Kapitel 11

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So saßen wir dort, bis der letzte Sonnenstrahl mit dem Meer verschmolzen war und ein kalter Wind über das Meer zog. Wir entschlossen uns wieder in unsere Hütte zu gehen, wo wir Jona und auch Freddy vorfanden. Freddy hatte bereits den Tisch gedeckt, damit wir alle zusammen essen konnten. Auch Jona setzte sich noch zu uns. Wir unterhielten uns alle noch gut und waren bei bester Laune, nur Daniel schien ein wenig abwesend und schweigsam.

„Hey, ist alles in Ordnung?" fragte ich ihn als wir zusammen den Tisch abräumten.

„Klar, was soll schon sein?" gab er mir als Antwort während er den letzten Teller in die Spülmaschine stellte und an mir vorbei in sein Zimmer ging. Es war also definitiv etwas los, allerdings würde ich heute nicht mehr erfahren was es war, weshalb auch ich den Weg in mein Zimmer antrat und schnell einschlief.

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„Morgen Schwesterherz." Sagte eine Stimme über mir.

„Freddy jetzt nicht. Wie spät ist es denn bitte?" fragte ich, ohne es zu wagen die Augen zu öffnen aus Angst zu erblinden.

„Es ist kurz nach neun Uhr morgens und wir haben noch etwas vor, weshalb wir uns besser früh auf den Weg machen."

„Ich komme ja schon, aber hör bitte auf so fröhlich in der Umgebung meines müden-Ichs zu sein."

„Es wäre mir ein Vergnügen." Antwortete er extra enthusiastisch und verließ mein Zimmer, die Tür natürlich geöffnet, damit ich nicht auf die Idee kam noch einmal einzuschlafen. Ich war also gezwungen aufzustehen und machte mich deshalb erst im Bad fertig, bevor ich mich zu den Anderen an den Tisch setzte und frühstückte.

„Was haben wir denn heute vor?" fragte ich, während ich mein Käsebrötchen aufschnitt und den Rand natürlich gut für später aufbewahrte.

„Wir fahren an meinen Lieblingsstrand." Sagte Jona stolz. ‚Ich fand den Strand wo wir gestern waren auch nicht schlecht und dahin musste man nur fünf Minuten laufen, heißt ich hätte ausschlafen können' dachte ich mir, wagte es aber nicht auszusprechen, da Jona sich schon wahnsinnig darauf zu freuen schien.

„Hört sich gut an." Sagte ich stattdessen und lächelte sie an.

„Morgen." Sagte Daniel, der nun auch das Zimmer betrat und sich zu uns setzte. Als ich ihn sah schoss mir wieder unser Gespräch von gestern ins Gedächtnis und war erleichtert, als er mich leicht anlächelte. Was auch immer es war, was ihn gestern so runtergezogen hat musste sich jetzt erledigt haben oder er war selber damit klar gekommen.

„Guten Morgen. Wir fahren heute zu Jonas Lieblingsstrand." Sagte ich ihm.

„Das ist also der Grund warum ich meines Schlafes beraubt wurde." Sagte er theatralisch, kurz, genau meine Gedanken wiedergebend. „Ich freue mich drauf." Fügte er mit einem Lächeln hinzu, als er Jonas Gesicht sah.

Nach dem Frühstück machten wir uns alle schnell fertig und fuhren eine gute dreiviertel Stunde zu dem besagten Strand. Wir liefen noch einige Minuten durch einen Wald um an das Meer zu kommen, doch als wir ankamen wusste ich, dass es sich mehr als gelohnt hatte früher aufzustehen.

„Es ist wunderschön Jona." sagte ich, den Blick immer noch nach vorne gerichtet. Vor uns lag eine Bucht aus Sandstrand und das Wasser war so klar, wie ich es nur auf Fotos gesehen hatte. Als ich mich weiter umsah erwartete ich eine Menschenmenge, wie in den Urlaubskatalogen, schreiende Kinder, Touristen, aber nicht das. Wir waren die Einzigen auf diesem Landstrich, keine Menschenseele weit und breit. Das Einzige was ich vernehmen konnte war das Zwitschern der Vögel und das Rauschen der Wellen.

„Der Umweg hat sich gelohnt nicht wahr?" fragte Jona nach einer Weile und grinste zufrieden vor sich hin. Wir legten unsere Sachen in den Schatten und breiteten unsere Handtücher in der Sonne aus. Ich hatte mich bereits umgezogen, wie die anderen und blickte auf meine blasse Haut.

„Es will mich nicht zufällig irgendwer eincremen?" fragte ich hoffnungsvoll.

„Wenn du noch ein bisschen warten kannst?" sagte Jona, die gerade von meinem Bruder eingecremt wurde. Er lässt aber auch keine Gelegenheit aus. Dachte ich mir und sah ihn mit einem wissendem Blick an, worauf er mit seinen Schultern zuckte und zufrieden grinste.

„Das kann ich machen." Sagte nun Daniel, der sich von seinem Handtuch erhob und mir die Creme aus der Hand nahm. Ich liebe den Sommer. Dachte ich für mich, als ich Dan in seinen Badeshorts sah, die zur Hälfte schwarz und zur unteren Hälfte dunkel rot war. So hatte ich einen perfekten Ausblick auf seine Bauchmuskeln, dessen Blick mir sonst durch sein T-Shirt verwehrt wurde.

„Schöner Ausblick, nicht wahr?" fragte er mich.

„Allerdings." Antwortete ich, doch als ich meinen Blick nicht von seinem Körper nahm und er mich dabei erwischte lachte er kurz und schüttelte den Kopf. Ich dankte ihm innerlich dafür, dass er es nicht laut sagte, was er gerade gesehen hatte und drehte mich um, sodass er mir meinen Rücken eincremen konnte.

„Du siehst auch toll aus." Flüsterte er mir von hinten in mein Ohr bevor er seine Hände langsam mit der kalten Flüssigkeit getränkt auf meinem Rücken gleiten ließ. Ich lachte und merkte wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Seine Hände fühlten sich unglaublich gut an, sie waren zwar groß, aber nicht zu rau, so wie die von anderen Männern.

Nachdem er mir den Rücken und die Schultern eingecremt hatte küsste er mich sanft auf den Nacken, was mich kichern ließ, da es leicht kitzelte. Er drehte mich um und ich sah, dass auch er lächelte. Er ließ noch ein paar Tropfen der Creme auf seine Hand fließen und bemalte mein Gesicht als etwas, das sich zumindest anfühlte wie eine Kriegsbemalung mit Streifen unter den Augen usw. Er stellte sich dabei an, als wäre er Da Vinci persönlich und ich konnte nicht anders als zu lachen, was er mir gleichtat, als er fertig war.

Pride and Prejudice -Daniel RadcliffeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt