Als ich am nächsten Morgen aufwache, weiß ich nichts mehr. Ich bin in einer kleinen Gasse in Lambeth, wie es aussieht. Ich weiß weder, wie ich hierherkomme, noch was letzte Nacht passiert ist und ich habe einen furchtbaren Kater. Ich sollte mich zum Zug begeben, bevor Evie sich noch Sorgen macht. Ein paar Straßen weiter sehe ich die Waterloo Station und gehe sofort hin. Irgendwann sollte der Zug hier vorbeikommen und solange muss ich eben warten. Ich setze mich seufzend auf eine der vielen Bänke und warte. Wie bin ich gestern nur in der Gasse gelandet? Doch als ich in meine Manteltasche greife, fühle ich etwas. Es ist eine Kette mit dem Symbol der Assassinen und plötzlich kann ich mich an alles von letzter Nacht erinnern.
Nach dem ich in Jacobs Armen eingeschlafen bin, weckte er mich nach kurzer Zeit wieder auf. Er meinte, dass ihm langweilig sein und er etwas erleben will, bevor es wieder hell wird. Also gingen wir ein paar Blighter verprügeln. Wir hatten eine Menge Spaß, aber wir waren ja auch besoffen. Nach den Kämpfen ging er mit mir zu einem Schmied. Er meinte, dass er dort schnell etwas abholen müsse. Ich musste dann eine Stunde warten, bis er wieder zurückkam. Aber es hat sich gelohnt. Er brachte mir diese Kette. Extra für mich angefertigt. Sie ist aus reinem Silber und wunderschön. Ich nahm sie natürlich mit einem breiten Lächeln an und wir gingen weiter. Wir wussten genau, dass Evie uns auf der Stelle umbringen würde, wenn wir betrunken und mitten in der Nacht zum Zug zurückkommen würden, also gingen wir in diese Gasse und legten uns einfach dorthin um zu schlafen.
Ich muss lächeln bei dem Gedanken, was wir für einen Spaß hatten. Aber ich muss auch an den Kuss denken. Was wenn er sich auch an alles erinnert. Das wäre mehr als peinlich für beide von uns. Ich hoffe gerade nur, dass er nicht im Zug ist. Und wo ich grade von Zug rede, da ist er auch schon. Ich stehe auf und gehe hin. Die Kette habe ich mir umgehängt, auch wenn ich weiß, dass das einen schlechte Idee sein könnte. Aber sie ist zum Glück etwas länger und ich kann sie unter meiner Bluse verstecken. Ich hüpfe auf den Zug und bevor ich irgendetwas tun kann, steht auch schon Evie vor mir und sieht mich nicht gerade glücklich an. "Wo warst du so lange! Ich dachte schon es wäre etwas passiert und was ist mit deinem Kopf los?" Da sie etwas laut ist, brummt mir sofort mein Kopf und ich halte mir meine Hand auf die Stirn. Keine gute Idee. Jetzt muss ich mir etwas einfallen lassen, ich kann ihr ja schließlich nicht die Wahrheit sagen. Sie würde mich umbringen. "Ich war draußen und habe bei einem Kampf mit den Blightern einen Schlag auf den Kopf bekommen." "Weißt du was seltsam ist? Mein Bruder sagte genau dasselbe." "Tja es gibt eben seltsame Zufälle. Aber ich muss mich jetzt erst mal etwas hinlegen." Ich dränge mich schnell an ihr vorbei und gehe zu meinem Waggon. Das ist ja grade so noch mal gut gegangen. In meinem Abteil nehme ich sofort das Mittel gegen den Kater, das immer noch auf meinem Tisch steht und gehe dann schlafen. Endlich wieder in meinem Bett.
Nach drei Stunden wache ich wieder auf. Ich habe super geschlafen. Als ich wieder in den ersten Waggon gehe, steht plötzlich Jacob vor mir. Verdammt! Ich hoffe er kann sich nicht mehr an gestern erinnern. Er sieht mich mit einem schiefen Lächeln an und fragt: "Alles in Ordnung. Du wirkst etwas blass." Ich schüttle innerlich meinen Kopf und antworte mit einem Lächeln: "Nein alles ok und bei dir?" "Bei mir ist alles perfekt." Sein Lächeln wird plötzlich breiter und er sieht mich direkt an. Scheiße, ich glaube er erinnert sich. Ich werde leicht rot und drehe mich sofort um, um mir eine Tasse Tee von dem Tisch zu nehmen. Er kommt näher und bedankt sich bei mir. "Wieso? Ich habe doch nichts getan", versuche ich mit meiner unschuldigsten Stimme zu sagen. Er lächelt nur und meint: "Das du mir verziehen hast und so." Er geht zur Tür und vermutlich weiter in sein Abteil. Und so? Das ist nicht gut. Er kann sich also an alles erinnern. Mein schlimmster Albtraum wird gerade wahr. Ich meine er ist ja ganz toll und so, aber ich hätte ihn nie geküsst, wäre ich nicht betrunken gewesen. Was soll ich jetzt nur machen? Sobald ich in seine Nähe komme, werde ich wahrscheinlich rot wie eine Tomate und wenn Evie vielleicht auch noch dabei ist bin ich geliefert. Ok, ich muss meinen Kopf frei bekommen, also werde ich einfach ein wenig rausgehen.
Ich gehe in einen Kampfclub. Aber diesmal ist es ein schwierigerer. Als Robert, der Leiter der Kampfclubs, mich sieht, ruft er sofort meinen Namen und teilt somit auch allen anderen die dort sind mit, dass ich da bin. Ich habe immer noch den selben Ruf vom letzten Kampfclub, weshalb alle meinen Namen Rufen. Es dauert nicht lange und schon stehe ich im Ring. Diesmal habe ich eine Runde mehr zu kämpfen und die Gegner sind auch etwas stärker, aber das macht mir nichts aus. Schon nach ein paar Minuten sind alle Runden gewonnen und ich habe wieder etwas mehr Respekt von den Leuten im Club. Durch das kämpfen, habe ich auch wieder meinen Kopf etwas freier bekommen und muss nun nicht mehr an gestern denken. Ich hoffe Jacob vergisst auch alles von gestern, es wäre sonst sehr unangenehm, wenn er mich immer auf irgendeine Weiße daran erinnern würde. Zum Beispiel mit seinem breiten Lächeln. Auch wenn ich dieses lächeln irgendwie mag, würde ich in den nächsten Wochen gerne darauf verzichten.
Zurück im Zug setze ich mich auf mein Bett und spiele mit meiner neuen Kette. Sie ist wirklich wundervoll und sicher hat sie Jacob auch ein halbes Vermögen gekostet, oder er hat dem Schmied damit gedroht ihn umzubringen, wenn er die Kette nicht sofort macht, dass würde wohl auch eher zu Jacob passen. Bei diesem Gedanken muss ich lachen. Er ist eindeutig anders als andere Männer, aber auf eine gute und interessante Weiße.
Ok, ich sollte echt aufhören so etwas zu denken.
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Londoner Assassinen
FanficRose Hill, eine starke Frau die sich für die Assassinen einsetzen will, läuft von ihrem Zuhause weg und hilft in London den Assassinen, Starrick Crawford zu besiegen. Aber es warten auch noch viele andere Abenteuer auf sie.