Kapitel 2 - Hat er nicht getan...

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Mike POV:

Nervös trommle ich mit meinem Bleistift auf meinem Oberschenkel herum und starre auf den leeren Block auf meinem Schoß.
Ich bekomme nicht mal eine Songzeile hin, so hibbelig bin ich.

Was, wenn Lukas Ossamas Post ignoriert?

Bisher hat er schließlich noch keinerlei Reaktion gezeigt. Stattdessen postet er den ganzen Morgen schon Snaps mit Keanu.

Pff, Keanu. Also bitte!
Ich mochte ihn noch nie wirklich, obwohl ich keinen richtigen Grund dazu habe.

Ein merkwürdiges Gefühl macht sich in mir breit, aber ich verdränge es schnell wieder.

Verdammt Mike, jetzt komm mal runter! Lukas wird sich schon melden.

Ich habe Ossama gebeten etwas für mich zu posten, weil ich zu feige bin ihn anzuschreiben.

Schon leicht peinlich...

Naja, zumindest habe ich mich endlich entschieden, mich mit Lukas zu treffen.
Es gibt noch so viel unausgesprochenes zwischen uns. Ich muss wissen, wieso er das alles gemacht hat.
Wieso er mich hintergangen hat...

Ich gehe zurück ins Tonstudio zu Phil und setze mich auf die Couch hinter das Pult.
Zum bestimmt dreißigsten Mal an diesem Tag öffne ich Lukas Snapchatstory und erstarre.

Er strahlt mit seinem typischen Hundefilter in die Kamera mit der Überschrift: 'bro du bist herzlich willkommen im WeLoveSocial Squad! #abernuralleine'

Misstrauisch blicke ich zu Phil, der das Bild auch gesehen hat und die Stirn runzelt.

Zum einen bin ich glücklich, dass er geantwortet hat, aber zum anderen verwirrt mich der Satz.

Meint er mit dem 'Squad' seine neuen Freunde?

'Treffen gerne aber mit Sicherheit nicht in der Wohnung von deinem Manager und deinen neuen Freunden.', erwidere ich darauf.

Keine Minute später postet er ein Bild von sich im Auto.
Mir klappt meine Kinnlade herunter.

Das hat er nicht getan...

Lukas bietet mir tatsächlich an, in Marians Management einzusteigen!

Das tut höllisch weh.

Phil wirft mir einen geschockten Blick zu, als könnte er das nicht glauben.

Was denkt sich Lukas, bitte?! Dass ich zu ihnen wechseln werde? Da kann der lange warten.

Aufgebracht kommt Ossama auf mich zu.
So wütend habe ich ihn lange nicht mehr erlebt.

"Was fällt diesem Pisser eigentlich ein?! Dich so bloßzustellen! Denkt der ernsthaft, du würdest zu Marian wechseln? Jetzt sehen wir wieder, wieso ihr keine Freunde mehr seid.", sagt er laut, ohne groß darüber Nachzudenken.

Aua.

Ich hasse es, so etwas zu hören, was mich trifft und so tun zu müssen, als mache es mir nichts aus.

"Sorry Mike, s-so war das nicht gemeint-", stottert Ossama schnell, doch ich winke nur gelassen ab.

Er kann ja nichts für Lukas' egoistisches Verhalten.

"Mach dir keine Sorgen um mich." Ich lächle matt. "Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, Menschen gerne zu haben, die mich nicht gern haben. Das ist nicht neues."

Mein Manager zittert vor Wut. "Deine Denkweise ist mehr als daneben. Du verdienst es behandelt zu werden, wie du mit anderen umgehst."

Dankbar grinse ich schief, dabei weine ich innerlich.

"Nein, wirklich. Ich hatte sowieso nicht erwartet, dass er sich treffen möchte.", lüge ich, um Ossama zu beruhigen.

Was Lukas getan hat ist mehr als grausam.

Wäre mein Herz nicht schon gebrochen, wäre es das nämlich spätestens jetzt.

Lukas trampelt gnadenlos auf den Bruchstücken herum.

Ich bin so dumm! Ich erwarte wieder zu viel von Menschen. Dabei dachte ich, dass alles wieder gut werden könnte.

Und ich dachte, er hat sich geändert. Aber es geht ihm offensichtlich doch nur um das Geschäft und das Geld.
Unsere Freundschaft bedeutet ihm nichts mehr... Schließlich hat er jetzt andere Freunde gefunden.

Keiner kann mir weiß machen, dass Marian nichts mit der Sache zu tun hat.
Der Typ manipuliert Lukas, wieso sieht er das denn nicht?!

Wütend poste ich einen Mittelfinger in meiner Story und schreibe einen Text dazu.

'Dieser Post von dir sagt einfach alles. schade, ich hätte mich gerne mit dir ausgesprochen... ich weiß Marian will jetzt aus unserem Stress Werbung für eure Firma machen. Die Wahrheit über seine "Spielereien" von ihm mit dir und den Jungs kommt!'

Das mit unserem Treffen hat sich jetzt wohl erledigt.

Es tut weh, zu wissen, dass ich mein bestes gegeben habe und es trotzdem nicht genug war.

Ich halte in mir so viel Schmerz. Ich unterdrücke meine Wut und meine Einsamkeit. Es hat mich zu etwas verändert, was ich niemals sein wollte. Es veränderte mich zu einer Person, die ich nicht bin. Aber ich weiß nicht, wie ich los lassen soll.

Ich muss darüber hinweg kommen, lächeln und einfach fröhlich weiter machen. Ich gebe Lukas und Marian nicht die Genugtuung mich leiden zu sehen.

Die Wahrheit kommt irgendwann immer ans Licht...

Ayy neues Kapitel

Lasst gerne Vots und Kommentare da, würde mich freuen 🙈😘

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