Rückschlag

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Für einen kurzen Moment war sie bewegungsunfähig, doch dann erwiderte sie den Kuss. Er hatte ihr verziehen, er konnte sie verstehen, das letzte mal war sie so Glücklich, als er ihr einen Antrag gemacht hatte. Doch sie wurde grob auf den Boden der Tatsachen befördert, als Caius sich von ihr löste und im Begriff war zu gehen. „Was jetzt?" , fragte sie verwirrt und er antwortet voller Arroganz: „Ich bin dir keinerlei Rächenschaft, für mein Handeln, schuldig. Weißt du wer ich bin? Dein Meister, also verhalt dich auch so!"

„Caius!", rief sie ihm wutentbrannt hinterher, doch er fauchte nur, ohne sie anzusehen: „Was erlaubst du dir mich so zu nennen, du bist eine einfache Wache. Lern wo dein Platz ist!" Langsam sank sie auf den Boden und fiel in ein unkontrolliertes Schluchzen. Plötzlich spürte sie etwas kaltes an ihrer Hand und dann, wie sich ein Arm um sie legte : „Alles wird gut."

„Aro, bitte bring mich einfach um!", flehte sie.

„Das werd ich bestimmt tuen, du bist mir doch auch wichtig geworden, du hast selbst gesagt: Wir sind dein Familie.", wandte er ein und sie schluchze: „Hast du schon mal geliebt?" Er setzte sich neben sie auf den Boden. Die Beiden gaben schon ein witziges Bild ab: Der Herrscher über die Vampierwelt tröstet die EX seines Bruders.

„Ja, ich liebe Sulpicia, nur mir war es bis jetzt nicht vergönnt meiner Seelenverwandten zu begegnen. Es gibt nicht für jeden das passend Gegenstück, weißt du? Und ihr könnt glücklich sein, das ihr euch gefunden habt. Das zeigen wir ihm jetzt!" Verwirrt schaute sie auf und er lächelte sie an. Sie schmunzelte leicht und ließ sich dann wieder von ihm hochziehen.

„Hab ich wirklich so viel Ähnlichkeit mit einem Frettchen?, fragte Aro.

Dies brachte Liliane dann wirklich zum lachen, sie vergaß sogar einen kurzen Moment ihre Sorgen.

„Danke!", flüsterte sie und umarmte Aro, der überrascht auch einen Arm um sie legte.

Als sie sich lösten fragte sie lächelnd: „Morgen ganz normal Dienst?" Aro nickte und schon war sie weg.

Kurz war sie einiger Maßen glücklich und konnte lachen, doch sofort als sie wieder alleine war wurde ihr ihre Situation bewusst. Ohne ihn sah sie keine Zukunft, wie denn auch? Man weiß nicht, ob man einen Seelenverwandten hat, oder nicht. Mensch, Werwolf oder Vampir ist dabei egal. Man vermisst ihn auch nicht, wenn man ihn zuvor nicht getroffen hat, wie denn auch, aber man fühlt sich nie ganz, bis man ihn; beziehungsweise sie, trifft. IN diesem Moment ändert sich schlagartig alles. Das Leben, die Lebensweise und die Weltanschauung alles wird über Bord geworfen, denn nichts ist wichtiger als sein Seelenverwandter. Jeder Wunsch oder Traum ist unwichtig, das wichtigste ist in der Nähe des geliebten Menschen zu sein. In diesem Moment fasste sie einen Entschluss und niemand würde sie davon abbringen.

Unterdessen lief Caius Richtung Kerker und schlug unsanft die Tür auf. Er öffnete in aller Seelenruhe eine Zellentür und blicke den 'Insassen' abschätzend an, eh er ihn am Hals hochhob und ihn dann gewaltsam gegen die Wand zu drücken. Doch dieses mal gab es ihm keine genugtuung ihn vor Schmerzen zappeln zu sehen. Sein Druck wurde stärker, als er an den Moment im Konfernzzimmer dachte. Er wollte sie doch abweisen, nur konnte nicht, als sie da saß und ihm versucht hatte zu erklären, das sie ihn doch nur liebte. In diesem Moment verzieh er ihr für einen kurzen Moment, doch dann wurde ihm klar, dass er sie doch eigentlich hassen sollte und nun war er hier und realisierte gerade, dass er nicht mals bemerkt hatte, wie er jemanden getötet hatte.

Den restlichen Abend verbrachte sie damit sich den Kopf über alles mögliche zu zerbrechen, bis sie auf die Uhr schaute und merkte, dass sie viel zu spät dran war. Schnell zog sie sich um und eilte in den Thronsaal. Sie war ein paar Minuten vor den Meistern da, es war ja auch erst sieben Uhr. Als die Türen geöffnet wurden schreckte sie hoch und blickte direkt in zwei blutrote Augen.

„Du bist hier um uns zu beschützen und nicht zu träumen!", fauchte er und schon kassierte sie eine schellende Backpfeife, doch das ließ sie nicht auf sich sitzen. Ohne mit der Wimper zu zucken schubste sie ihn zurück und nun stand er in der Mitte des Raums. Nur noch die beiden waren in der Halle und langsam lief sie auch in die Mitte. Er wollte auch auf sie zu kommen, doch sie hielt ihn mit ihrer Gabe fest und sagte: „Was muss ich verdammt nochmal tun um endlich umgebracht zu werden?"

Dann wandte sie sich ab und verließ ohne ein weiteres Wort den Saal.

Eine Einstimmung für heute Abend

The Volturi don't give second chancesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt