Wo die Liebe hinfällt

Kapitel 20

Nackt,enttäuscht und aufgelöst schloss ich mich in meinem Zimmer ein.Ich wollte keinen sehen,geschweige hören,einfach alleine sein.Doch Chris hämmerte wie ein Bekloppter gegen meine Türe und lass mir keine Ruhe.
Chris: "Lena mach auf! Ich will mit dir reden!"
Ich: "Hau ab!Ich will dich nicht mehr sehen."
Chris: "Lena!Es tut mir leid!"
Seine Worte machten es nur noch schlimmer. "Es tut mir leid." Was bringen mir diese Worte jetzt noch?
Ich drehte die Musik auf,um ihn nicht zu hören.Er klopfte noch eine Weile an die Tür,doch irgendwann gab er es endlich auf und ging.
Meinen Körper schleppte ich zu meinem Bett und legte mich einfach hin.Stundenlang starrte ich nur meine Decken an und fühlte mich schmutzig und benutzt.Ich war verstummt,mein Kopf und meine Gedanken waren ausgeschaltet.Die Realität holte mich wieder ein,als mein Handy klingelte.Es war eine Sms von Moni:
"Na süsse und wie war es?Ruf mich an wenn du kannst.Küsschen"
Während des Lesens füllten sich meine Augen wieder mit Tränen.Ich konnte die Situation einfach nicht verdrängen,ich musste mit jemanden darüber reden.Ich griff zum Handy und rief Moni an.
Moni: "Hey,na endlich rufst du an."
Schlurzend lag ich da und brachte kein Wort heraus.
Moni: "Lena? Alles ok?"
Ich: "Nee...eein!"
Moni: "Bleib wo du bist ich komme sofort vorbei."
Ich wimmerte: "Danke."
Mir kam es vor wie Stunden,als ich auf Moni wartete.Doch endlich klopfte es an meiner Tür.Ich drehte die Musik leiser und fragte nochmal nach ob sie es war: "Moni bist du es?"
Moni: "Ja mach auf."
Schnell öffnete ich die Türe und fiel ihr in die Arme.Wir schwiegen für eine Weile,sie hielt mich einfach nur fest und war für mich da.
Ich heulte so dolle das ihr ganzes Tshirt nass war.Ich schämte mich,für alles.
Moni: "Süsse,wenn du was sagen willst,du weißt egal was es ist ich werde dir zu hören und helfen ok?"
Ich: "Ich weiß..aber es ist so schlimm...ich bin so dumm."
Moni: "Ich schätze mal es geht um Chris?"
Ich nickte: "Jaa wir haben miteinander geschlafen..."
Moni: "War es nicht gut oder hast du Schmerzen?"
Ich: "Nein überhaupt nicht,es war total schön,er war so zärtlich..."
Moni: "Das klingt nach einem schönen Abend,aber irgendetwas muss doch passiert sein?"
Ich: "Ich war doch dieses Wochenende bei meiner Oma...und er erzählte mir heute morgen,dass er mit..."
Moni: "Lass dir Zeit.."
Ich: "Er hat mit Jana geschlafen! "
Moni: "Was?Ist der bescheuert?"
Ich: "Ich hab keine Ahnung,was in ihm vorgeht.Er hatte sich doch für mich entschieden.."
Moni: "Er hat dich nicht verdient,wenn er so mit dir umgeht.Wäre er ein anständiger Typ gewesen dann hätte er es dir bevor ihr miteinander geschlafen habt gesagt und nicht hinter her."
Ich: "Du hast recht,doch ich frag mich warum ich nichts gespürt habe,dass er noch in Jana verliebt ist.Dann hätte ich es doch sofort sein gelassen."
Moni: "Sowas kann man nicht merken,Jungs verstecken ihre wahren Gefühle und halten vieles geheim..Du musst dir gar keine Vorwürfe machen."
Es klopfte an der Tür,schnell wisch ich mir die Tränen aus dem Gesicht.
Mutter: "Hey..oh Moni du bist ja auch da  Ich wollte nur sagen das Essen ist fertig."
Ich: "Wir kommen gleich."
Mutter: "Ok "
Sie ging wieder aus meinem Zimmer heraus.
Ich: "Denkst du sie hat was gemerkt?"
Moni: "Nein sonst hätte sie etwas gesagt...dann lass uns runter gehen."
Ich: "Ich möchte Chris aber nicht sehen."
Moni: "Das kannst du hier leider nicht vermeiden...ich bin doch bei dir."
Ich: "Danke .. für alles!"
Wir beide beeilten uns schnell nach unten zu kommen ohne Chris zu begegnen,doch als wir an seiner Tür vorbei gingen kam er gerade raus.
Chris hält mich an der Schulter fest: "Lena gib mir 5Minuten dann erkläre ich dir alles."
Moni: "Du fässt sie nicht an ist das klar?"
Chris: "Moni ich muss mit ihr reden,dass geht nur uns beide etwas an."
Moni: "Nein jetzt nicht mehr!Siehst du nicht,dass sie fertig ist?Also lass sie einfach in Ruhe."
Als er vor mir stand war ich so perplex,dass ich nichts heraus bekam.Ich war wütend,aber auch einfach von ihm enttäuscht.Ich war so froh,dass Moni mir geholfen hat.
Wir setzten uns an den Tisch und es herrschte eine sehr komische Stille.Niemand traute sich etwas zu sagen,geschweige nur einen Ton von sich zu geben.Bis meine Mutter das Wort ergriff:
"Warum seit ihr denn heute alle so still?"
Micha: "Ach lass sie doch,ist doch mal schön mit Ruhe zu essen."
Mutter: "Hmm es ist etwas zu ruhig...Ach Lena ich habe dich und Chris für einen Volleyballkurs für den letzten Ferientage angemeldet.Dort könnt ihr mal reinschnuppern und wenn es gut klappt,könnt ihr immer dort hingehen."
Ich war total geschockt: "Was hast du gemacht?"
Mutter: "Euch angemeldet,ihr liebt doch beide Volleyball.Ich hab ein Flyer gesehen und bin direkt dort hingefahren um euch einzutragen."
Ich: "Hast du sie nicht mehr alle?"
Mutter: "Wie redest du mit mir? Ich wollte dir nur etwas gutes tun..."
Ich: "Das willst du immer,nur komischerweise fragst du mich nie,ob ich das überhaupt will?"
Mutter: "Ich frage dich immer!"
Ich: "Achja?Hast du mich mal gefragt,ob ich diesen ganzen scheiß mit dem zusammen wirklich wollte?Oder es einfach nur dir zu liebe gemacht habe."
Mutter: "Du hast eingewilligt..."
Ich: "Ja weil ich keine andere Wahl hatte...du übergehst mich immer,als ob ich nicht existieren würde."
Mutter:" Das stimmt gar nicht Lena und das weißt du."
Micha: "Jetzt kommt mal runter ihr beiden...wir werden dass schon zusammen hinbekommen,es dauert einfach."
Ich: "Nein werden wir nicht!Ich will nicht mehr hier wohnen.Ich will auf meine alte Schule,mit meinen alten Freunden gehen und wieder neben Moni wohnen."
Mutter: "Sei nicht so egoistisch,wir versuchen wirklich alles euch ein schönes zu Hause zu bieten und..."
Ich: "Du bist doch die jenige die nur an sich denkt!2 Monate hast grad mal wieder einen neuen Macker und schon müssen wir nur deswegen umziehen.Eine richtige Mutter würde danach gehen,was für ihre Tochter am besten ist und nicht für sich selbst.."
Mutter: "Lena es reicht jetzt..."
Ich: "Nein!" Ich stand auf und trat vor ihr Gesicht.
"Wenn du mich wirklich lieben würdest,hättest du mir niemals dass hier alles angetan und wir würden hier wieder ausziehen,sofort."
Diesen Blick den meine Mutter mir widmete werde ich wohl nie mehr vergessen.Ihre Augen blieben starr,ihre Stirn runzelte sich und ihr Mund war fest aufeinander gepresst.Sie holte aus und schlug mir so fest ins Gesicht,dass mein ganzer Kopf wackelte.Meine Haare flogen zur Seite und vor Schmerz musste ich weinen.Alle waren total still..Aus Schock erschreckte sich meine Mutter vor sich selber.Sie hatte mich noch nie geschlagen,sie war gar nicht der Typ dazu,doch ihre Wut überkam sie und ihr blieb gar nichts anderes mehr übrig.
Sie fing an zu weinen: "Lena...es tut mir leid!Ich wollte,dass nicht..."
Ich: "Fass mich nicht an!Dieser Satz wird in dieser Familie wirklich sehr oft gebraucht...Ihr kotzt mich alle so dermaßen an."
Wütend warf ich Chris einen Blick zu und rannte in mein Zimmer.