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Mit einem friedlichen Lächeln auf den Lippen öffnete ich meine Augen und blinzelte ins helle Sonnenlicht.

Die Ruhe in dem kleinen Raum hielt jedoch nicht lange, denn als Toby rein kam und ich die Handschellen, den Polizisten hinter ihm sah, da verfiel alles in mir in Panik.

"Toby?! Was ist passiert?" quietschte ich panisch,meine ersten Worte nach 2 Tagen trieften vor Sorge,als er sich setzte und ich meine Hand auf seine Wange legte.

Er schwieg, ich schwieg und wartete auf seine Antwort.

"Wir wurden verhaftet" sagte er schließlich "Wir wurden heute Nacht verhaftet, obwohl laut der Schwester alles glatt laufen sollte!"

Er presste kurz den Kiefer zusammen, dann entspannt er sich wieder und erzählt weiter:"Alex wollte den Polizisten ausschalten, doch sie haben sich lieber damit beschäftigt, über einander herzufallen. Jenna ist total ausgeflippt und zu deinem Zimmer gerannt,hat den Alarm ausgelöst,welchen Alex eigentlich abstellen sollte. Bevor ich Jenna wegbringen konnte, stand die Polizei vor uns und Jenna floh Hals über Kopf aufs Dach. Die Polizei hat ihr so Angst gemacht,dass sie gesprungen ist und -"

Weiter kam er nicht,denn Tränen rollten nun über sein Gesicht und ich wischte sie sanft ab,auch wenn ich ebenfalls kurz davor war,zu weinen.

"Ist sie tot?" flüsterte ich und hustete kurz.

Ich erhielt keine Antwort,er starrte einfach nur aus dem Fenster,welches sich hinter mir erstreckte.

"Toby!" blaffte ich ihn barsch an "Ist sie tot?! Hat sie sich umgebracht?!"

Der Polizist trat zu uns.

"Ihre Besuchszeit ist um,Mr. Cavanough"  meinte er kalt und zog Toby hoch.

"Toby! Ist sie absichtlich gesprungen?!" rief ich ihm verzweifelt nach,als er den Raum verließ, bekam aber keine Antwort.

"Hat sie sich umgebracht? Hat Jenna Marshall sich umgebracht?"

Das war meine Frage, welche ich jedem stellte,der mein Zimmer betrat.

"HAT SIE SICH UMGEBRACHT?!"  schrie ich meiner Mom entgegen,welche gerade mein Zimmer betrat und vor Schreck wieder in den Flur sprang.

"Wie bitte?" fragte sie, als sie schließlich doch meinen Raum betrat.

Entweder wusste sie wirklich nichts oder sie überspielte ihr Wissen einfach.

"Hat Jenna sich umgebracht oder ist sie aus Panik gesprungen?!" bellte ich und richtete mich auf.

"Ich habe absolut keine Ahnung über was du redest Spencer" meinte sie und trat an mein Bett,wo ich sie wütend anstarrte.

"Ist Jenna Marshall vom Dach des Krankenhauses gesprungen?!" wiederholte ich meine Frage langsam und sah sie unentwegt an.

"Woher soll ich das wissen?" murmelte sie "Ich weiß nur,dass dein Zwilling im Gefängnis sitzt und wir schauen müssen,wie hoch die Kaution für sie und Toby ist"

Ich seufzte leise und ließ mich wieder in mein Kissen sinken,starrte an die Decke.

"Du weißt es bestimmt" brummte ich und drehte meinen Kopf zu ihr.

"Ich weiß es nicht Spencer!" donnerte sie wütend und ich zuckte zusammen, als ihre Augen mich wütend anstarrten "Ich weiß nicht,was mit Jenna passiert ist,aber wenn ich keinen gescheiten Job finde,dann werden Toby und auch Alex in einer Zelle im Gefängnis in Philly versauern! Das weiß ich zu ziemlich 99,9%! Also,lass mich bitte einen Moment mit Jenna in Ruhe,verstanden?!"

"Ich will es einfach nur verstehen, Mom" flüsterte ich "Jenna hatte nie Suzid-Gedanken,geschweige denn Selbstmordversuche... Sie war stark,dass hast du doch gemerkt... Sie würde sich nicht umbringen"

Ich hustete röchelnd und sprach nach einer kurzen Pause weiter:" Ich verstehe es nicht.. Sie wollte ganz bestimmt nicht springen! Das hätte sie nicht gemacht,sie hätte gewusst,was sie damit hinterlassen würde"

"Du kannst sie doch nicht mal richtig" meinte meine Mutter,ohne auch nur das Gesicht zu verziehen und empört starrte ich sie an.

"Wie bitte? Ich war dabei,sie kennenzulernen!  All das aufzuholen, was ich seit der Highschool versäumt habe! Ich wollte sie kennenlernen, wollte an ihrem Leben teilnehmen, so wie Toby."

"Toby hat sie verabscheut, dass weißt du ganz hinten in deinem Kopf auch"

Ich räusperte mich und setzte das Lächeln auf,welches Alex so oft benutzte.

"Dir sollte klar sein,dass ich bis gestern kaum noch Erinnerungen hatte!" meinte ich frostig und bereute die Tonlage sofort wieder,als meine Mom schuldbewusst zu Boden sah.

"Ich hätte das niemals zu lassen sollen" murmelte sie schuldbewusst.

Nie wäre ich darauf gekommen, dass sie von Schuldgefühlen zerfressen wurde.

Doch sie räusperte sich und lächelte verkrampft:"Der Arzt meinte übrigens, dass du morgen wieder nach Hause könntest"

Erstmal herrschte Stille, sie hielt lange,während ich Veronica einfach anstarrte und nicht wusste, was ich sagen sollte.

Ein Teil meines Körpers feierte schon lautstark Party,der andere Teil begann angstvoll zu schreien.

Hier konnte A mir nichts tun,schließlich war ich ja mehr oder weniger geschlagen.

"Ich will hier bleiben" brachte ich stockend hervor,blickte auf meine Bettdecke "Ich bin noch nicht so weit"

"Aber deine Erinnerungen sind fast vollständig zurück,ich weiß nicht wo das Problem liegt" meinte Mom und blinzelte überrascht "Ich dachte,du freust dich"

"Ich bin einfach noch nicht soweit" redete ich mich heraus.

Der einzigste Grund war,hier war ich sicher und ich konnte herausfinden, was mit Jenna passiert ist.

"Ich sage,sie sollen einen Test machen" entschied meine Mom, woraufhin ich bloß mit den Schultern zuckte.

"Sollen sie das doch machen, sie werden sehen,dass ich noch nicht so weit bin"

Wir sahen uns an , dann schwang ich meine Beine aus dem Bett und ging langsam zum Schrank,zog mir ein Top und eine Sporthose heraus und verschwand schweigend im Bad.

Als ich mir mit den Fingern die fettigen, rotbraunen Haare kämmte und mich im Spiegel betrachte, seufzte ich leise und schlüpfte mit einem letzen Blick in den Spiegel aus meinen alten Klamotten und schließlich unter die Krankenhausdusche.

Das Wasser lief warm und angenehm über meinen Körper, ich genoss die Ruhe,welche nur vom Rauschen des Wassers getrübt wurde.

Sonst ist hier nichts.

Kein A,keine Polizei, absolut niemand.

Je länger ich unter dem fließenden Wasser stand,desto mehr fiel die Anspannung von mir ab.

Während ich in meinen neu zurückgekommen Erinnerungen versank,fiel mir nicht auf,wie heiß das Wasser wurde.

Urplötzlich verließ ein schmerzerfüllter Schrei meine Kehle und ich stolperte panisch aus der Dusche,kniff die Augen zu und hoffe panisch,das Brennen würde besser werden.

Und als ich in Spiegel sah,trieb es mir die Tränen in die Augen.

Jenna,Jenna ist nicht mehr,dafür hältst du jetzt deinen Kopf her!
Ich werde dich leiden lassen und am Ende wirst du meine kleine Puppe sein! - A

In my Soul [Spencer Hastings Ff]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt