prolog / zero

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"Ich finde wir sollten mal was anderes machen", fing Nico an, "wie wäre es mit irgendeiner Challenge oderso?" Sascha seufzte laut auf und legte sowohl Stift als auch Block wieder auf dem dunkelbraunen Holztisch vor ihm ab. "Ich finde die Idee gut", stimmte Barid zu und auch Shpendi nickte. Ich hielt mich da komplett raus; Obwohl ich diese vier Menschen meine besten Freunde nennen konnte, waren weder Youtube noch Challenges mein Ding. Ich war zwar auch Schauspielerin, jedoch nicht in dem Sinne wie Sascha oder Nico, sondern eher im Sinne von 'Ich spiele manchmal in Serien oder Kurzfilmen mit und verdiene somit mit meiner Leidenschaft ein wenig Geld weil der Job als Kellnerin nicht viel Vergütung bringt'. Klingt tatsächlich Aufregender als es ist, aber nicht jeder wird sofort zu einer Broadway-Legende.
Während die Jungs also weiterhin dabei waren zu planen, was als nächstes auf all' ihren Kanälen online kommen könnte, war ich in Gedanken in meinem Bett und schlief. Ich war unheimlich müde in den letzten Minuten geworden und ein Blick auf mein Handy sagte mir auch wieso: wir hatten es 3:07 Uhr. Mit einem etwas lauterem "Jungs?" erweckte ich die Aufmerksamkeit der Vier und gähnte nocheinmal ausgiebig. "Also entweder jemand von euch Grazien fährt mich jetzt Nachhause oder ich muss hier Schlafen." Der Blick von allen glitt auf ihre jeweiligen Uhren oder Telefone und erschrocken stellten auch sie fest, wie spät es eigentlich war. "Na Dawgs, wie siehts aus: kleiner Sleep-Over im Hause Hellinger?", sagte Sascha und schaute einmal in die Runde. Alle nickten und somit war alles geklärt. Ich ging in Saschas Schlafzimmer, holte mir eine Boxershort und ein Shirt aus seinem Kleiderschrank und warf meine Anziehsachen auf einen Stuhl. Ich zog mich um, ging ins Bad, schminkte mich ab, kämmte mir die Haare und legte mich zusammen mit einer Folge 'How i Met your Mother' ins Bett.
Tatsächlich passierten solche Sleep-Overs öfters bei uns, und aufgrund meines Jobs war ich eigentlich immer die erste, die schlief. Und da Sascha mein bester Freund seit Kindheitstagen war, war es irgendwann Normal geworden mit in seinem Bett zu schlafen.
Obwohl ich morgen Frei hatte und so locker mit den anderen noch Brainstormen hätte können, war ich einfach nur Froh im Bett zu liegen, Saschas Geruch um mich herumzuhaben und Lily dabei zuzuhören wie sie dem Captain die Stelle in Italien abschlug.

Gerade als ich kurz davor war einzuschlafen öffnete sich die Tür und ein offensichtlich müder Sascha betrat das Zimmer. Er zog sich bis auf die Boxershorts aus, legte sich neben mich und schlüpfte mit unter die Decke. Durch das fahle Licht sah ich wie er sich nochmal über die Augen rieb bevor er mich ansah. Ich schenkte ihm ein müdes Lächeln bevor ich mich an ihn schmiegte und mein Körper sich völlig entspannte. Sein Griff um mich wurde etwas enger, als würde er mich vor etwas beschützen wollen.

Und da begann dieses Kribbeln in meiner Magengegend.

rainy days - unsympathischtvWo Geschichten leben. Entdecke jetzt