24. Vergeben und vergessen

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Ich liege gerade gemütlich in meinem Bett, als ich von einem Klopfen an meiner Tür aufgeweckt werde. Draußen ist es gerade erst hell geworden und ich frage mich, wer um diese Uhrzeit etwas von mir will. Also stehe ich auf und ziehe mich an, bevor ich zu Tür gehe. Ich öffne sie und glaube, dass ich immer noch träume.
Mein Bruder steht vor der Tür und hinter ihm Evie, die plötzlich sagt: "Er ist gerade aufgewacht und ich konnte ihn nicht davon abhalten zu dir zu kommen." Ich umarme Mason sofort, aber sage auch mit strenge Stimme: "Du sollst dich doch noch nicht so viel bewegen, sonst geht die Wunde wieder auf." "Entschuldige, aber ich musste einfach meine bezaubernde Schwester und Retterin sehen." Selbst wenn er fast stirbt ist er immer noch mein lustiger Bruder und ich muss lachen. Ich lasse ihn wieder los und wir gehe zurück in den ersten Waggon. Auf dem Weg merke ich, dass die Wunde immer noch ziemlich weh tun muss, da er extrem humpelt. Im richtigen Abteil angekommen, setzen wir uns alle erst einmal hin. "Was ist eigentlich passiert? Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass wir in einer Kutsche waren.", fragt Mason plötzlich und ich antworte: "Als wir dich aus der Kutsche holen wollten, bist du plötzlich ohnmächtig geworden und zusammengebrochen. Jacob hat dich dann hier in den Zug getragen und Agnes hat dich wieder zusammengeflickt. Sie hat deine Schusswunde genäht, dein blaues Auge gekühlt und deine Nase wieder zurechtgerückt." Mason muss leicht lachen und bedankt sich dann bei mir, woraufhin ich nur meine, dass er sich bei Jacob und Agnes für alles bedanken muss. Ich habe ja nur den Blighter getötet und sonst nichts.
Dann fällt mir ein, dass wir Aiden so schnell wie möglich Bescheid sagen müssen, dass Mason wieder wach ist. Also mach ich mich schnell auf den Weg zu seinem Hotel. Es dauert nicht lange, bis ich dort bin. Ich stehe nun vor seiner Tür und klopfe. Ein paar Sekunden später öffnet er die Tür. "Rose, was machst du denn so früh hier?" "Ich habe eine Überraschung für dich." Er sieht mich etwas verwirrt an, aber bevor er etwas sagen kann nehme ich seine Hand und ziehe ihn hinter mir her. Nach ein paar Minuten sind wir wieder in beim Zug und Aiden fragt: "Und, was machen wir jetzt hier?" Aber ich antworte ihm nicht, sondern deute ihm nur, dass er in den ersten Waggon gehen soll. Er geht auf den Zug zu und ich folge ihm. Als er in das erste Abteil geht, merke ich, dass er genauso reagier, wie ich. Er reibt sich die Augen, aber merkt, dass er nicht träumt. Danach läuft er sofort zu Mason und umarmt ihn. Evie, Mason und ich fangen an zu lachen.
Wir reden und reden und reden. Über einfach alles. Es ist schön, Mason wieder wach zu sehen. Irgendwann steht Evie dann auf und muss gehen, da sie noch eine Mission hat und Aiden geht auch wieder. Jetzt sind nur noch Mason und ich im Raum. Plötzlich fragt er: "Haben du Jacob sich wieder vertragen." "Naja. Ich habe gesagt, dass ich überreagiert habe und ihn gefragt ob wir wieder Freunde sein können. Er hat zwar ja gesagt, aber er war irgendwie nicht sehr begeistern. Habe ich etwas falsch gemacht?" Mason legt seine Hand auf sein Gesicht und ich sehe ihn fragend und verwirrt an, bis er endlich sagt: "Er liebt dich und zwar sehr. Du kannst nicht einfach sagen, dass ihr ab jetzt nur Freunde seid. Ich weiß du liebst ihn auch immer noch, also bitte mach das wieder irgendwie gut. Immerhin hättest du dann einen halbwegs vernünftigen Assassinen als Mann." Bei der letzten Aussage müssen wir beide lachen. Mason hat recht, ich liebe ihn immer noch, aber ich weiß nicht wie ich alles wieder gut machen kann. Vielleicht ist jetzt die Zeit gekommen, mich für seine Geschenke zu revangieren. Mason merkt, dass ich über etwas nachdenke und meint: "Egal was du vorhast, um es wieder gut zu machen, tu es einfach und mach mich stolz." Ich bedanke mich bei ihm und mache mich auf den Weg um ein Geschenk für Jacob zu suchen. Mir ist da auch schon eine ziemlich gute Idee gekommen.
Da ich die Stadt nun fast auswendig kenne, weiß ich genau wo ich suchen muss, um die perfekten Sachen für Jacob zu finden. Ich gehe nach Westminster und bleibe dort vor einem Schuhladen stehen. In der Auslage steht ein wunderschönes Paar lederner Männerstiefel. Ich gehe in den Laden und sage den Verkäufer, dass ich diese Stiefel haben möchte. Er sieht mich schief an und meint: "Aber das sind Männerstiefel und sie haben einen hohen Preis." Ich lächle ihn aber nur an und versichere ihm, dass ich das weiß. Er gibt mir die Stiefel und ich bezahle, bevor ich weitergehe, um den Rest meiner Liste zu beschaffen.
Nächster Halt ist ein Schneider, wo ich einen wunderbaren neune Ledermantel für Männer mit Kapuze kaufe. Ich merke wie mich alle schief ansehen und muss dabei lächeln.
Als Nächstes, gehe ich zu einem Hutmacher. Ich weiß, wie sehr Jacob seien Hüte liebt, also besorge ich ihm einfach noch einen. Die anderen sind sowieso schon alt und abgenutzt.
Jetzt ist alles von meiner Liste gekauft, nur eine Sache noch, ich schenke ihm einen Kukri. Zwar ist der nicht neu, aber trotzdem wertvoll. Mason hat ihn mir einmal aus China mitgebracht. Das einzige, dass ich noch brauche, ist eine Schachtel, wo ich alles hineingeben kann. Also bleibe ich noch ein letztes Mal bei einem Laden stehen um eine Schachtel zu kaufen. Es ist nichts allzu Besonderes, um die Überraschung die darin ist größer zu machen.
Zurück beim Zug lege ich alles schön in die Schachtel. Dann lege ich alles in Jacob Waggon. Zum Glück ist er gerade nicht da. Als Letztes lege ich noch einen kleinen Brie darauf, in dem steht:

Es tut mir leid, was zwischen uns geschehen ist. Ich hoffe, dass du mir alles verzeihen kannst. Ich habe dir alles verziehen und als Beweis, revangiere ich mir für deine Geschenke. Ich liebe dich immer noch und ich hoffe, dass du das auch tust.
In Liebe, Rose!

Londoner AssassinenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt