Kapitel 8 - Lukas?

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Mike POV:

Irgendwann konnte ich mich mühsam aus der Masse befreien.
Meine Panikattacke von vorhin hat wieder nachgelassen.

Sonst ist mir das doch noch nie passiert!
Ich bin doch schon schlimmeres gewohnt. Was passiert mit mir?

Schwer atmend klammere ich mich an das Geländer an der Wand.

Mir ist so schwindelig... Ein Wunder, dass ich noch stehen kann.
Ich muss mich dringend setzen, bevor ich mich noch übergebe.

Die Türsteher vom Backstagebereich erkennen mich und lassen mich misstrauisch durch die Absperrung.

Sie verstehen nicht, wie schlecht es mir gerade geht.

Mein Sichtfeld wird immer verschwommener.
Bis ich nach vorne kippe und auf den Boden pralle.

Alles wird dunkel. Nur laute Schritte und Rufe sind zu hören.
Und dann falle ich in tiefen Schlaf.

Als ich wieder die Augen aufschlage, liege ich in einem Krankenbett.

Ossama steht besorgt über mir.

Wo bin ich?

"Was ist passiert?", frage ich noch immer etwas benebelt.
"Du bist ohnmächtig geworden. Was hast du dir dabei gedacht, hm? Du bist einfach abgehauen! Ich habe mir Sorgen gemacht.", wirft er mir vor.

Plötzlich schäme ich mich für mein Verhalten.

"Tut mir leid. Ich wollte doch nur einen Moment alleine sein.", murmle ich ehrlich. "Darf ich wieder aufstehen?"

Zögernd nickt mein Manager und hilft mir hoch.

"Du kannst schon raus wenn du willst. Der rote Teppich und deine Autogrammstunde mussten für dich leider abgesagt werden."
Geschockt halte ich mir eine Hand vor den Mund. "Abgesagt?!"
Ossama nickt.
"Was ist mit meinen Fans? Manche sind Kilometer weit für mich hergefahren!"

Das wollte ich nicht...

Aufmunternd klopft mir Ossama auf die Schulter und verlässt den Raum.

Traurig steve ich kurz darauf auf, verlasse den Raum und schließe leise hinter mir die Tür. Ich höre ein Schluchzen.
Verdutzt bleibe ich stehen und sehe zur Seite. Ein Junge mit braunen Haaren sitzt an der Wand neben dem Vorhang.

Neugierig trete ich näher.

Dieser Junge hat totale Ähnlichkeit mit Lukas... aber das kann nicht sein. Wieso sollte Lukas hier sein? Er ist ja nicht mal zu den 'VideoDays' gekommen.

Oder? Das wüsste ich doch. Nein, Ossama hätte mir das ganz bestimmt erzählt.

Stirnrunzelnd betrachte ich die Person und reiße meine Augen auf, als ich sie erkennen kann.

Das ist Lukas! Seine Stimme würde ich unter tausenden wieder erkennen. Aber was macht er hier?

"Lukas?", krächze ich völlig überrumpelt.
Sein Blick schnellt hoch. Sofort springt er auf. "Mike!"
Ein paar Sekunden starren wir uns nur sprachlos an, bis er sagt: "Können wir reden?"

Mit dem Satz reißt er mich zurück in die Realität.

"Worüber? Dass du mich hintergangen hast?", entgegne ich.
"Lass es mich erklären. Bitte! Es ist wichtig."

Ich will weglaufen und schreien, aber ich bin wie angewurzelt.

"Du hast eine Minute." Ich verschränke erwartungsvoll die Arme vor der Brust.
"I-ich brauche länger.", stottert er überfordert.
"Dann kann es ja nicht so wichtig sein.", fauche ich zurück.
"Du gibst mir nicht mal die Chance!"
"Dein ernst jetzt?" Fassungslos muss ich auflachen. "Du hattest genug Chancen, Lukas. Ich muss sowieso los."

Ich will nur noch weg hier.

"Mike!", ruft er und lässt mich dadurch stehen bleiben.

Die Art wie er meinen Namen ausspricht...

Ich drehe mich nochmal um und sehe ihn an.
"Ich vermisse dich.", sagt er mit Tränen in den Augen.

Ich vermisse dich auch...

"Du hast kein Recht dazu. Es ist vorbei. Wir sind schon lange keine Freunde mehr. Daran bist allein du schuld."

Eine Träne läuft seine Wange hinunter.
Sein Anblick zerreißt mir das Herz.

Wieso ist er überhaupt hier? Er kann hier nicht einfach auftauchen und mich anlügen!

"Was willst du von mir?", schreie ich wütend.
"Ich will dich nicht verlieren. Sag mir, was soll ich tun, damit du bleibst? Ich wollte nie, dass es so kommt.", schluchzt er verzweifelt.
"Wie wär's wenn wir mal die Rollen tauschen und dann guck' mal bitte wie sich das anfühlt."

Ich möchte mich so gerne in Luft auflösen.

"Vielleicht hast du recht und ich weiß nicht wie du dich fühlst, aber ich weiß, dass ich mit dir reden muss."
Lukas schluckt.

Noch nie hat jemand so um mich gekämpft. Bisher kenne ich nur das Gefühl zu kämpfen und zu verlieren. Nicht anders herum.

Wie versteinert starre ich ihn an.

Wieso habe ich so Angst wegzugehen, wobei doch eh alles gesagt wurde?

"Du hast mir das angetan. Dabei hätte ich dich so gebraucht.", sage ich nach einiger Verzögerung.
"Ich wollte das alles nicht.", flüstert er ehrlich.

Und jetzt? Wie sollen seine Worte alles ungeschehen machen? Das können sie nicht.

"Ich bin glücklich ohne dich, okay? Bitte, halte dich einfach aus meinem Leben heraus." Ich zucke nachdrücklich die Schultern, als wäre er mir gleichgültig. Als wären keine Gefühle mehr für unsere Freundschaft da.

Das wünsche ich mir gerade.
Keine Gefühle.
Kein Schmerz.

"Mike, ich weiß, dass du nicht glücklich bist. Wenn du nicht mit mir reden willst, ist das okay." Lukas lächelt traurig und zuckt die Schultern. "Trotzdem wirst du immer mein Freund bleiben."

Bevor ich zu weinen beginnen kann, laufe ich schnell zu meinem Team, eine Hand fest auf meinen Mund gepresst.

Lasst gerne Kommis und Votes da😊💓

Hauptsache irgendwo | Mukas ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt