Londoner Assassinen

15. Wahrheit

Ich habe fast nicht geschlafen in dieser Nacht, aber das was mir auch eigentlich klar. Nancy hat schon Frühstück gemacht. Leckere Pancakes. Sie fragt mich, ob ich gut geschlafen habe und ich antworte mit ja, obwohl es in Wirklichkeit anders ist. Aber ich will sie nicht auch noch damit belasten. Nach dem Frühstück gehe ich hoch, hole meine Sachen und mach mich dann auf den Weg in die Stadt. Als ich in den Straßen Landons herumgehe, sehe ich wieder Jacob mit Pearl in einer Kutsche. Sie gibt ihm anscheinend einen neuen Auftrag. Es dauert nicht lange, bis Jacob aus der Kutsche kommt. Ich verfolge ihn wieder, bis zu einem Hafen. Dort beginnt er plötzlich die Wahren auf einem Schiff zu zerstören, bis ein Mann am Ufer hervortritt. Vermutlich dieser Millner. Ich habe ein bisschen herumgefragt und herausgefunden, dass er einmal für Starrick und Attaway gearbeitet hat. Das würde auch heißen, dass Jacob ihnen wirklich geholfen hat. Aber wieso würde er Templern helfen.
Ich bin so auf meine Gedanken konzentriert, dass ich gar nicht bemerke, dass Jacob plötzlich neben mir steht. "Hey, Rose. Ich habe mir schon sorgen gemacht, weil du gestern weggegangen bist und nicht mehr zurückkamst." Er will mich gerade umarmen, aber ich weiche zurück. "Rose, was ist los mit dir?" "Was mit mir los ist? Ich sollte dich das fragen. Wieso arbeitest du für eine Templerin?" Er sieht mich ganz erschrocken an und meint: "Du meinst Pearl Attaway ist eine Templerin?" "Ja. Sie ist die Kusine von Starrick. Sag mir jetzt nicht du wusstest das nicht?" Er kommt näher und will mich wieder umarmen, aber dieses Mal bleibe ich stehen. "Ich wusste das wirklich nicht. Rose, es tut mir so leid. Ich hätte dir gleich alles sagen sollen, aber ich dachte, es wäre dir nicht recht wenn ich mit einer anderen Frau arbeite." "Du hast recht, mir ist es nicht recht, aber nur, weil sie eine Templerin ist." Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange uns sage dann: "Aber eins steht jetzt fest, wir müssen sie jetzt so schnell wie möglich ausschalten." Jacob stimmt mir mit einem Nicken zu und wir machen uns auf den Weg, sie zu suchen. Es dauern nicht lange, bis wir sie finden. Ich will gerade in das Gebäude stürmen, als mich Jacob zurückhält. Er deutet mir, dass ich genauer hinhören soll. Es sind zwei Stimmen zu hören. Die eine von Pearl und die andere von Crawford. Jetzt wollte ich noch liebe hinein Stürmen und die beiden töten, aber ich weiß, dass das auch meinen Tot bedeuten würde. Immerhin sind hier überall Blighter und ich vermute, dass zumindest Starrick, auch ein guter Kämpfer ist. Jacob und ich warten also ab und belauschen ihr Gespräch. Erst reden sie über Jacob, wie dumm er doch sei, dass er für Templer arbeitet. Das macht mich noch wütender, als ich ohnehin schon bin. Danach reden sie davon, dass Pearl zur Waterloo Station gehen soll. Das ist unsere Chance. Wir schnappen uns eine Kutsche machen uns sofort auf den Weg. Während der Fahrt sagen wir beide kein Wort. Es ist eine unangenehme Stille, als ob wir uns gerade erst kennengelernt hätten und einfach nur zufälligerweise dasselbe Ziel haben. Am Bahnhof angekommen, sehen wir sofort den Zug, in dem sich Pearl befindet. Wir schleichen uns an den Wachen vorbei und in den Zug. Ich bestätige mit einem Nicken, dass ich bereit bin und schon stechen wir beide zu. Perfektes Teamwork. Sie fällt zu Boden und Jacob redet noch mit ihr, während ich den Eingang zum Waggon bewache.
Als Jacob fertig ist, laufen wir beide vor zum Führerhaus und fahren mit dem Zug davon. Beim nächsten Bahnhof steigen wir ab und ein paar der Rooks laden irgendwelche Kisten vom Zug, während wir zu unserem eigenen Zug gehen, der auch gerade hier ist. "Es tut mir wirklich leid. ich war so dumm." "Hör auf dich die ganze Zeit zu entschuldigen. Ich habe dir schon lange verziehen." Er lächelt mich an und legt seien Arm um meine Schultern. "Aber, wenn du nochmal mit einem Templer zusammenarbeitest, bringe ich dich höchstpersönlich um, verstanden?" "Klar und deutlich, Miss." Bei seiner Reaktion muss ich lachen. Als wir in den Zug steigen, lässt er mich wieder los. Plötzlich sehe ich Evie wütend auf der kleinen Couch sitzen. Ich gehe zu ihr und frage: "Evie, was ist passiert? Ich dachte du suchst den Schlüssel, der das Gewölbe zum Edentuch öffnet." "Das habe ich und ich habe ihn auch gefunden. Aber Lucy Thorn, eine Templerin, ist damit entkommen." "Verdammt. Ok, ich verspreche dir, dass wir ihn uns wieder zurückholen werden." Sie sieht mich dankend an und ich gehe in meinen Waggon. Nach all dem muss ich erst einmal schlafen gehen. Ich bin froh, dass Jacob nicht mit Absicht für die Templer gearbeitet hat. Aber ich wette, Starrick ist jetzt noch wütender auf uns. Er wird alles versuchen, um uns irgendwie aufzuhalten. Wahrscheinlich verdoppelt er die Templer-Präsenz in London und verstärkt die Ausbildung der Blighter. Das könnte noch ein schwieriger Weg bis zum Sieg werden, aber ich bin mir sicher, dass wir es schaffen. Ich mache mir nur ein wenig Sorgen um Evie. Wenn wir den Schlüssel für das Gewölbe nicht bekommen, wird sie sich die ganze Schuld geben. Sie würde wahrscheinlich innerlich zusammenbrechen, aber nach außen hin versuchen so wie immer zu sein und ich weiß, dass das gar nicht gut ist. Eine alte Freundin von hatte ein ähnliches Problem, bis sie schlussendlich Selbstmord beging. Es war eine harte Zeit für mich, da sie meine beste Freundin war. Aber das ist Vergangenheit und ich muss mich auf jetzt konzentrieren. Ich dachte zwar, dass das hier alles viel leichter wird und ich bald wieder nach Hause kann, aber jetzt wo ich sowieso nicht mehr Zuhause willkommen bin, macht es mir nichts mehr aus und mit Jacob an meiner Seite noch weniger. Hoffentlich bekommen wir alles hin, so wie wir es wollen und Starrick wird fallen.