Hauptsache irgendwo | Mukas ff

Kapitel 10- Roter Teppich

Mike POV:

Nervös sehe ich mich auf dem roten Teppich um.
Ossama steht hibbelig hinter mir.

Hoffentlich schaffe ich es hier durchzukommen, bevor Lukas auftaucht.

Ich mache in Rekordzeit Bilder und überspringe sogar ein paar Fans, was für mich nicht üblich ist, damit ich schnell wieder abhauen kann.

Ich fühle mich schlecht deswegen, aber der Drang abzuhauen ist größer.

"Hey, darf ich ein Bild mit dir machen?", fragt ein kleines Mädchen neben mir und strahlt über beide Ohren.

Wie süß.

Ich lächle freundlich und nehme ihr Handy entgegen. "Aber klar doch."
Plötzlich ruft das große Mädchen neben ihr, wahrscheindlich ihre Schwester, einen Namen. "Lukas!", kreischt sie laut.

Sofort setzt mein Herz kurz aus.

Lukas ist hier. Ausgerechnet jetzt. Dabei hatte ich mir nichts anderes gewünscht, als ihn nicht sehen zu müssen.

Mutig sehe ich hoch und sehe ihn bei einem Interviewer stehen.
Er sieht wunderschön aus.

Warte, was? Ich meinte gut. Was stimmt nicht mit mir?

Ich rede mir ein, dass es mir nichts mehr ausmacht Lukas zu sehen, aber das tut es noch. Ich tue immer so, als käme ich darüber hinweg, aber ich tue es nicht.

Ich muss mir sagen nicht zu lächeln wenn ich ihn jetzt ansehe, aber ich kann es einfach nicht halten.

Jede seiner Bewegungen ist mir so vertraut.

Alle Erinnerungen laufen in meinem Kopf ab wie in einem Film.
Dann muss ich an seinen Satz von den 'VideoDays' denken.

'Trotzdem wirst du immer mein Freund bleiben.'

Lukas hat recht. Vielleicht sind wir uns nicht mehr so nah wie früher, aber er wird immer ein Teil meines Lebens bleiben.

Lukas gestikuliert wild mit den Händen. Ich kann nicht anders als sie anzustarren.

Mit diesen Händen hat er mich im Arm gehalten, als es mir schlecht ging. Ihn so zu sehen versetzt mir einen Stich im Herzen.

Zu wissen, dass diese unsichtbare Wand zwischen uns steht, tut weh.

Wie soll ich unsere Vergangenheit vergessen?
Egal, was er mir angetan hat... Letztendlich war unsere Freundschaft etwas, was ich nie vergessen werde. Obwohl es nicht lange gehalten hat.

Mag sein, dass ich nicht darüber hinweg bin.
Aber ich brauche ihn nicht mehr. Ich habe andere Freunde. Freunde, die loyal sind.

Ich zwinge mich an Denis zu denken und wende mich von Lukas ab.
Ein letztes mal drehe ich mich um, bevor wir den roten Teppich verlassen.

Wo ist Lukas? Vorhin stand er doch noch da.

Verwirrt schweift mein Blick über den Teppich und dann zur Absperrung, die geöffnet ist.

Normalerweise sollte die doch zu sein, oder?

Ich drehe mich zu meinem Team um, aber sie sind schon außer Reichweite.
Innerlich kämpfe ich mit mir selbst und entscheide mich dafür kurz nachzusehen.

Ich laufe durch die Absperrung und sehe mich um. Da hinten stehen vier Jungs. Einer von ihnen, der größte, packt Lukas am Arm.
Er versucht sich zu wehren, aber der Junge ist einfach zu stark.

Oh nein... Das darf nicht passieren.

So schnell ich kann rase ich zu ihnen und befreie ohne zu zögern Lukas aus dem festen Griff.
"Lass ihn in Ruhe!", fauche ich und stelle mich schützend vor Lukas.

Wieso sind Bodyguards nie da, wenn man sie mal braucht?!

"Was willst denn du jetzt, Mike Spinner?" Der Typ knurrt wütend und kommt auf mich zu. "Süß, dass du deinen kleinen Freund hier verteidigen möchtest."

Lukas Blick liegt auf mir. Ich sehe ihn kurz an.

Alles was ich in seinen Augen sehe ist Angst. Aber nicht um ihn. Sondern um mich.
Ich habe keine Angst vor ihnen. Nicht wenn Lukas in Gefahr ist.

Es geht so schnell, dass ich es kaum mitbekomme.
Ein anderer Junge tritt mir von hinten in die Kniebeuge, so dass ich auf den Boden falle.

Unfähig zu handeln, haut der Typ Lukas ins Gesicht und er taumelt zu Boden.
"Lukas!", schreie ich entsetzt.

Die Jungs lachen nur und kommen auf mich zu.

"Das nächste mal überlegst du dir besser, mit wem du dich anlegst." Feinselig verengt er die Augen zu Schlitzen und deutet seinen Freunden zu gehen.

Die lauten Rufe hinter uns verjagen sie endlich ganz.

Ich stehe mühsam auf und laufe zu Lukas, der sich ebenfalls aufrichtet. "Geht's dir gut?", frage ich besorgt und knie mich zu ihm.
Vorsichtig streiche ich ihm die braunen Haare aus der Stirn um mir die Platzwunde anzusehen.

Als ich seinen Blick auf mir spüre schaue ich ihn an.
Seine Augen sind so grün... Ich kann nicht anders als mich in ihnen zu verlieren.

Für einen Moment scheint die Welt stehen zu bleiben.
Als mein Spiegelbild in seinen Augen verschwimmt rücke ich leicht ab und starre ihn geschockt an.

Lukas weint fast.

Er öffnet den Mund, aber zum Antworten kommt er nicht mehr.

Freddy, mein Bodyguard, packt mich an der Schulter und untersucht mich kurz. "Ihm geht es gut!", schreit er ein paar Leuten zu.

Ich war noch nie so froh Freddy zu sehen.

Marian taucht keuchend auf und schubst mich von Lukas weg.

Ich falle nach hinten und starre ihn geschockt an.
"Geht's noch?!", brüllt Ossama und hilft mir vorsichtig hoch. "Was zum Teufel ist hier los?! Mike, was hast du wieder angestellt?"

Noch erschrockener winde ich mich unter Ossamas Griff.

Lukas schluckt ängstlich und sieht mich an. "Es war meine Schuld! Mike hat damit nichts zu tun."
Ossama runzelt misstrauisch die Stirn. "Selbst wenn... ohne dich wäre das nicht passiert."

Ich will etwas sagen und sehe Lukas an, doch er schüttelt nur vielsagend den Kopf.

Sein trauriger Blick in den Augen ist das letzte was ich sehe, bis Ossama mich zurückbringt.

Eyy Update 💕😊

Wie geht's euch so? 💋🤠