Deaton

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Ich schreckte durch das Klingeln meines Handys auf und stellte verwirrt fest, dass es grade mal 6 Uhr morgens war. Wir hatten heute keine Schule, wer also störte mich um diese Zeit schon? Ich schaute auf das Display und sah, dass es mehrere Nachrichten von Isaac, Stiles, Scott, Boyd und Mason waren.

Komm zu Deaton!

Alarmiert sprang ich aus meinem Bett, zog mir schnell meine Sportsachen an, da ich gerade nichts Besseres zur Hand hatte, rannte runter und nahm mir Aidens Motorrad ehe ich zu der Tierarztpraxis fuhr. Erst da fiel mir auf wie ruhig es im Haus gewesen war. Ob meine Brüder bei Deucalion geblieben waren über die Nacht? Aber dann hätten sie sich doch zumindest mal melden können! Aufgebracht kam ich ein paar Minuten später an der Praxis an, stellte das Motorrad weg und stürmte regelrecht hinein in die Praxis. Alle sahen beruhigt zu mir. Hatten sie sich etwa Sorgen gemacht? Ich stellte erleichtert fest, dass alle meine Freunde noch am Leben waren, nur hatten sie eben viele Verletzungen, doch Deaton, Alison und ihr Dad behandelten jeden einzelnen.

,,Wo ist Derek?" fragte ich als ich feststellte, dass er nicht da war. ,,Er ist tot!" sagte Erica bitter und starrte die Wand an. Was? Entsetzt riss ich die Augen auf und spürte wie mein Herz stehen blieben. Was war passiert? Ich wollte meine Freunde das gerne fragen, aber ich sah dass sie die ganze Zeit niedergeschlagen drein blickten, also beließ ich es lieber dabei. Deucalion würde wüten, wenn er das herausfindet! ,,Wir haben dich her geholt, weil wir einen neuen Plan brauchen. Wir haben sie hart getroffen und jetzt müssen wir handeln!" erklärte mir Scott. ,,O.k., was habt ihr vor?" fragte ich noch immer leicht geschockt.

Deaton führte uns in das Behandlungszimmer und wir stellten uns alle um den Behandlungstisch, während Stiles den Plan einer Bank ausbreitete. ,,Hier haben sie ihr versteck. Genau im Tresorraum. Wir wollen dort einbrechen und das Gebäude in die Luft jagen!" erklärte Stiles. Ich musste schlucken, wie sollte ich meine Brüder davor warnen? Wenn sie nicht da wären und meine Freunde das merkten, dann würde ihnen klarwerden, dass sie jemand verriet und dieser jemand war ich. Ich würde mich am liebsten verkriechen, doch ich konnte meine Brüder nicht einfach im Stich lassen. Wir diskutierten noch über den Plan, da Scott sie nicht umbringen wollte und auch Lydia, Kira, Mason, Corey und ich waren seiner Meinung.

,,Aber wir können nicht einfach irgendwelche Leute umbringen, außerdem wären dann einige von uns Alphas!" meinte Scott aufgebracht. ,,Scott, das ist mir egal. Sie haben Derek getötet!" sagte Isaac wütend. So kannte ich ihn gar nicht. ,,Isaac hat recht, überleg doch mal wie viele schon gestorben sind. Sie hätten es verdient zu sterben!" erwiderte nun auch Liam. Oh man, was war nur aus meinen Freunden geworden? Die Diskussion ging immer so weiter. Auch Chris, Alisons Vater warf ab und zu ein Kommentar ein, doch sonst hielt er sich eigentlich da raus. Scott und Isaac stritten sich gerade lauthals, als im Wartebereich plötzlich die Tür schwungvoll aufgestoßen wurde und plötzlich alle Hunde in der Praxis anfingen mit bellen. Wir hörten mehrere schnelle Schritte, welche im Wartebereich stoppten. Alle im Raum spanten sich an und Deaton gab uns zu verstehen, dass er nachschauen würde. Wir liefen ihm dennoch alle nach und geschockt sah ich wie Aiden und Kali Ennis und Ethan stützten. Sie sahen alle vier furchtbar aus, doch Ennis und Ethan konnten kaum noch laufen. Sie waren voller Blut und ihre Wunden waren unglaublich tief. Ich hielt mir geschockt den Mund zu um nicht aufzuschreien und wollte sofort auf sie zu laufen, doch Deaton hielt mich zurück.

,,Liza sie können hier nicht rein, keine Sorge!" erklärte er. Ich schaute ihn kurz verwirrt an, riss mich von ihm los, öffnete die kleine Tür und trat durch die Barriere zu ihnen in den Wartebereich. Meine Freunde sahen mich geschockt an, doch das war mir in dem Moment egal. ,,Was ist passiert?" fragte ich geschockt und stellte mich vor Ethan. ,,Alison hat ihn mit mehreren Pfeilen beschossen und er und Ennis sind gemeinsam mit Dereke bestimmt gute 30 Meter in der alten Halle abgestürzt!" erklärte Aiden mir schlicht. ,,Liza, was tust du?" fragte Stiles mich verwirrt.

,,Sie sind meine Brüder!" erwiderte ich nur und schaute schuldbewusst zu ihnen. ,,Was?" schrien Isaac, Stiles, Boyd, Mason, Lydia und Scott im Chor. ,,Ich gehöre zum Alpharudel!" schrie ich nun aufgebracht und fuhr mir erschöpft mit der Hand übers Gesicht. ,,Ich hab euch von Anfang an gesagt dass sie eine Schlange ist!" hörte ich Erica sagen, doch das war mir alles egal, denn Ethan stürzte nach vorne und ich hielt ihn fest, ehe ich gemeinsam mit ihm in die Knie ging. ,,Tut mir leid, ihr werdet euch wohl ein Krankenhaus suchen müssen!" meinte Deaton ruhig. Aiden knurrte ihn wütend an, doch ich konnte nur Ethan anstarren, während mir Tränen über die Wange liefen. Ich legte meine Stirn an seine und schaute ihm in die Augen.

,,Ich sterbe Liza!" krächzte er nur, doch ich konnte nur den Kopf schütteln. Das durfte nicht passieren! Meine Stimme versagte. Am liebsten hätte ich geschrien, doch ich konnte nicht. Deaton blieb hartnäckig und meinte wir sollten wo anders hingehen. ,,Bitte Deaton, er stirbt!" sagte ich zitternd und schaute ihn weinend an. ,,Bitte!" flehte ich. ,,Ich behandle keine Verräter!" meinte er nur und schaute mich eindringlich an. Ich wischte mir die Tränen weg und schaute dann zu Aiden. ,,Was war es für Eisenhut?" fragte ich angespannt und begutachtete Ethans Wunden. ,,Ich weiß es nicht!" meinte Aiden besorgt. ,,Aiden denk nach! War es gelbes oder lilanes!" schrie ich ihn nun aufgebracht an.

,,Ich weiß es nicht Liza, ich habe nicht auf ihn geachtet!" brüllt er nun. Ich fuhr mir noch einmal mit der Hand übers Gesicht und schaute erneut zu Deaton. ,,Bitte, wir bezahlen auch!" flehte ich ihn noch einmal an. ,,Er wird ihn nicht behandeln!" fauchte mich Erica an. Ich wollte gerade aufspringen und wieder zu ihr laufen, als Ethan sich zusammenkrümmte, zur Seite drehte und sich übergab. Ich hielt ihn fest und strich ihm über die Stirn. ,,Es wird alles gut!" flüsterte ich und schaute besorgt zu Aiden. Deatons Mine hatte sich nun deutlich verweichlicht und er öffnete tatsächlich die Tür.

,,Tragt sie rein!" meinte er. Aiden stützte gemeinsam mit Kali erst Ennis und kam dann zurück ehe, wir unseren Bruder in den Behandlungsraum brachten. Meine Freunde sahen mich argwöhnisch an, als ich an ihnen vorbeilief, doch mir war in jenem Moment einfach alles egal. Hauptsache Ethan ging es gut. Nachdem wir sahen, dass Deaton sich wirklich um Ethan und Ennis kümmerte liefen wir mit raus in den Wartebereich, dort saßen schon die anderen und starrten Aiden, Kali und mich wütend an. Vermutlich blieben sie hier um zu überwachen, dass wir Deaton nichts tun.

vom 1.Mai 2017

Das Alpharudel (Isaac Lahey FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt