Kapitel 3

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»Kiss me or kill me

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»Kiss me or kill me.«

Neighbor, Michigan

»Ich würd' die Blumen noch länger gießen«, sagte ich an den Gärtner gewandt. »Oder gleich in einen See werfen. Spart Zeit.«
Der Dämon blickte mich nur grimmig an, und ohne ihm weiter Beachtung zu schenken, lief ich auf die Tür zu. Ich klingelte und nach einigen Sekunden öffnete mir eine Frau - auch ein Dämon.
»Ich möchte zu Mrs. Tran«, erklärte ich.
»Linda ist nicht in der Stimmung, Besuch zu empfangen«, zischte die Frau abwertend. Sie wusste, wer ich war, und ich wusste, dass sie mich dafür verabscheute.
Ich lächelte. »Es geht um ihren Sohn.«
Kaum hatte ich dies ausgesprochen, stand die Mutter Kevins vor mir, eine kleine, zierliche Frau mit einem Kurzhaarschnitt.
»Mein Sohn? Was ist mit ihm? Haben Sie ihn gesehen?«, fragte sie sofort.
»Am besten erzähle ich Ihnen drinnen alles.«
Mrs. Tran geleitete mich in die Küche, wo ich mich an den Tisch setzte. Freundlich bot sie mir einen Kaffee an, und während sie mir diesen kochte, wartete ich und wurde von der Dämonin neben mir angefunkelt. Mrs. Tran stellte die Tasse vor mir ab und gerade wollte ich mit der Erzählung anfangen, als es an der Tür klingelte.
»Entschuldigen Sie mich kurz ...« Mrs. Tran erhob sich und ging zur Tür.
»Was hast du dir dabei gedacht?«, fuhr die Dämonin mich an - so laut, dass Kevins Mutter es im Flur nicht hören konnte. »Crowley hat dich nicht angewiesen, dass du dich hierherbegeben sollst. Du gefährdest alles!«
»Leben am Limit«, meinte ich achselzuckend. »Außerdem bin ich nicht wegen der Mutter hier.«
»Weswegen dann, Halbblutschlampe?«
Ihre Frage wurde beantwortet, als Mrs. Tran zusammen mit Dean und Sam und Kevin zurückkam.
»Ich wollte sehen, wie dich die Winchesters kalt machen, Schätzchen«, sagte ich amüsiert.
Ich lehnte mich im Stuhl zurück, und da versuchte der Dämon zu fliehen. Sam reagierte schnell und sprach den Exorzismus rückwärts auf, dann tötete Dean die Frau mit dem Dämonenmesser.
»Bravo!«, rief ich und klatschte in die Hände. »Das war berauschend!«
»Das geilt dich also auf?«, fragte Dean fassungslos.
»Sie hasst es, wenn etwas langweilig ist«, meinte Kevin tonlos. Ich grinste belustigt.
»Du kennst sie?«, fragte Mrs. Tran und deutete auf mich.
»Sie war meine Beschützerin.«
Ich erhob mich. »Der Schutzengel in Teufelsform.« Ich verbeugte mich knapp. »Stets zu Diensten.«
»Auf wessen Seite stehst du?«, verlangte Sam zu wissen.
»Auf meiner Seite«, gab ich schmunzelnd zurück und verschwand.

Es war dunkel im Zimmer. Das Scheinwerferlicht des Impalas fiel kurzzeitig durch das Fenster, dann ging es aus und die Tür wurde zugeschlagen. Jemand hantierte am Schloss herum und kurz darauf öffnete sich die Tür. Theatralisch schaltete ich die Lampe neben meinem Sessel an und der Winchester schlug genervt die Tür zu.
»Dean Winchester«, sagte ich langgedehnt. »Mein Ex.«
»Wie ich sehe, hast du dein Leben voll und ganz verändert, nachdem ich im Fegefeuer gelandet bin«, bemerkte Dean und warf seine Tasche auf das rechte Bett.
»Sagen wir, ich hab's weitergelebt - auf die richtige Art.« Ich lächelte. »Wo ist Sammy?«
»Nicht hier«, brummte Dean und stellte den Sixer Bier in den Kühlschrank.
»Du bist sehr gesprächig heute«, meinte ich Augen verdrehend.
»Lass mich raten«, Dean wandte sich mir mit einer Bierflasche in der Hand zu, »ich bin dir zu langweilig?«
Weiterhin grinsend erhob ich mich und lief auf ihn zu, so dass schließlich nur noch wenige Zentimeter zwischen uns Platz war. »Komm schon, Dean. Du hast jetzt zwei Möglichkeiten. Küss mich, oder«, ich zog das Engelsschwert hervor und hielt es vor sein Gesicht, »töte mich.«
Der Winchester musterte mich eine Weile, und erst dachte ich, er würde wirklich die Möglichkeit mit dem Kuss vorziehen - ein winziger Teil in mir hoffte dies sogar -, als er sich mit einem finsteren Ausdruck im Gesicht umwandte. »Du bist erbärmlich«, spie er aus.
»Ich bin teuflisch«, entgegnete ich grinsend. »Teuflisch gut aussehend und unfassbar gut im Werk.«
Dean öffnete seine Bierflasche und lehnte sich gegen die Küchenzeile. »Du arbeitest jetzt also für Crowley.« Das war keine Frage, eher eine Feststellung.
Augenblicklich verfinsterte sich meine Miene. »Ich arbeite nicht für Crowley.«
Der Mann trank einige Schlucke. »Und du bist zu der Seite der Sith gewechselt, oder was?«
Ein Lächeln erschien wieder auf meinen Lippen, und ich zuckte mit den Schultern. »Ansichtssache, denk' ich.«
»Wie viele Tote hast du auf deiner Liste?«
»Wie viele du?«, gab ich provokant zurück.
»Antworte, Catherine!«, donnerte Dean und mein Lächeln verschwand.
»Ich töte keine Menschen«, sagte ich ernst. »Jedenfalls keine Unschuldigen.«
»Ach, und du entscheidest, ob sie unschuldig sind oder nicht?«
»Vergewaltiger, Verbrecher und jene, die Monster sind. Wir können darüber streiten, ob Hexer und Formwandler als Menschen zählen.«
»Du jagst also noch?«, fragte Dean und trank einen weiteren Schluck, während ich antwortete.
»Gelegentlich. Wenn ich Lust habe.« Ich grinste verheißungsvoll. »Die meiste Zeit habe ich das getan, was dein Hobby war: Trinken und das Leben genießen.«
Dean hob eine Augenbraue. »Das war mein Hobby?«
»Ich habe von dir gelernt, was Spaßhaben bedeutet, und hab es zu einem wesentlichen Bestandteil meines Lebens gemacht.« Mein Grinsen wurde breiter. »Es gibt dort draußen unendlich viele Kerle ...«
»Du versuchst mich eifersüchtig zu machen«, bemerkte Dean.
»Funktioniert's?«
Der Mann seufzte und richtete sich auf. »Pass mal auf, Süße. Augenscheinlich hat sich 'ne Menge im letzten Jahr geändert, bei dir, bei mir, bei uns. Wir sollten 'n Haken machen.«
»Den hab' ich schon an dem Tag gemacht, an dem du und Cas verschwunden sind, Dean Winchester«, meinte ich schmunzelnd.
Er nickte. »Dann ist das geklärt.«
In meinem Rücken klackte das Schloss der Tür, und bevor Sam mich sehen konnte, war ich verschwunden.
»Und? Auf wessen Seite ist sie?«, fragte Sam, der genau wusste, dass sie hiergewesen war.
»Auf der Ich-lass-die-Sau-raus-Seite«, erklärte sein Bruder und stellte das Bier ab.
»Sollten wir ...«, Sam suchte nach dem passenden Wort, » ... versuchen, sie zurückzuholen? Die alte Cat?«
Dean sah den jungen Winchester über den Flaschenhals hinweg an. »Ich würd' sagen, wir behalten sie erst mal im Auge. Sie tut ja bisher niemanden etwas.«
»Wir dürfen kein Mitleid haben«, meinte Sam, der ahnte, dass sein Bruder seiner Freundin nichts antun wollte. »Das ist nicht sie, nicht die Cat, wie wir sie kannten.«
»Das ist Cat«, entgegnete Dean. »Nur ein wenig ... teuflischer.« Mit diesen Worten trank er sein Bier aus.

1040 Wörter

Heute ein etwas kürzeres Kapitel.

Zum Schluss ist ein Perspektivenwechsel, also Cat weiß nichts von dem Gespräch, nicht dass ihr euch wundert.

Ist euch ein Unterschied zwischen Cats Verhalten gegenüber den Winchestern aufgefallen? Also ein wesentlicher? XD

The Demon Inside Me || Supernatural Staffel 8Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt