Wir wurden die Treppe zum Schloss hochgeschickt, wo eine ältere, verkniffen wirkende Dame mit Brille uns erwartete. Raelyn hatte sie mir schon vorgestellt: "McGonagall, sie hat 'nen Stock im Arsch."
Sie führte uns wortlos durch das Schloss, bis zu einer gewaltigen, doppelflügligen Tür.
"Warten Sie hier, ich werde sehen, ob alles bereit ist", wandte sie sich an uns und ging.
Ein Junge mit schmierigem, blonden Haar stellte sich vor einen Jungen mit Brille und wuscheligen, schwarzen Haaren.
"Also ist es wahr. Harry Potter", sagte er, worauf Gemurmel ausbrach.
Fragend wandte ich mich an Raelyn. Sie sah überrascht aus.
"Er ist derjenige, der Du-weißt-schon-wen besiegt hat. Niemand weiß, wie", flüsterte sie.
War das nicht dieser gefährliche Zauberer?
Der Blonde musterte nun verächtlich den Rothaarigen an Harrys Seite.
"Wer du bist, muss man nicht fragen. Rote Haare, abgetragene Kleidung, definitiv ein Weasley. Nun, du solltest dich mit jemand besserem abgeben, Potter. Ich bin Malfoy. Draco Malfoy", er funkelte den Rothaarigen an, der bei seinem Namen lachen musste, "und das sind Crabbe, Goyle und Molton."
Der Reihe nach deutete er auf zwei dickliche Jungen und einen schlanken, blonden, der lässig am Geländer lehnte. Dann streckte er Harry die Hand entgegen. Der murmelte etwas, was ich nicht verstehen konnte. Wütend starrte Draco ihn an, dann verschwand er hastig, als McGonagall zurückkam.
Die Torflügel öffneten sich und wir wanderten in eine riesige Halle. Die Decke schien durchsichtig zu sein, sodass man den Himmel sehen konnte, Kerzen schwebten in der Luft und vier lange Tische voller Schüler führten auf einen ihnen zugewandten Tisch zu, an dem die Lehrer saßen. Ich warf einen kurzen Blick auf Dumbledore.
Dann fing ein alter Hut an, ein Lied zu singen. Als er endete fragte ich mich, was in dieser Schule schief lief.
Uns wurde erklärt, was wir tun sollten: Uns auf einen Hocker setzen und den Hut aufsetzen. Das wusste ich schon, Raelyn hatte es mir erklärt. Aufgeregt sah ich zu, wie einer nach dem anderen jeder Erstklässler einem Haus zugeteilt wurde. Raelyn kam zu Hufflepuff und lächelte mir von dem entsprechenden Tisch aus aufmunternd zu. Als Harrys Name genannt wurde, wurde es erst still in der Halle, ehe wildes Gemurmel laut wurde. Nach kurzer Stille kam er zu Gryffindor.
Als ich drankam, zitterte mein ganzer Körper. Der Hut rutschte mir ins Gesicht, dann hörte ich seine Stimme in meinem Kopf.
"Du hast die Qualitäten beider deiner Eltern. Und dir ist großes bestimmt."
Aufgeregt dachte ich: Er kennt meine Eltern!
"Ja, das tue ich. Aber es ist nicht an mir, es dir zu erklären. Aber Antworten wirst du auf jeden Fall finden. Und vorerst folgst du deinem Vater."
Dann verkündete er laut: "Gryffindor!"
Mein Haustisch klatschte und ich huschte rasch hinüber, wobei ich Raelyn einen enttäuschten Blick zuwarf.
"Hallo, Leila! Ich bin Hermine", sagte eine der Erstklässlerinnen und schüttelte mir die Hand.
"Ich bin Seamus", stellte sich ein weiterer vor, wurde jedoch von lautem Geklatsche unterbrochen.
Da erhob sich Dumbledore.
"Willkommen! Willkommen zu einem neuen Jahr in Hogwarts! Bevor wir mit unserem Bankett beginnen, möchte ich ein paar Worte sagen. Und hier sind sie: Schwachkopf! Schwabbelspeck! Krimskrams! Quiek! Danke sehr!"
Damit setzte er sich. Verwirrt starrte ich ihn an.
Unser Schulleiter ist geistesgestört.
Dann erschien wie aus dem Nichts vor uns Essen. Ich grinste, als ich das ganze Zeug sah und griff ohne zu zögern zu, genau wie alle anderen.
Nach dem Essen, während dem einige Geister durch die Gegend geschwebt waren, begann die Schule zu singen, jeder nach seinem Rhythmus. Ich war mir nicht sicher, ob ich es scheiße oder cool finden sollte. Anschließend riefen zwei ältere Schüler die Erstklässler zu sich. Sie führten uns einige Treppen hoch, die gelegentlich die Richtung wechselten. Vor dem Gemälde einer fetten Dame nannte einer von ihnen ein Passwort, das Bild klappte zur Seite und wir betraten einen großen, bequemen, rotgoldenen Gemeinschaftsraum. Die Mädchen wurden eine andere Treppe hinaufgeführt als die Jungs. Ich war mit mehreren anderen Mädchen in einem rundlichen Zimmer untergebracht: Hermine, Lavender und Parvati. Hermine verschwand sofort hinter einem Buch, während sich die anderen beiden über Harry unterhielten. Ich entdeckte mein Gepäck an einem Bett neben einem der Erkerfenster und öffnete sofort meinen Koffer. Mit einem Blick über die Schulter holte ich die Schachtel heraus und warf einen Blick hinein. Neben dem Stein lag der Zettel meines Paten. Vorsichtig berührte ich den Stein, dann schloss ich die Schachtel wieder und versteckte sie tief in meinem Koffer. Mit einem Seufzer räumte ich ein wenig aus, dann zog ich mich um und setzte mich aufs Bett.
"Was liest du, Hermine?", fragte ich.
Sie warf mir einen kurzen Blick zu.
"Die Geschichte von Hogwarts", antwortete sie in einem leicht hochnäsigen Ton.
Interessiert lehnte ich mich vor. "Echt? Das kenne ich gar nicht. Leihst du es mir aus, wenn du fertig bist?"
Sie lächelte, dann nickte sie.
"Bist du auch muggelstämmig?"
"Nein. Aber ich weiß es nicht genau", meinte ich ausweichend.
Als ich ihren fragenden Blick bemerke, seufzte ich. "Ich kenne meine Eltern nicht. Nur meine Mutter. Helen Starling."
"Oh, das tut mir leid. Willst du darüber reden?"
Ich schüttelte den Kopf. "Nein, aber danke für das Angebot."
"Kein Problem."
"Was machen wir morgen? Wie sieht das mit der Planung aus? Ich meine, bekommen wir sowas wie einen Stundenplan?", erkundigte ich mich.
Sie nickte. "Ja, morgen beim Frühstück."
"Ah. Danke."
Ich ließ sie in Ruhe lesen und stand wieder auf, um nach Soren zu sehen. Mir kam ein Gedanke und ich suchte mir ein Blatt Pergament und eine Feder heraus.Hallo Raelyn,
ich hoffe, deine Zimmergenossen sind nett. Ich finde es schade, dass wir nicht im selben Haus sind. Aber vielleicht haben wir ja zusammen Unterricht. Und ich habe ja eine Eule und kann dir jederzeit schreiben. Sehen wir uns morgen beim Frühstück?
Leila
Ich faltete den Zettel und reichte ihn Soren.
"An Raelyn bei den Hufflepuffs", erklärte ich der Eule und öffnete das Fenster.
Ich wartete ungeduldig, bis ich die Letzte war, die noch wach war. Dann kam Soren mit einer Antwort zurück.Hi,
ja, sie sind ganz nett. Wir werden ja sehen, wie viel wir zusammen haben. Wenn du morgen kurz zu unserem Tisch kommst, dann sehen wir uns. Bis morgen.
Raelyn
Mit einem Lächeln legte ich die Nachricht beiseite, dann legte ich mich schlafen.
Sie ist eine Gryffindor geworden und hat auch schon Harry kennengelernt. Wie es wohl weitergehen wird?
Feedback ist wie immer erwünscht!
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Drachenfeuer ~Harry Potter FF~
FanficLeila hatte es in ihrem Leben nie einfach. Als Weise wuchs sie in einem Weisenhaus auf, bis ein gewisser Albus Dumbledore auftaucht und sie mit nach Hogwarts nimmt. Denn sie ist eine Hexe. In der Schule erfährt sie vieles über sich selbst und lernt...