Teil 3

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Ich lasse die Tür absichtlich auf, und als ich im Flur bin, fangen meine Tränen an über meine Wangen zu laufen. Ich werde immer schneller, bis ich aus dem Gebäude bin. Ich laufe den Schulgelände entlang und bin schließlich auf dem Schulweg. Als ich dann weit genug von der Schule bin, setze ich mich auf eine Bank.

"Schlimmer kann es nicht mehr werden!", denke ich laut, und wische mir mit einer Hand die Tränen aus meinen Gesicht. Aber gleich darauf folgen nur mehr Tränen. Ich greife in meine Schultasche und hole einen Apfel raus, das in Folie eingewickelt ist. Ich reiße die Folie ab, und beiße in den Apfel. "Lass ihn giftig sein", denke ich und trinke den süßen Saft des Apfels aus den Löchern wo ich rein gebissen habe. Als dann mein Handy anfängt zu klingen, lasse ich vor Schreck meinen Apfel fallen. Ich ärgere mich sehr, und greife in meine Hosentasche. "Hallo", sage ich genervt als ich ran gehe. "Du kommst jetzt nach Hause Fräulein! Aber sofort!", sagt meine Stiefmutter mit erzürnter Stimme und legt auf. Mein Herz fängt an, schneller zu pumpen. Ich hebe den Apfel auf, und schmeiße ihn in den Mülleimer, der neben der Bank ist. 

Dann stehe ich auf, und meine Hände werden zu Fäusten. Mit langsamen Schritten mache ich mich auf den Weg nach Hause.

Ich gehe einen Strand entlang, um zu unserem Strandhaus zu kommen. Tränen gleiten mir meine Wangen runter, doch ich bin so still und zeige keine Gefühle. Die Sonne blendet mich, und die Hitze bringt mich zum schwitzen. Mit meiner letzten Kraft kann ich noch meine Schuhe und Socken in der Hand halten, und mich durch den Sand kämpfen. Mit meinen Arm gehe ich über meine Stirn, und wische mir meinen Schweiß weg. Wieso tue ich mir das an? Mir war Aufmerksamkeit noch nie so wichtig gewesen. Ich bin schon immer damit abgekommen ignoriert zu werden. Wieso kann ich das jetzt nicht mehr? "Mir fehlt doch nur meine Freundin!", tsage ich und fiel auf die Knie und fing an zu weinen. Ich spüre den brandheißen Sand, der erhitzt von der Sonne ist. Als ich meinen Kopf hebe, sehe ich eine Person zu mir rennen, die aber noch weit entfernt ist. Als diese Person dann nah genug ist, erkenne ich sie. Es ist mein leiblicher Vater. "Was ist denn passiert?", fragte er mich und fällt auch auf die Knie. Dann umarmt er mich, und seine Hand hält meinen Kopf fest. Langsam lege ich meinen Kopf auf seine Schulter.

Die ganzen Erinnerungen fangen an hoch zu kommen. Ich muss an den Tod meiner leiblichen Mutter denken. "Ich vermisse Mutter", sage ich weinend, und mein Vater drückt mich fester. "Ich vermisse sie doch auch", sagt mein Vater und ich spüre wie seine Tränen meinen Hals entlang laufen. Wir sitzen da, und wissen nicht was wir machen sollen. Die Hitze schwächt uns nur mehr, und man bekommt das Gefühl auszutrocknen. Ich kann mich kaum bewegen. Das merkt auch mein Vater, als er versucht mich hoch zu bekommen. Er legt meinen Arm um seine Schulter, nimmt meine Schuhe und Socken, und trägt mich nach vorne. Meine Augen sind geschlossen, und ich fühle mich so Hilflos wie ein kleines Kind. Als ich es schaffe meinen Kopf ein wenig zu heben, merke ich gerade dass wir unsere Treppen hoch gehen, die zur Terrasse führt.

Als wir dann bei der Terrasse oben ankommen, legt er mich auf eine Sonnenliege und legt seine Hand auf meine Stirn. "Sag mal bist du krank?", fragt mich mein Vater erschrocken. "Wieso?", frage ich und öffne meine Augen. Das ist doch dumme Frage. Eigentlich weiß ich genau wieso, aber er soll mir meine Vermutung bestätigen. ‚Deine Stirn ist ganz heiß. Du hast bestimmt ein Hitzeschlag,' sagt er beunruhigt. Sofort rennt mein Vater rein, und kommt mit einem nassen, und kalten Lappen zurück. Vorsichtig streicht er meine Strähnen von meiner Stirn und legt den Lappen drauf. Ich lächle erleichtert. "Wo ist sie?", sage ich, und höre auf zu lächeln. "Du hast Glück. Sie schläft", sagt er und geht wieder. Ich hasse es eigentlich in der Sonne zu liegen. Ich mag es kühl viel lieber. Ich habe das Gefühl, dass der Wind verschwunden ist. Ich spüre nur die Hitze an meinen Armen und Beinen und meinen Schweiß. Ich müsste fürchterlich stinken, aber ich rieche nichts. Es ist so, als wäre die ganze Luft zum atmen weg. Die Hitze steigt, und somit werde ich immer durstiger. Als ich dann Schritte höre, die näher kommen, verstumme ich und werde steif.

Ich denke gar nicht daran den Lappen runter zu nehmen und meine Augen zu öffnen. Es kann nur meine Stiefmutter sein die schon neben mir steht. Ich zwinge mich den Lappen runter zu nehmen. Das erste was ich sehe, sind die grünen Augen von ihr. Sie steht nur da, und dreht sich von mir weg, und kehrt mir den Rücken zu, und sieht zu den ruhigen Wellen. Ihr braunes Haar leuchtet von den Sonnenstrahlen. Jetzt kann ich verstehen, warum er sie lieben muss. Sie ist wirklich wunderschön. Und manchmal auch freundlich... Aber er muss noch etwas an ihrem Charakter lieben. Eine Eigenschaft die meine Mutter auch hatte.

"Dein Lehrer hat angerufen", sagt sie, als sie sich umdreht. "Glaubst du wirklich du kannst dich jetzt einfach so im Sonnenstuhl entspannen, und auf die Schule pfeifen?!", sagt sie nun etwas lauter, und kommt mir einen Schritt näher. Ich richte mich sofort auf, und sehe sie erschrocken an. "Sie hat einen Hitzeschlag, und bestimmt auch einen schlechten Tag", sagt mein Vater als er zu uns raus kommt, und hat ein Glas kalte Limonade in der Hand. Ich starre die Eiswürfel im Glas an. "Oh. Das wusste ich nicht", sagt sie, und sieht meinen Vater mit einem verliebten Lächeln an. Meine Blicke gehen bei ihnen hin, und her. Doch mich übertrifft mein Durst und ich stehe sofort von dem Liegestuhl auf.

Doch beide ignorieren mich völlig. Sie fallen sich nur noch in ihre verliebten Blicke. "Ist das für mich?", frage ich meinen Vater, und stelle mich, mit den Finger auf das Glas zeigend, vor ihn. Er schüttelt seinen Kopf um wieder zu sich zu kommen. "Sicher", sagt er ohne mich anzusehen, und gibt mir das Glas. Dann starrt er wieder zur Bildhübschen Lia. Sofort schnappe ich mit meinem Mund nach dem Strohhalm, und sauge den ganzen erfrischenden Saft aus dem Glas. Ich bekomme wieder mal keine Beachtung. Mit meinen immer noch großen Schmerzen, humple ich ins große Strandhaus, oder auch in die „Villa".

Ich versuche so gut ich kann meine Schmerzen zu ignorieren, und jede Art Reaktion zu verdrängen. Ich schnappe mir aus der Küche einen Apfel, der auf dem Tisch in einer Schüssel war, und beiße hinein. Ich werde wohl nie meine Hinliebe zu Äpfeln erklären können. Sofort sauge ich aus der Bissstelle den ganzen, süßen Saft aus und schlucke ihn. Dann trample ich die Treppen hoch, in mein Zimmer. Ich bleibe vor meiner Tür stehen. Als ich den Flur zu meinem Zimmer entlang ging, sah ich dass die Zimmertür von Elly offen war. Ich drehe mich sofort um, und steure Richtung Ellys Zimmer. Tatsächlich war die Tür offen. Ich sehe rein.

Ich entdecke etwas unter ihrer Decke sitzen. Sofort schleiche ich zu ihr. Ich ziehe ihr die Decke über dem Kopf weg. Davon verwuschelt sich ihr Haar. Sie bewegt sich immer noch nicht, und bleibt in ihrer Position. Ich vermute diese Position muss sie wohl schon den ganzen Tag unter dieser Decke machen. Ich lege meine Hand auf ihre Schulter und setze mich zu ihr. Sofort dreht sie sich um und wirft ihre Arme um meinen Hals. "Wieso bist du nicht in der Schule?", frage ich sie flüsternd in ihr Ohr. 2Ich wollte nicht..." sagt sie, und ich spüre ihren Atem an meinem Hals. Ich drücke sie fester. "Und du?", fragt sie mich mit einer zerbrechlichen Stimme. "Bin rausge... Ah egal...", verstumme ich.

Rain of Hearts (One Direction Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt