Kapitel 13

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Ich wachte wieder auf und sah die Sonne nicht es war aber auch nicht dunkel also musste es sehr bewölkt sein. So war das halt im Winter. Ich hatte nichts besseres zu tun als das Wetter und die Uhrzeit zu bestimmen. Selbstmitleid half aber auch nicht. Ich brauchte einen guten Plan zur Flucht. Ich kam nur nicht weiter wie die Spieluhr stehlen, alle die mir in die Quere kommen damit zum schlafen bringen oder in ihren Erinnerungen etwas verändern und dann aus dem Wald verschwinden. Ich musste doch etwas übersehen haben. Aber ich fand nichts und legte gleich los. Die Ketten klirrten und sofort öffnete sich die Tür. Es war ein anderes Mädchen aber auch sie hatte die Tasche. Sie begrüßte mich freundlich"Guten Abend." Ich lächelte sie an aber Frust stieg in mir auf. Ich konnte nicht einmal die richtige Uhrzeit bestimmen. Ich durfte mich nicht ablenken lassen und konzentrierte mich wieder. Ich fragte sie freundlich und mit einem Lächeln"Können Sie mein Kissen aufschütteln? Ich verheddere mich nur mit meinen Ketten." Sie nickte und stellte die Tasche etwas bei Seite. Ich wollte fluchen aber das hielt mich nicht auf. Sie beugte sich über mich und ich zog vorsichtig an der Tasche. Sie bemerkte das und riss sie mir aus der Hand. Meine letzte Möglichkeit war ihre Erinnerungen zu verändern und das tat ich. Daraufhin reichte sie mir die Tasche und ich konnte sie dazu bringen den Schlüssel der Wachen zu holen. Sie schloss die Ketten auf und ich brachte sie mit der Spieluhr zum schlafen. Alles andere ließ ich hier. Mir war egal das ich nur im Nachthemd rumlief. Ich stellte mich direkt hinter die Tür und spielte die Melodie. Sie wurden müde wehrten sich aber noch zu sehr. Ich änderte das schnell in ihren Gedanken und beobachtete wie sie zu Boden sanken. Ich wollte vor die Tür gehen aber ich spürte zu viele Wachen und andere Leute die aufgeregt hin und her liefen. Dann hörte ich ein lautes Warnsignal und wusste, dass das meine Chance war. Ich blieb ungesehen und schlich mich durch den großen Saal. Ich drehte mich mit dem Rücken zur Tür und durchsuchte den Raum nach Fremden. Dann spürte ich etwas spitzes in meinem Rücken und eine tiefe und bedrohliche Stimme sagte"Keine Bewegung sonst hast du mein Schwert im Rücken." Ich wollte die Spieluhr drehen aber er sagte"Lass sie fallen und leg deine Hände auf den Rücken." Ich tat was er sagte und hörte die Uhr auf dem Boden aufkommen. Langsam legte ich meine Hände hinter mich und drang vorsichtig in seine Erinnerungen. Ich wusste nicht wie ich sie so verändern konnte das er mich in Ruhe lässt. Die andere Tür öffnete sich und ich betete ganz fest das es nicht der König war. Der Mann der mich festhielt lächelte erst selbstsicher und dann wurde sein Blick verwirrt. Ich versuchte auch zu sehen wer da gekommen war aber ich konnte nicht an ihm vorbei schauen. Er drängte mich zur Seite und war unachtsam. Ich konnte ihm sein Schwert das er auf den Neuankömmling gerichtet hatte leicht abnehmen und ihm nächsten Moment hörte ich einen festen Schlag und sah wie er zu Boden fiel. Er gab die Sicht frei und ich strahlte sofort übers ganze Gesicht. Fast fing ich an zu weinen aber erst mussten wir hier raus. Julian stieg über den bewusstlosen Mann hinüber und nahm mich fest in den Arm. "Ich habe dich so vermisst."flüsterte er und drückte mich so fest an sich das ich kaum Luft bekam. Ich hatte nur noch den Atem für ein"Ich dich auch." Er ließ mich los und wollte meine Hand nehmen aber ich hob noch die Spieluhr auf. Dann fragte ich mich wie er allein hier rein gekommen ist. "Wie hast du es bis hierher geschafft?"fragte ich ihn nachdenklich. Er nahm trotzdem meine Hand und ich bemerkte das er mich so schnell wie möglich hier raus haben wollte, obwohl keiner uns im Weg stand. "Mit unserem Rudel." antwortete er knapp. Er hatte recht aber ich konnte spüren das noch ein anderes Rudel da war. "Du hast doch nicht etwa meine Schwester her gebracht, oder?"schrie ich ihn schon fast an. Er vermied Blickkontakt und senkte den Kopf. "Wo sind sie?"fragte ich ihn nervös. Er antwortete nicht und ich zwang ihn mich anzusehen. Dann stellte ich klar"Er ist der König wenn er stirbt dann muss entweder sie oder ich auf den Thron. Ich habe keine Ahnung wer zuerst geboren ist und ich schätze sie wird den Anspruch auf den Thron erheben da sie in umbringt! Ich glaube nicht, dass es gut ist wenn die auf dem Thron ist!" Er bekam ein schlechtes Gewissen trotzdem wollte er mich nichts sagen. Meinetwegen. Ich konnte das auch allein. Ich riss meine Hand weg und suchte den größten Haufen Menschen. Die meisten waren ziemlich weit links im Gebäude. Julian folgte mir und versuchte mich aufzuhalten. So sehr es auch weh tat ich ignorierte ihn und stürmte los. Viele Wölfe standen vor dem Zimmer indem nur zwei andere Personen waren. "Die anderen warten schon draußen. Was liegt dir überhaupt an ihm?"fragte er und hielt mich von den Wölfen fern. Ich sagte ihm eine ehrliche Antwort"Er ist mein...Ok...es ist einfach so er ist mein Erzeuger und ich habe ein Pflichtbewusstsein. Außerdem will ich nicht wissen was passiert wenn meine Schwester das alles hier übernimmt." Es waren zu viele Wölfe um sie alle zu kontrollieren. Also nahm ich die Spieluhr und stellte mich direkt vor sie. Im ersten Moment schädigen möchte alle verwirrt an und wussten nicht was das zu bedeuten hatte. Die Melodie klang etwas komisch und ich bekam Panik aber die Wölfe fielen wie Dominosteine um. Ich lief über sie und trat in den riesigen Raum indem zwei Wölfe miteinander kämpften. Die weiße Wölfin schrie mich an"Ich hab doch gesagt ich töte ihn allein!" Dann erkannte sie mich und rannte wütend auf mich zu. Ich wollte erst in ihren Kopf eindringen aber das ging ja nicht. Dann erst fiel mir die Spieluhr wieder ein. Ich drehte an ihr aber es klappte nicht. Unbeeindruckt blieb sie vor mir stehen und knurrte mich sauer an. Ich drehte weiter und merkte wie die einknickte. Ihr knurren wurde leiser und sie fiel zu Boden. Dann kam Julian gähnend in den Saal und fragte"Hättest du mich nicht vor warnen können?" Der König kam weiter auf mich zu und Julian stellte sich schützend vor mich. Der König blieb stehen und sagte"Als Dank dafür das du mir das Leben gerettet hast darfst du kommen und gehen wann du willst." Ich vertraute ihm nicht. Ich stellte mich neben Julian und sagte selbstsicher"Das reicht nicht. Das ist Lebensschuld. Ich will das der Thron mir gehört falls du stirbst und ich will das es irgendwo aufgeschrieben wird." Er nickte nur und ließ und gehen. Ich war selber überrascht. Julian nahm wieder meine Hand und bestaunte mich"WOW wie bist du denn darauf gekommen?" Ich drückte seine Hand fester und sprach leise"Das war nicht ihr letzter Versuch." Wir waren schon draußen im Wald, der Schnee war schon sehr hoch und fror langsam meine Füße ein. Ich stellte mich auf Julians Schuhe und er nahm mich wieder in den Arm. Ich erwiderte seine Umarmung und frage"Wieso ich?" Er merkte das es mir schlecht ging und wollte mich tragen aber ich sah ihm in die Augen und bemerkte plötzlich das sie ganz glasig waren und er auch blass schien. "Geht es dir nicht gut?"fragte ich ihn besorgt. Er antwortete lächelnd"Ich war nur damit beschäftigt dich da raus zu holen und kam nicht zum schlafen." Ich warf ihm vor"Du musst auch auf dich achten ich hätte das schon allein geschafft." Er ließ mich nicht los und ich sah das die Sonne schon untergegangen war. "Ich wollte nur auf dich aufpassen." Ich nahm es ihm nicht übel aber er musste schlafen. Ich drücke ihm einen Kuss auf die Wange und suchte die anderen. Sie standen versteckt ihm Wald und waren angespannt bis sie uns sahen. Einigen atmeten auf andere lachten und freuten sich. Durch meine Gänsehaut wurde mir immer wieder bewusst das ich kaum etwas an hatte und ich versteckte mich hinter Julian. Akela kam zu uns und sagte"Wir wären fast zur Hilfe gekommen." Dann wurde es still und er fragte"Ist er tot?" Man sah im an das er besorgt war und wusste was dann passiert. Ich antwortete mit einem stolzen Lächeln"Nein, ich habe ihn gerettet." Er sah nicht so erleichtert aus wie ich gehofft hatte und sprach weiter"Gut aber wir haben unsere Vereinbarung gebrochen. Wir müssen weg." Auch Julian und ich verwandelten uns und rannten zu seinen Großeltern. Eigentlich müssten die anderen noch eine Weile schlafen, deshalb wurde ich langsamer damit auch Liam mitkam ohne vor Müdigkeit umzukippen. Ich trug die Spieluhr in meiner Schnauze und trabte zum Haus. Ich freute mich auf Tommy und besonders wieder bei Julian zu sein. Wir kamen an und Julian schloss die Tür auf. Ich hatte so viel geschlafen das ich voller Energie war und Julian dagegen sah einfach nur müde und krank aus. Ich wusste das er nicht eher schlief bevor ich es tat also nahm ich mir vor die Spieluhr zu nutzen. Ich trat ein und wurde sofort von seiner Oma freundlich begrüßt und in den Arm genommen"Möchtet ihr etwas essen? Ich habe extra Hühnersuppe gemacht."dann flüsterte sie noch dazu"Julian kann sie gut vertagen." Entweder sagte sie das, weil er außerdem kaum etwas gegessen hat oder weil das gegen das Kranksein hilft oder auch wegen beidem. Julian wollte hoch aber ich nahm ihm mit in die Küche und wir aßen die Suppe. Ihm schien es sichtlich besser zu gehen und das freute mich so sehr das ich nicht aufhören konnte zu grinsen. Ich wollte mich noch etwas unterhalten aber Julian zog mich hoch. Es war fast so als wollte er mich nicht teilen aber ihm ging es nicht so gut also ließ ich das dieses eine mal durchgehen. Wir setzen uns auf sein Bett und ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Er strich durch mein zerzaustes Haar und fragte"Möchtest du bei mir schlafen?" Ich wollte ja sagen doch ich würde ihn nur wecken wenn ich wieder aufstand. Ich sagte es ihm etwas freundlicher"Du brauchst unbedingt Ruhe." Er drückte seinen Kopf gegen meinen und sagte"Ich würde besser schlafen wenn du bei mir bist." Ich lächelte ihn an und versprach"Ich muss noch viel erledigen aber wenn ich fertig bin lege ich mich zu dir, OK?" Er nickte und dachte das er noch Bedingungen stellen kann"Aber dann warte ich auf dich." Ich seufzte, denn ich dachte schon ich müsste die Spieluhr nicht benutzen. Ich nahm mir endlich einen meiner Schlafanzüge und freute mich aus diesen Sachen zu kommen. Alle haben mich angestarrt und auch Julian hatte nur Augen für mich. Ich lächelte ihn noch einmal an bevor ich ins Bad gehen wollte aber ich ließ ihn vor, da ich gleich noch duschen wollte. Vorher brachte ich ihn zum schlafen. Er kam schnell wieder aus dem Bad und ging zu mir. Ich saß auf seinem Bett und wartete auf ihn. Er setzte sich neben mich und umfasste sanft meine Wange mir tat es jetzt schon Leid aber ich wusste das er sonst nicht schlief und das brauchte er. Ich hatte die Spieluhr in einer Hand hinter seinem Rücken und als er meine Lippen mit seinen berührte fing ich an die Melodie zu spielen. Ich sah etwas Enttäuschung in seinen müden Augen aber dann fielen sie zu und er lächelte noch einmal kurz bevor er zusammen sackte. Ich fing ihn auf und legte ihn vorsichtig ins Bett. Dann gab ich ihm einen Kuss auf die Wange und verschwand im Bad. Ich ging unter die Dusche und merkte wie das Wasser alle die Erlebnisse im Schloss weg wusch. Nach der Dusche fühlte ich mich wieder leichter und glücklicher also konnte ich mich bei Cara melden. Ich suchte nach meinem Handy und fand es in einer der Taschen. Ich rief bei ihr an und wurde mit einem unfreundlichen"Weißt Du das es fast Mitternacht ist und du dich seit einer Woche nicht bei mir gemeldet hast?"begrüßt. Ich antwortete ihr"Ja und nein. Sorry aber es ging nicht früher ich war bei meinem Vater." So laut hatte ich sie bis jetzt noch nie schreien gehört. Ich musste das Handy weit weg von meinem Ohr halten"WAS?! UND DAVON ERZÄHLST DU MIR ERST JETZT?!" Ich ich befahl ihr mit einem Blick auf Julian"Sei leiser Julian schläft schon." Sie räusperte sich und wiederholte dann"Und davon erzählst du mir erst jetzt?" Ich seufzte"Ja tut mir Leid aber ich habe mein Handy nicht gefunden und er hatte kein Telefon." Sie wurde neugierig"Und wie war er?" Ich erzählte ihr enttäuscht"Er ist ein Kontrollfreak, herrschsüchtigund und ich kann ihn einfach nicht ausstehen." Ich konnte ihr Mitleid bis zu mir spüren"War deine Mutter auch dort?" Ich konnte ein trauriges Lachen nicht unterdrücken"Ich habe erfahren das er nur mit den Frauen 'spielt'. Also Nein." Sie schlug vor"Ich komme direkt übermorgen zu dir, okay?" Ich fragte sie traurig"Wolltest du nicht über Weihnachten bei deiner Familie bleiben?" Sie meinte"Es reicht auch wenn ich nur an Heiligabend dort bin." Ich dachte kurz über ihre Worte nach"Morgen ist Heiligabend?" Darüber musste sie lachen aber ich konnte darüber nicht lachen. Ich war eine Ewigkeit gefangen und wollte nicht das sie mich so traurig sieht"Ich habe Julian. Wir treffen uns wenn du wieder da bist lass dir Zeit." Ich konnte deutlich hören wie sie enttäuscht tief ein und aus atmete"Ich geh dann wieder schlafen." Ich nickte bis mir einfiel das wir telefonierten"Ja wir sehen uns." Dann legte ich auf und stellte mich vor Julians Bett. Er hatte sich ziemlich breit gemacht aber ich kletterte über ihn und zwang mich in die Ecke. Automatisch rollte er sich zu mir und legte einen Arm über mich. Ich nahm seinen Arm und hielt ihn an mein Gesicht. Ich wollte nie wieder so allein sein wie im Schloss und ich wusste er würde mich nie wieder allein lassen. Ich hielt seinen Arm fest und schloss meine Augen. 

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