Kapitel 16

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Noch 6 Tage...

"Kevin?! Kevin, ich rede mit dir!", mein Körper zuckte zusammen, als die Worte meiner Mutter in mein Ohr drangen. Ruckartig schlug ich die Augen, um zu sehen, wie sie vor meinem Gesicht mit ihren Finger schnipste. Fragend blickte ich in das Gesicht, welches mir so ähnlich sieht, bevor ich mich im Raum, der sich als Wohnzimmer entpuppte, umblickte. "Du bist auf der Couch eingeschlafen und hast dann im Schlaf so komische Dinge geredet...", erklärte mir meine Mutter, während sie die grauen Kissen aufschüttelte. "Was für Dinge?" Meine Stimme klang rauer und dumpfer als sie es sonst tat. "Irgendwas von einem Fallensteller und Generatoren.." Dead by Daylight. "Solange es nur das war", murmelte ich mir selbst zu. "Ach! Du hast auch die ganze Zeit sowas geschrien wie: Tobi, mach schneller! Oder: Tobi, wir beide schaffen es, ich hol uns hier raus" Anscheinend hatte ich mal wieder etwas von Tobi geträumt. So näher das Event kam, desto mehr dachte ich an ihn und träumte auch von ihm. Doch eigentlich sollte ich ihn aus meinen Gedanken verbannen, nur wie? Jedesmal wenn jemand seinen Namen sagt, zieht mein Herz sich zusammen und es fühlt sich so an, als fehle mir die Luft zum Atmen. "Was ich dir eigentlich mitteilen wollte war, dass wir gleich Essen gehen. Dein Vater und ich dachten uns, jetzt wo du schonmal ein paar Tage hier bist, könnten wir ja mal wieder ausgehen." Meine Mutter ließ die Kissen liegen und ging zum Fenster. Mein Blick folgte ihr durch den ganzen Raum, mit der Angst, sie hätte doch etwas gemerkt. Sichtlich verwirrt teilte ich ihr nur mit, das ich mich beeilen würde und mich sogleich ins Bad begeben würde. Als ich allerdings Aufstand um so schnell es ging aus dieser merkwürdigen Situation entkommen zu können, sagte meine Mutter einen Satz, der mich sofort zusammenzucken ließ. Erneut. "Apropos Tobi, wie geht es ihm eigentlich? Du hattest ihn bis jetzt kein einziges Mal erwähnt. Ist alles okay bei euch?" Mit einem nichtsahnenden Lächeln ging sie an mir vorbei, um die Pflanze zu gießen, die neben der Tür stand. "Äh... J-Ja! Alles bestens. Er hat nur viel zutun in letzter Zeit und da haben wir lange nicht mehr miteinander gesprochen." Eine Lüge. Die zudem nichtmal glaubwürdig klang. Meine Mutter schien es allerdings zu schlucken, denn sie erläuterte mir nur, wie schade es doch sei und sie hoffe, wir würden in Zukunft wieder mehr Kontakt haben. Ich konnte es ihr nicht sagen. Auch wenn ich wollte, es ging nicht. In meine Probleme wollte ich sie erstens nicht mit reinziehen, zweitens mochte sie meine Ex-Freundin und drittens, wie würde sie reagieren wenn ihr Sohn ihr plötzlich mitteilen würde, er hätte sich in seinen besten Freund verliebt? Oder war es doch nur eine Phase und ich bildete mir diese ganzen Gefühle ein? Aus Wut, Trauer, Eifersucht oder Einsamkeit? Einsamkeit. Ich hatte niemanden außer Tobi. Als es mir seinetwegen so schlecht ging, hatte ich niemanden zum reden. Erik und Pan? Sie haben eigene Probleme. Dennis? Er würde es vielleicht nicht verstehen. Auch wenn es dumm klingt, hab ich Angst das sich meine Freunde gegen mich wenden wenn sie erfahren das ich doch auf Typen stehe. Noch einmal blickte ich mein eigenes Selbst im Spiegel an, bevor ich die Tür auf- und anschließend wieder zuschwang. Mein Mutter kramte noch die letzten Sachen in ihre Handtasche, bevor auch sie es sich im Auto bequem machte. Ich setzte mich nach hinten und stellte meinen Eltern den Platz vorne zur Verfügung. Aus dem Radio ertönte Love me Like you von einer Band namens Little Mix. Ich hatte vorher nie etwas von dieser Band gehört, da ich mich auch nicht sonderlich für Girlbands interessierte. Der Text des Liedes sprach mich allerdings doch mehr an als ich es erwartete und während ich, wie in einem traurigen Musikvideo, aus dem Autofenster starrte, sah ich plötzlich Tobi vor mir. Mal wieder. Während ich ihn so betrachtete, verschwand er wieder aus meinen Gedanken um sich wenig später wieder in sie zu schleichen. Schnell los ich meine Augen, in der Hoffnung er würde verschwinden. Doch dies tat er erst, als ich hörte wie meine Eltern die Autotüren schlossen und ich merkte, dass wir bereits vor dem Restaurant standen. Verdammt! Wie konnte ich mich schon wieder so durcheinander bringen lassen? Dieses Gespräch war nötiger als ich dachte und ich hatte nur noch 6 Tage um mich darauf vorzubereiten.


(Ich bin wieder daa :D Sorry, dass ich solange nichts mehr gepostet hab :/ Ich mach es wieder gut, okay? :D)

(B)Romance? ~CurrbiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt