt worden, doch sie war einfach weg, verschwunden und ich konnte sie nicht finde geschweige denn sie beschützen.

,,Wir müssen weiter suchen!" meinte Boyd, welcher als einziger noch irgendwie Ruhig zu sein schien. ,,Es wird nichts bringen. Deucalion hat sie sicherlich genau vor unserer Nase versteckt, doch wir werden sie nicht finden." meinte Ethan welcher noch immer Aiden festhielt. ,,Aber wir müssen es versuchen! Wir waren noch nicht bei Malias alten Wohngegend, der Lichtung und Dereks altem Haus!" erwiderte ich. ,,Gut, dann geht hier im Wald weiter suchen und Aiden und ich gehen weiter raus aus Beacon Hills!" erklärte uns Ethan den weiteren Plan und dann waren die beiden auch schon verschwunden. Nach weiteren 5 Stunden, in denen wir Liza noch immer nicht gefunden hatten, trafen wir uns an Dereks Loft und beredeten wie es weitergehen sollte. Denn ob es nun unmöglich war sie zu finden oder nicht, wir würden nicht aufgeben!

Liza POV.

Als ich aufwachte, spürte ich wie etwas Weiches unter mir lag und schlug die Augen auf. Ich lag in einem riesigen Bett in einem relativ großen Raum. Die Wände waren in einem Lavendelton gestrichen und neben dem Bett war eine riesige Fensterfront. Gegenüber von dem Bett war ein großes Badezimmer, wie ich sehen konnte denn die Tür stand auf. Ein großer Kleiderschrank stand gleich neben der Tür und ein großer Teppich in Form eines Wolfes lag auf dem Boden, er sah flauschig aus. Neben der Badezimmertür stand ein altmodischer Schreibtisch und ein Bücherregal war darüber befestigt. Wo zur Hölle war ich hier? Essen und Trinken standen auf einem kleinen Tisch in der Mitte des Raumes bereit und hinter dem Tisch stand eine kleine Couch, welche in die Blickrichtung des verstellbaren Fernsehers stand, der unterhalb meines Bettes an der Wand hing, sodass ich sowohl auf der Couch, als auch im Bett fernsehen konnte. Verwirrt schaute ich mich um, wodurch mein Blick an meiner Hand hängen blieb. Die Wunde war verheilt und ich spürte überhaupt keine Schmerzen mehr. Doch welches Datum hatten wir überhaupt? Ich hatte gar kein Zeitgefühl mehr. Ich wollte nur endlich wieder nach Hause, zu Isaac! Doch bevor ich weiter grübeln konnte, hörte ich Stimmen auf dem Flur vor meinem Zimmer. Erschrocken schaute ich zu der Tür und hörte wie ein Schlüssel im Schloss umgedreht wurde, ehe Deucalion gefolgt von zwei weiteren mir nur allzu bekannten Personen den Raum betrat, meinen Eltern.

,,Liza, schön dich wieder zu sehen!" meinte Claudia nur kühl. Verwirrt betrachtete ich sie. ,,Darf ich dir Mike und Claudia vorstellen? Sie sind gute Freunde von mir und kannten deine Eltern, welche du aber nie kennen lernen wirst kleine Liza." meinte Deucalion lachend. ,,Was? Ich dachte sie wären ... meine Eltern!" stotterte ich und sah sie mit Tränen in den Augen an. ,,Hab Geduld Liza, irgendwann wirst du ihnen im Tod Gesellschaft leisten!" säuselte Deucalion und kam auf mich zu. ,,Nein, sie sind nicht tot, du lügst!" schrie ich ihn aufgebracht an und wollte vor ihm zurück weichen, doch er war schneller und bohrte seine Krallen in meine Arme.

Wenige Sekunden später, merkte ich wie ich immer schläfriger wurde und sackte nach vorn, konnte nichts bewegen, außer meine Augenlider. Plötzlich kam mir das Licht, welches durch die Fenster in den Raum schien zu hell vor und ich presste die Augen zusammen. Leicht, wie aus weiter Entfernung merkte ich wie ich hochgehoben wurde und die Person loslief, doch mein Körper war wie gelähmt, ich konnte nichts machen. Kanimagift! Bitte, ich wollte doch einfach nur raus hier aus dieser Freakshow, ich wollte mich in die Arme meiner Brüder kuscheln und sie nie wieder loslassen, ich wollte Isaac küssen, wollte ihn berühren, durch seine Haare streichen und Boyd umarmen und ihm sagen wie sehr ich ihn als Freund liebte und akzeptierte. Ich würde sogar Erica umarmen, wenn ich hier raus war, doch dafür müsste ich erst einmal von Deucalion weg. Plötzlich wurde es dunkel und ich öffnete schlagartig meine Augen. Wir waren in einem Kellerraum, in welchem haufenweise Ketten und Waffen waren, es erinnerte mich an den ersten Folterkellern in welchem ich gewesen war, nur war dieser hier wesentlich schlimmer. In der Mitte des Raums, stand ein Stuhl, welcher mit haufenweise Kabeln verbunden war und an der Wand, hingen Ketten, welche ebenfalls mit einer Stromzufuhr verbunden waren. Mike setzte mich auf dem Stuhl ab und kettete mich fest. Ich versuchte zu schreien, sie davon abzuhalten das zu tun was sie wollten, doch da durchlief mich schon der erste Stromschlag und nahm die Lähmung mit sich, wodurch ich aufschrie und wie wild an meinen Fesseln zerrte, doch es würde nichts bringen.

,,Es wird Zeit für dich, dass du deine wahre Bestimmung findest und ein Teil meines Rudels wirst. Meines richtigen Rudels!"

Isaac Pov.

Wir suchten Liza überall, gaben nicht auf, doch aus den Wochen in welchen wir sie suchten, wurden Monate, bis wir irgendwann aufgaben. 3 Monate hatten wir sie gesucht, die Schule vollkommen vernachlässigt und uns nur noch um Liza gekümmert, doch nun gaben wir auf. Es zerrte an unseren Nerven und man sah es uns an. Ethan, Aiden, Boyd und ich wurden immer aggressiver. Wir wollten unsere kleine Liza wiederhaben und jeder weitere Tag ohne sie, war eine Qual. Wir wussten nicht wo sie war, ob sie überhaupt noch lebte, wurde sie gefoltert oder war sie sogar mit ihnen gegangen? Half sie ihnen? Wir hatten auf all jene Fragen keine Antwort. Die Zeit lief unaufhörlich gegen uns und es gab kein Entrinnen. Alles was ich konnte war hoffen, dass es Liza gut ging.

Gerade klingelte es zur Pause und wir liefen alle genervt zur Kantine. Essen taten wir eigentlich kaum noch, Ethan und Aiden saßen nun mit an unserem Platz, doch Liza ihrer blieb immer leer, niemand setzte sich dort hin und sollte es auch nur jemand versuchen, dann würden wir ihn augenblicklich wegscheuchen. Dieser Platz gehörte ihr. Niemand wusste das Liza weg war, alle dachten sie wäre bei ihrer Tante und ihrem Onkel in den Bergen und würde auf eine andere Schule in der kurzen Zeit gehen, doch diese Tante und Onkel gab es nicht einmal. Die einzige die davon profitierte, dass Liza weg war, war Erica und sie ließ sich ihre Freude nur zu gut ansehen. In Gedanken versunken hörte ich nur leise, wie plötzlich Irgendwelche Typen anfingen zu pfeifen. Verwirrt hob ich den Kopf und war ... einfach nur sprachlos, da stand sie. Meine Liza, aber das war nicht sie, so hätte sie sich niemals angezogen, das glich ja schon Ericas Niveau. Meine Kinnlade klappte runter und ich konnte es einfach nicht fassen. 5 Monate lang war sie weg und jetzt stand sie hier, strahlend schön wie eh und je. Elegant lief sie auf ihren Hackenschuhen zu unserem Tisch, ich meine mich zu erinnern, dass sie Mal sagte sie hasste diese Mörderteile.

,,Hi Brüderchens!" meinte sie grinsend, beugte sich zu ihnen, so dass jeder vor ihr in ihren Ausschnitt schauen konnte und gab jeweils Ethan und Aiden einen Kuss auf die Wange, welche beide einen roten Kussmund nun dort kleben hatten und setzte sich einfach auf ihren Platz. Als wäre sie nie weggewesen, als wäre das alles nie passiert und als würde sie mich nicht kennen.

vom 7.Juli 2017

Das Alpharudel (Isaac Lahey FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt