Kapitel XXII

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3. Teil der Lesenacht

Della's Sicht

Ein blondes Mädchen mit grauen Augen hat uns die Tür ausgemacht. Klingt erst einmal ganz normal, wenn man nicht beachtet, dass sie voller weißen Staub ist und ein Buch auf den Kopf trägt. Nicht gerade das, was man bei so einem mystischen Schloss erwartet hat. Erschrocken sah sie uns an und vergisst dabei total, dass ihr noch ein Buch auf den Kopf liegt. Sie will uns mustern, legt dabei aber den Kopf schief und das Buch fällt ihr mit voller Wucht auf die Füße.

Mit einem Quietschen springt sie nach Hinten, offenbar überwältigt von dem kleinen Schmerz. Das nimmt Lucifer wohl als Chance, sich in das Haus zu begeben, und tritt ein. Sekunden später bin ich auch im Haus, werde aber von einer wütenden Blondine am Arm gepackt. "Was wollt ihr hier?" zischt sie wütend. Trotzdem kann ich sie nicht ernst nehmen, da sie immer noch voller Staub ist und das lächerlich aussieht. Außerdem fällt mir auf, dass sie die Ohren einer Katze hat.
Lucifer bemerkt wohl, dass ich nicht antworten kann, denn er antwortet an meiner Stelle.

"Wir fordern den Eintritt in das Kabinett." Was für ein Ding? Der hätte mir auch mal sagen konnten, was wir hier vor haben, denn dann würde ich nicht wie jetzt bescheuert aus der Wäsche gucken. Schlagartig ändert sich der Gesichtsausdruck der Blondine von wütend zu ...
dem der Grinsekatze.

Ihr Lächeln war schon fast unheimlich. Sie hackt sich bei mir und Lucifer ein und um uns erscheint blauer Nebel. Schneller als ich es bemerken konnte waren wir an einem anderen Ort. An den Wänden hingen Teppiche oder wie man die Teile auch nennt. Außer von ein paar Kerzen wird der Flur, wie ich später bemerkt habe, von nichts anderem erhellt. Der muffigen Geruch, der diesen Ort wie ein Schleier einhüllt, ist fast schon penetrant. Mein Blick geht zu der immer noch lächelnden Blondine.

"Wer bist du eigentlich?" frage ich sie und ihre abgedrehten Ohren zucken in meine Richtung.
"Mein Name ist Elisabeth, aber alle nennen mich Liz." fängt sie an. "Die Grinsekatze, die viele aus Alice im Wunderland kennen, und meine Mutter waren Freunde. Als er starb, gab er meiner Mutter seine Fähigkeiten, die dann an mich weitergegeben wurden. Jetzt bewache ich, wie meine Mutter, eine der Insignien des Lebens."
Wer hätte gedacht, dass ich, mit meiner Theorie mit ihr als Grinsekatze, gar nicht mal so falsch liege.

"Abgefahren" meinte ich nur, worauf sie wie eine irre lachen muss. Sie geht woraus und wir werden mitgezogen, da sie uns immer noch festhält. Wir kommen bei einer riesigen mir Gold verzierten Tür an. Im Moment fällt mir auch auf, dass ich im Vergleich zu meinem früheren Leben viel öfter solche Türen sehe. Kurz vorher bleibt sie stehen.
"Ich würde eich echt gerne weiterhelfen, aber ab hier musst ihr weitermachen. Es ist mir leider nicht erlaubt. Dein Freund wird wissen, wie es jetzt weitergeht. Ich werde hier auf euch warten." sie lässt uns los und setzt such daneben. Leider höre ich noch die Worte, die sie danach vor sich hin murmelt, worauf ich gerne verzichtet hätte.

"Wenn ihr das überlebt jedenfalls."

Danke an Hibishyazinthe für die Idee der Rolle Liz😄
Ich war mir nicht vollkommen sicher, welche Fähigkeit der Grinsekatze du meinst,
deshalb habe ich übertrieben.

Viel Spaß beim Weiterlesen😘

Das Licht in der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt