27. Brenn

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Jacob und ich stehen nun auf einem gegenüberliegenden Dach, von dem Theater, wo die Veranstaltung stattfindet und beobachten die Situation, bis Jacob plötzlich wütend meint: "Roth..." Ich schaue zum Eingang hinunter und sehe ihn auch.
Wir laufen beide über die Dächer, bis wir auf dem Dach des Theaters stehen. Es sind viele Wachen hier. Ich entdecke einen Eingang unter uns, der von nur einem Blighter bewacht wird. Ich schlage Jacob leicht auf seinen Arm, um ihn darauf aufmerksam zu machen. Er nickt mir kurz zu und wenige Sekunden später, springt er auch schon hinunter und schaltet den Blighter mit einem Attentat aus. Ich springe ihm hinterher und wir schleichen uns hinein. Wir sind nun hinter der Bühne und wollen gerade zu den anderen vor Gästen gehen, um uns ein wenig in der Masse zu verstecken, aber vor uns tauchen plötzlich zwei Blighter auf. Sie bemerken uns zum Glück nicht und wir schalten sie aus. Jacob will schon weitergehen, aber ich meine: "Hey, sieh mal. Die tragen alle Masken. Wenn wir sie tragen bemerken sie uns vielleicht nicht so schnell." "Wieso habe ich dich noch einmal gefragt, ob du beim Zug bleiben willst." Ich lächle und gebe ihm eine der beiden Masken.
Wir machen uns auf den Weg nach oben, um alles zu überblicken. Oben angekommen, erkenne ich sofort ein Problem. Es gibt mehrere Leute, die aussehen wie Roth. Vermutlich ist keiner von ihnen der Echte. Wie müssen sie ausschalten, um den echten Maxwell Roth hervor zu locken. Jacob und ich teilen uns auf, er nimmt die Männer auf der linken Seite des Theaters und ich die auf der rechten.
Es dauert nicht lange, bis wir Roths Köder getötet haben. Roth selbst steht jetzt auf der Bühne und hält eine kleine Rede. Danach stecken die Blighter neben ihm alles in Brand und Roth ruft Jacobs und meinen Namen. Ich schaue von einem der Balkone hinunter und sehe Jacob auf der anderen Seite etwas weiter unten stehen. Wir nicken uns zu und laufen dann beide unbemerkt hinter die Bühne. Als ich wieder neben Jacob stehe, deutet er nach oben, wo ein Steg über der Bühne hängt. Ohne länger darüber nachzudenken, klettern wir hinauf und stehen nun über Roth. Die Leute, die gerade noch vor der Bühne standen, versuchen nun alle vor dem Feuer zu flüchten. Dieser Mann ist doch echt verrückt. Erst gibt er uns eine tote Krähe und jetzt fackelt er ein Theater ab.
Jacob und ich nicken uns noch einmal zu, bevor wir beide ein schönes Luftattentat auf Roth ausführen. Jacob redet noch mit Roth, während ich die Stellung halte. Plötzlich nimmt Roth jedoch Jacobs Kopf und küsst ihn. Ok, Roth ist jetzt wirklich durchgedreht und ich kann mich ein Lächeln nicht verkneifen. Danach steht Jacob auf und wir versuchen irgendwie aus dieser Hölle zu verschwinden. Er ist nicht leicht, da alles brennt und die meisten Ausgänge von Feuer versperrt sind, aber wie schaffen hinaus, bevor alles zusammenbricht.
Draußen drehe ich mich zu Jacob und meine mit einem Lächeln: "Na, bin ich dir nicht gut genug?" "Was meinst du?" "Naja, wenn du jetzt auch schon Männer küsst..." Jetzt kann ich mein Lachen wirklich nicht mehr zurückhalten und Jacob meint: :Bitte lass uns das einfach so schnell wie möglich vergessen." Ich stimme, immer noch lachend, zu und er beginnt nun auch zu lächeln. Wir drehen uns noch einmal um und schauen auf das mittlerweile total in Flammen stehende Theater, bevor wir wieder Richtung Zug gehen.
Jedoch kurz bevor wir bei der Station sind, zieht Jacob mit plötzlich in ein Gebäude hinein. Ich weiß kurzzeitig nicht, was gerade passiert. Aber nach ein paar weiteren Sekunden erkenne ich, dass es mein Lieblingspub ist und bevor ich irgendetwas sagen kann, spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Es ist nicht die von Jacob, dafür ist sie zu klein, also drehe ich mich um und sehe Nancy hinter mir. Wir umarmen und sofort und sie fragt: "Wo warst du die letzten Wochen? Ich habe dich nie gesehen und wieso riechst du so nach Rauch?" Ich muss kurz lachen, bevor ich antworte: "Ich war die letzten Tage ziemlich beschäftigt und der Geruch kommt davon, dass wir gerade aus einem brennenden Theater gelaufen sind." Sie sieht mich ziemlich verwirrt an, aber meint dann, dass ich ihr alles bei einem Pint erzählen soll. Also setzen wir und an einen der Freien Tische und sie bestellt uns zwei Pints. Ich schaue kurz zu Jacob hinüber, aber der ist bereits mit anderen Rooks am wetten, wer mehr trinken kann. Typisch für ihn. Ich hoffe nur, dass ich ihn dann nicht wieder in den Zug schleppen muss, so wie beim letzten Mal.
Nancy kommt mit unseren Pints zurück und ich beginne zu erzählen, was ich in den letzten Tagen so gemacht habe und was heute genau passiert ist. Wir haben viel Spaß und müssen oft lachen. Aber während ich mit ihr rede schau ich immer wieder zu Jacob hinüber, um zu checken, ob er noch halbwegs grade sitzen kann. Beim fünften Mal hinübersehen, merke ich, dass er jetzt besser aufhören sollte. Also verabschiede ich mich von Nancy und gehe zu Jacob hinüber. "Sorry Jungs, aber ich glaube Jacob hatte schon genug." Ich helfe Jacob beim Aufstehen und wir gehen. Natürlich versucht er mich zu überreden, dass wir noch eine Weile bleiben, aber ich sage ihm, dass es schon lange nach Mitternacht ist und er schon genug Alkohol hatte. Er kann ja jetzt schon kaum noch gerade laufen. Wenigstens muss ich ihn nicht tragen, denn das wäre dann echt schwierig.
Beim Zug angekommen, führe ich ihn in sein Abteil. Als ich in meinen Waggon weitergehen will, bemerke ich, dass Jacob nur Blödsinn hinter mir macht, anstatt sich hinzulegen und zu schlafen. Also drehe ich noch einmal um, ziehe ihm den Mantel aus und setze ihn dann in sein Bett. "Und jetzt schlaf bitte, Jacob. Sonst geht es dir morgen gar nicht gut und wir haben etwas zu erledigen." Er sieht mich mit einem unschuldigen Kindergesicht an und meint: "Aber ich bin gar nicht müde." "Egal, geh jetzt einfach schlafen, ok?" Ich will gerade gehen, als er meine Hand nimmt, mich zu sich ins Bett zieht und meint: "Dann musst du aber auch hier schlafen." Und bevor ich etwas sagen kann ist er auch schon eingeschlafen. Ich will wieder aufstehen und in mein Abteil gehen, aber sein Griff ist zu fest, also bleibe ich einfach liegen und schlafe hier.

Londoner AssassinenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt