Kapitel 9- Dreh um!

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Mike POV:

"Mike, wir müssen! Wo bist du denn?", ruft mein Manager Ossama nach oben.
Genervt klappe ich meinen Laptop zu und renne zu ihm runter.
"Komme doch schon. Wollte nur kurz ein Bild hochladen. Mach mal keinen Stress.", brumme ich.

Ich war noch nie so unmotiviert auf eine Veranstaltung zu gehen. Irgendetwas hat sich an mir verändert. Ich weiß nur nicht wieso. Ich esse kaum noch, kann nicht einschlafen und dann diese Müdigkeit...
Am liebsten würde ich mich jetzt auf den Boden legen und zusammengerollt weinen.

Bevor wir aus dem Haus gehen, stelle ich mich im Bad noch schnell vor den Spiegel und poste ein Bild in meiner Snapchatstory.

Meine Fans können ja nichts dafür... Ich bekomme das Fakelachen heute schon hin. So gezwungen wie es auch sein mag.

Danach nehme ich meine Tasche und renne nach draußen zu Phil und Ossama, die im Auto warten.

"Na endlich.", seufzt Phil und ich verdrehe nur die Augen. "Wir wollen ja nicht zu spät kommen.", erklärt er.

Dieses Konzert ist den beiden total wichtig. Ich werde die erste Single meines neuen Albums vorstellen. Mit Playback, aber das ist heutzutage normal.

Lieber würde ich es selbst singen, aber nein, ich darf nicht... Immer diese Perfektion. Ich hasse das.

Ich lese ein paar Kommentare unter dem neuen Musikvideo von dem Song und stoppe bei einem bestimmten. Jemand hat '#Mukascomeback' kommentiert und siebzig Likes dafür bekommen.

Wie kommen meine Fans darauf, dass alle Lieder von Lukas handeln? Das nervt so krass!

Angepisst lösche ich den Kommentar und sperre mein Handy.

Scheiß auf Lukas!

"Wer tritt noch auf?", frage ich um mich abzulenken nach einer Weile.
Ossama wird sichtbar nervös. "Och... ähm... Sänger?"

Irgendetwas stimmt nicht.

"Wer?" Ich halte die Luft an, weil ich etwas schlimmes ahne.
Ossama presst mühsam hervor: "Sänger halt."
Phil spannt sich im Sitz vor mir an und fährt noch schneller.

Geht's noch offensichtlicher? Vielleicht bilde ich mir auch alles nur ein. Vielleicht meinen sie ja Enya...

"Was ist hier los? Wer ist noch da?", fauche ich aufgebracht.
"Lukas Rieger.", murmelt Phil ohne mich anzusehen und fängt einen wütenden Blick von Ossama ein.

Zwei Wörter und ich werde blass.

Nein...

"Dreh um!", befehle ich plötzlich.
"Mike...", seufzt Ossama. "Du kannst ihm nicht immer aus dem Weg-"
"Sofort!", knurre ich wütend. "Dreh auf der Stelle um, Phil!"
Doch wir sind schon auf der Autobahn.

Der ist doch absichtlich so schnell gefahren. Irgendwann bringe ich ihn noch um.

"Jetzt scheiß doch auf Rukas Lieger!", entgegnet er ebenfalls so aufgebracht.
"Ja, scheiß auf den Lieger!", stimmt Phil zu und ich werde vor Wut rot.

Mich kann niemand zwingen hinzugehen.

"Bevor du jetzt was falsches tust...", fährt Ossama fort. "Dieser Auftritt ist wichtig für dich und dein Album. Hörst du? Geh dem Typen einfach aus dem Weg. Ich kümmere mich schon darum. Du wirst den besten Auftritt überhaupt haben. Der soll leiden, wir zeigen es ihm."

Wortlos sacke ich in mich zusammen.

Sie haben ja recht. Ich muss ihn endlich vergessen und abschließen. Er soll sehen was aus mir geworden ist.

"Es spielt sowieso keine Rolle mehr.", flüstere ich kaum hörbar, mehr zu mir selbst.

Lukas POV:

"Gefällt dir das Outfit nicht? Ich hätte auch noch ein anderes zur Auswahl...", fragt meine Stylistin Anne verunsichert.

Mein Gesichtsausdruck ist wohl nicht gerade glücklich.

"Nein, das sieht toll aus." Aufmunternd lächle ich sie an. "Meine Stimmung liegt nicht an dir.", erkläre ich.
"Gut." Erleichtert atmet sie aus. "Diese Jacke steht dir nämlich hervorragend."

Ich grinse.

"Ich wünsche dir noch einen schönen Abend, Anne.", sage ich immer noch lächelnd und umarme sie kurz zum Abschied.

Anne ist nicht besonders groß. Sie reicht mir gerade mal zu den Schultern, trotz ihren neunzehn Jahren.

"Können wir los? Der Abend wird für dich anstrengend.", sagt eine Stimme hinter mir.
Anne grüßt Marian flüchtig und verlässt die Umkleide.

Als ob mir das nicht bewusst wäre...

"Ich muss nur noch kurz-", murmle ich und drehe mich zu Marian um.
Kenau betritt das Zimmer und bittet Marian uns kurz alleine zu lassen.

Ungern verlässt er den Raum. Keanu kommt auf mich zu und bleibt vor mir stehen.

"Gehts dir gut?", fragt er.
Ich zucke die Schultern. "Geht so. Mike hat es mir klar und deutlich gesagt. Er will mit mir nichts mehr zu tun haben."

Ein paar Sekunden schweigen wir

"Was wirst du tun?", fragt er dann stirnrunzelnd.

Die Antwort auf diese Frage ist nicht schwer zu erraten.

"Ich werde gar nichts tun. Ich habe es kapiert." Ich lächle traurig. "Ich kann niemanden zwingen mein Freund zu bleiben."
Verwundert stottert er: "D-du willst nichts unternehmen?"

Ich schüttle den Kopf.

Mein Herz sticht so brutal, aber da muss ich jetzt durch, auch wenn es eine Qual wird Mike zu sehen.

Was soll ich schon noch unter unternehmen? Ich habe es versucht und habe versagt.

"Oh." Ungläubig kratzt er sich am Hinterkopf. "Vielleicht hast du recht. A-aber... sicher?"

Ich nicke wieder.

"Okay... mach was du für richtig hälst, Lukas."
Er kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm.

Mike zu treffen wird unausweichlich sein.
Aber ich interessiere ihn ja nicht. Es wird wie immer sein.

Wir sind füreinander Luft.

Frühzeitiges Update haha 😂❤ Termine sind nicht so meins ik 🙄
Wie fandet ihr das Kapitel? 😊 Weiter?

Hauptsache irgendwo | Mukas ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt