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Am nächsten morgen wache ich an Ari gekuschelt auf. Glücklich lächel ich. Das war die schönste Nacht meines Lebens. Ich richte mich auf und stütze mich auf meinen Ellbogen, so kann ich Ari beobachten. Sie atmet leise. Im Schlaf wirkt sie jünger und so sanft und friedlich. Ich will sie küssen, aber ich will nicht, dass sie aufwacht, also beschließe ich uns Frühstück zu machen.
Zuerst gehe ich allerdings duschen.
Danach sehe ich nochmal nach Ari, die sich inzwischen auf die Seite gedreht hat und das Kissen umklammert. Grinsend wende ich mich ab und gehe in die Küche.
Toll keine Eier mehr, kein Brot mehr. Das wars dann mit schönem Frühstück. Aber was spricht auch gegen gutes altes Müsli.
Ich nehme zwei Schüsseln, 3 verschiedene Müsli und Milch raus. Dann trage ich alles ins Esszimmer und gehe zurück in mein Zimmer. Ich bin die ganze zeit nur in Unterwäsche rumgelaufen, also öffne ich meinen Kleiderschrank und ziehe ein Tshirt raus, ebenso wie eine kurze Hose. Als ich mich undrehe sieht mich Ari verschlafen an und sagt: "Ohne Kleidung hast du mir besser gefallen." Ich grinse und gehe auf sie zu. Dann küsse ich sie sanft und schon wirkt sie weniger müde. Sie setzt sich auf und mein Blick gleitet über ihre nackten Brüste. "So gefällst du mir auch am besten." Ich zwinker ihr zu und sie lächelt. "Kannst du mir n tshirt leihen?" "Ich weiß nich, das würde bedeuten, dass du etwas anhast." Überlege ich. "Izzyyy..." seufzt sie. "Schon gut." Ich lache und werfe ihr ein Schlabbershirt zu. Sie zieht es sich über und steht auf. Es geht ihr bis zu den Oberschenkeln. Sie zieht ihren Slip an und sieht mich
erwartungsvoll an. "Frühstück is aufm Tisch." Sage ich und gehe vor.
Während dem Essen unterhalten wir uns über gestern. "Sie haben alle gut reagiert." Sage ich grade und Ari nickt. "Ich bin froh, dass es endlich raus ist, dieses ganze verstecken war anstrengend." Gibt sie zu. Ich grinse "Schön, dass du mir zustimmst."
"Okay, okay, du hattest von Anfang an recht, zufrieden?" Fragt sie. "Ja ziemlich." Ich esse zufrieden weiter.
"Was willst du heute noch machen?" Frage ich sie dann. "Hausaufgaben. Ich hab Mathe noch nicht."
Ich seufze frustriert. Mathe fällt mir nicht besonders schwer aber ich finde es enorm langweilig. "Na guuut." Stimme ich zu.
"Wenn wirs schnell fertig haben, haben wir auch viel mehr Zeit für spaßige Dinge." Meint sie. "Jaja schon gut."
Nach dem Frühstück gehe ich also mein Mathebuch, Block und Stifte holen.
Wir machen grade Gebrochen Rationale Funktionen. Jeder arbeitet für sich und ich bin ziemlich schnell fertig mit den 2 Aufgaben. Ich sehe zu Ari rüber und merke, dass sie bei einer Teilaufgabe der zweiten Aufgabe hängt. "Soll ich dir die Lösung sagen?" Frage ich hilfsbereit.
"Nein so lern ich ja nie was. Du kansnt es mir erklären. Keine Ahnung was ich falsch gemacht hab."
Ich sehe mir die Aufgabe an und habe bald den Fehler gefunden. Nachdem ich ihr den richtigen Weg erklärt hab, lege ich meinen Kopf seitlich auf den Tisch und beobachte sie. Sie sieht so konzentriert aus. Sie streicht sich mit ernster Miene eine Strähne aus der Stirn und starrt auf ihr Papier. Sie schreibt grade die letzte Teilaufgabe ab, um sie zu lösen, bevor ihr Blick auf mich fällt. Sie lächelt als sie mich so daliegen sieht und sagt: "Wenn du mich die ganze Zeit so anstarrst, kann ich mich nicht konzentrieren." Aber ihre Stimme hat einen belustigten Unterton, weswegen ich sie nicht sonderlich ernst nehme und nur antworte: "Kann ich aber nich, sogar wenn du Mathe machst, bist du wunderschön." Ich sehe zu, wie sie leicht verlegen wird und grinse. Es ist zu einfach sie mit simplen Worten dazu zu bringen rot zu werden.
"Egal ich bin sowieso fertig." Meint sie.
"Okay, zeit etwas spaßigeres zu tun."
Sage ich und springe auf. "Und was?" Fragt sie.
"Keine Ahnung. Wir könnten rausgehen und Basketball spielen... oder ins Kino gehen. Schlag du was vor." Antworte ich. Sie zuckt lustlos mit den Schultern. "Wir könnten auch einfach..." sie kommt langsam auf mich zu. Noch bevor ich etwas sagen kann hat sie mich geküsst.
Ich schiebe sie von mir. Woraufhin sie mich stirnrunzelnd ansieht. "Dafür haben wir noch genug Zeit. Ich will mal was unternehmen." Erkläre ich ihr. "Ich hab aber keine Lust rauszugehen." Meint sie mit einem Blick auf den grauen Himmel draußen. "Und wir haben schon genug Filme für ein Wochenende gesehen." Fährt sie fort. "Gott dir kann mans echt nicht rechtmachen." Erwidere ich genervt. "Ja sorry." Pampt sie zurück. Seufzend lasse ich mich auf die Couch fallen. "Jetzt können wir nicht mal mehr rumknutschen." Stellt sie fest. Und sie hat recht, die Stimmung ist verflogen. "Hab sowieso keine Lust." Gebe ich zurück. "Dann kann ich ja gleich gehen." Sagt sie genervt. "Dann geh doch." Murre ich.
Mit funkelnden Augen dreht sie sich um und ich höre wie sie ihre Schuhe anzieht. Ich stehe auf und folge ihr. "Ari.." fange  ich an. "Vergiss es." Sagt sie, "Ist vielleicht besser so, wir können nicht die ganze Zeit aufeinander rumhocken."
Traurig sehe ich ihr hinterher. Sie schnappt sich ihre Jacke und schon ist sie zur Tür raus.
Ich lasse mich an der Wand runterrutschen und vergrabe verzweifelt meinen Kopf in meinen Händen. Wie konnte das grade so eskalieren. Wir wollten doch nur etwas zusammen machen. Wie konnten wir so eine schöne Nacht miteinander verbringen und dann durch einen dummen unnötigen Streit alles kaputt machen.
Ich beschloss die Situation erstmal abkühlen zu lassen und ihr danach zu schreiben.

Nach 2 Stunden sinnlos in den Fernseher glotzen sah ich auf mein Handy. Keine neuen Nachrichten von Ari.
Ich schrieb ihr und ließ mein Handy auf laut, damit ich es mitbekam wenn sie antwortete. Nach einer halben Stunde sah ich nach ob meine Nachricht wenigstens zugestellt wurde. Doch anscheinend hatte sie ihr Handy ausgeschaltet.
Nachdem ich sie noch 3 mal angerufen hatte, rief ich bei ihr zuhause an. Ihre Mutter ging ran und sie sagte mir, dass Ari grade bei Sara bei war.
Na toll, der Nachteil, dass wir es unseren Freunden gesagt hatten, war, dass jetzt jeder über alles bescheid wissen würde.
Ich ließ mich auf mein Bett fallen und entschied mich morgen mit ihr in der Schule zu reden.

Hast du geliebt, hast du gelebt (girl x girl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt