»Crowley sends me to kill you.«
Nach knapp einem Monat hatte Crowley sich wieder gemeldet. Seine Methode: Schicke ein paar Dämonen und sie werden Catherine holen.
Dieses Mal tat ich dem König der Hölle den Gefallen und tötete seine Handlanger nicht, sondern ließ mich von ihnen zu Crowley bringen, zu einer neuen Lagerhalle, irgendwo im Nirgendwo.
Er saß wie üblich auf seinem Stuhl, in der Hand ein Glas Bourbon haltend.
»Hallo, Catherine«, begrüßte er mich mit seiner tiefen, eindringlichen Stimme.
»Ich würd' ja sagen, freut mich, dich zu sehen, aber das wäre gelogen«, gab ich tonlos zurück.
Crowley nickte den Dämonen hinter mir zu. »Frühstück?« Er meinte die Seelen.
»Hab' schon gegessen. Danke.« Ich hielt meine schlechte Laune nicht zurück. »Wie komme ich zu der Ehre?«
»Dass ich dich erst jetzt zurückpfeife?«, fragte Crowley. »Nun. Sagen wir, ich habe dich in den letzten Wochen nie aus den Augen verloren gehabt. Ich habe stets dein Verhalten beobachtet, um mir sicher zu sein, dass du mich nicht hintergehst.«
Ich verschränkte die Arme vor der Brust und reckte das Kinn. »Und? Hab' ich den Test bestanden?«
»In allen Punkten eine 1+«, meinte Crowley und erhob sich langsam.
In einem Zug trank er das Glas aus. Er winkte alle hinaus, dann goss er sich erneut etwas Bourbon ein.
»Du weißt ja, dass mein Prophet verschwunden ist. Weiterhin. Ich habe keine Ahnung, wo er sich befindet.« Er deutete auf mich. »Du schon.« Er bewegte das Glas im Kreis und beobachtete, wie sich ein kleiner Strudel bildete. »Als ich unseren Engel gefoltert habe, habe ich einige interessante Informationen erhalten, oder besser gesagt, eine.«
»Spuck's aus, Crowley«, sagte ich genervt.
»Immer mit der Ruhe, Liebes«, gab der König der Hölle zurück, nickte jedoch. »Aber du hast recht.« Desinteressiert stellte er das Glas ab. »Ich habe erfahren, dass es noch eine Tafel gibt. Kevin hat die Dämonentafel, aber es gibt noch das passende Gegenstück.«
»Eine Engelstafel?«, meinte ich verwundert.
Crowley hob den Finger und deutete mit einem lobenden Blick auf mich. »Ganz genau.«
Ich atmete laut aus. »Na, super. Und deswegen bin ich hier? Damit du mir das sagen kannst?«
»Nein, nicht nur deswegen. Ich habe die Engelstafel in den letzten Monaten gesucht, doch ich habe sie nicht gefunden. Weißt du, auf der Dämonentafel steht, wie man die Höllentore für alle Zeiten verschließen kann. Was kann also die Engelstafel? Sicher das Himmelstor schließen. Bye bye, ihr geflügelten Ärsche, und uns gehört die Welt.«
Nun hatte Crowley meine volle Aufmerksamkeit. Die Dämonentafel konnte die Höllentore schließen? Die Engelstafel den Himmel?
Jetzt nimmt mein Leben eine ganz interessante Wendung, dachte ich schmunzelnd.
»Was willst du von mir, Crowley?«, fragte ich.
»Neben der Adresse meines Prophetens, möchte ich, dass du herausfindest, was die Winchesters treiben.«
»Die beiden Brüder würden mich nicht einmal annähernd in ihre Nähe lassen«, meinte ich. »Nicht, ohne dass ich gefangen genommen werde. Zudem sind sie untergetaucht. Ich weiß nicht, wo sie sich aufhalten.«
»Dann mach dir einen Plan!«, rief Crowley und lief mit großen Schritte auf mich zu. »Die beiden durchkreuzen immer meine Pläne. Einmal möchte ich das kriegen, was ich möchte.«
»Crowley, du kriegst immer das, was du willst«, sagte ich tonlos. »Und wenn nicht, hast du versagt. Die beiden sind nur Menschen.«
»Aber sie werden immer beschützt von etwas Größerem.« Er wandte sich aufgebracht ab. »Sie wollen die Höllentore schließen. Für immer. Kevin hat sicher herausgefunden, wie. Wir müssen sie aufhalten!«
Ich hob eine Augenbraue. »Wir?«
Crowley sah mich ernst an. »Ja, wir, oder hast du in den letzten Wochen vergessen, wer dein Boss ist?«
Nicht du.
»Nein«, sagte ich stattdessen.
»Gut.« Crowley ergriff wieder sein Glas. »Also, sag mir, wo sich der Prophet aufhält, und such dann Sam und Dean Winchester und schalt sie aus. Ach, und Catherine, ich will nicht, dass du dich Kevin stellst. Mit ihm hab' ich etwas ganz Besonderes vor.«
Ich blickte den König der Hölle finster an, während er seinen Bourbon austrank.
»Ich gebe dir noch ein kleines Geschenk mit. Sie wird dir behilflich sein.« Crowley lächelte mich triumphierend an und schnippste.Shoshone, Idaho
Kaum zu glauben, aber ich hatte die Winchesters gefunden. War gar nicht so schwer, nachdem Crowley mit einigen Tricks Kontakt zu Kevin aufgenommen hatte und somit herausgefunden hatte, was die erste Aufgabe zum Schließen der Höllentöre war - das Töten eines Höllenhundes und das Baden in seinem Blut.
Ich hatte etwas recherchiert und schließlich herausgefunden, wo sich ein ablaufender Deal befinden könnte - auf einer Farm in Idaho. Dort war bereits ein Mann von einem Höllenhund getötet worden, und nun hatten Sam und Dean sich als Arbeiter ausgegeben, um näher am Ort des Geschehenen zu sein und die nächsten Angriffe abwehren zu können. Denn es gab hier noch mehr Deals, die abliefen.
Ich beobachtete die Farm aus einem Versteck heraus, neben mir hockte sie - eine von Crowleys Höllenhunden. Eigentlich sollte sie mir nur helfen, die Winchesters schneller zu töten, und jetzt gab es hier zwei Höllenhunde, einer, der auf mich hörte und einer, der die Opfer holte. Zudem hatte ich andere Pläne. Die Höllentore schließen? Ich war dabei. Und danach war der Himmel dran.
Rache ist süß.
Aber vielleicht entschied ich mich letztendlich doch um und tötete die Winchesters.
Wer weiß.
Ich sah, wie Sam eine Frau auf dem Hof vor dem Höllenhund beschützte. Er trug eine Brille, keine Ahnung, wieso. Dean saß bei einer Frau im Zimmer in der Scheune.
»Dann wollen wir mal«, murmelte ich.
Ich pfiff leise und der Hund neben mir erhob sich. Ich konnte ihn sehen, da ich die Fähigkeit der astralen Wahrnehmung besaß. Gut für mich, schlecht für Monster, die sich somit nicht verdeckt an mich heranschleichen konnten.
Ich wollte gerade die Scheune betreten, als Dean die Tür öffnete und ebenfalls mit einer Brille im Gesicht vor mir erschien.
»Hallo, mein Süßer«, begrüßte ich ihn vergnügt, nachdem ich mich von dem Schreck erholt hatte.
»Catherine«, zischte Dean abwertend. »Wie hast du uns gefunden?«
»Tut jetzt nichts zur Sache.«
Mein Höllenhund knurrte warnend und begann herumzuschleichen.
»Ein Wort und er zerreißt dich in Stücke«, sagte ich. »Weißt du noch, wie sich so was anfühlt?«
Dean konnte nicht antworten, denn da erschien der andere Höllenhund, der auf ihn zusprang und ihn von den Beinen riss. Die Brille fiel zu Boden, sein Messer ebenso, und er war am Bein sowie an der Seite verletzt.
»Der da gehört nicht mir«, meinte ich.
Langsam trat der Höllenhund auf den am Boden liegenden Dean zu. Sein heißer Atem hing in der Luft, seine riesigen Pfoten hinterließen für aller Augen sichtbare Spuren im feinen Staub. Der Hund wollte den Winchester gerade angreifen, als Schüsse erklangen. Er jaulte vor Schmerzen auf, als die Kugeln ihn trafen.
Sam stand im Eingang, ein Gewehr haltend. Anscheinend halfen die Brillen, um die Höllenhunde sehen zu können. Hastig rannte Sam aus Messer zu. Er schaffte es noch, es zu packen, doch da sprang die Bestie auf ihn. Mit aller Kraft hielt der Winchester sie zurück, bevor er ihr den Bauch aufschnitt. Das dunkle Blut überzog ihn, dann schmiss er die Leiche zur Seite.
Ich lachte triumphierend auf und trat langsam auf die Winchesters zu. Mein Begleiter folgte mir wortlos, nur die Pfoten und sein Atem hinterließen eindringliche Geräusche.
»Ihr habt es geschafft«, sagte ich begeistert. »Ihr habt die erste Aufgabe gemeistert.«
»Nein, ich hätte die Aufgabe erledigen sollen«, flüsterte Dean fassungslos, sank jedoch sogleich unter Schmerzen stöhnend zurück ins Stroh.
»Tut mir leid. Dafür ist es zu spät.« Ich lächelte. »Sam hat es begonnen und er wird es beenden.«
»Woher weißt du das?«, verlangte Sam zu wissen.
»Sagen wir, ich hab' meine Methoden.« Ich legte meine Hand auf den Rücken des Höllenhundes. »Wisst ihr, Crowley schickt mich, um euch zu töten, um euch davon abzuhalten, die Höllentore zu schließen.« Der Hund knurrte warnend, bereit zum Angriff. Die Winchesters starrten mich entsetzt an. »Aber«, ich ließ meine Hand sinken und die Bestie entspannte sich, und so auch die Winchesters, die laut merklich erleichtert ausatmeten, »ihr seid von großem Nutzen für mich. Ich lasse euch leben, wenn ihr für mich etwas sucht und es mir bringt.«
»Was?«, wollte Sam wissen.
»Die Engelstafel«, erklärte ich.
»Niemals«, sagte Dean sofort und stöhnte wieder vor Schmerzen auf.
Ernst sah ich ihn an. »Dann sterbt, und alles, wofür ihr je gekämpft habt, ist zunichte.«
»Dann können wir aber auch nicht für dich die Höllentore schließen«, gab Sam zurück, der meinem Blick fest standhielt.
»Wie ich sehe, verstehen wir uns«, meinte ich und lächelte. »Ich lasse euch leben, so dass ihr die Höllentore schließen könnt, und ihr bringt mir die Engelstafel.«
»Zwei für eins«, bemerkte Dean. »Klingt nicht gerade fair.«
»Wir alle haben was von den geschlossenen Höllentoren, oder? Ich werde euch helfen, so gut ich kann. Ich denke, das ist ein fairer Deal.«
Ich lächelte den Brüder verschwörerisch zu, dann verschwand ich mit dem Höllenhund.1460 Wörter
So ein Höllenhund als Haustier 🤔
Was haltet ihr von Catherines Plan?
Ich bezweifle, dass ich jeden Tag updaten kann, weswegen ich erst mal wieder freitags und montags als Uploadtag festlege.
Noch einen schönen Sonntag ❤
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The Demon Inside Me || Supernatural Staffel 8
Fiksi PenggemarBuch 6 Gefühllos, kaltherzig, dämonisch - so würde man am besten die neue Catherine beschreiben. Crowley hatte es geschafft - er hatte die Jägerin auf seine Seite gezogen, doch war diese Frau nicht so einfach zu bändigen, wie er dachte. Denn sie lie...