Teil 4

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Ich bin froh dass sie nicht darauf herum hackt, und keine weiteren Fragen stellt. Ich wüsste nicht was ich ihr sagen könnte. Ihr zu sagen ich wäre rausgeflogen, wäre kein gutes Beispiel. Sie verändert sich doch schon so stark. Und wenn sie jetzt noch das von mir abschauen würde, wie verzweifelt sollte unsere Stiefmutter denn noch werden? Auch wenn wir nicht verwandt sind, akzeptiert sie uns als Töchter, und will nur das Beste für uns. ‚Ich hasse sie!,' sagt sie jetzt etwas lauter. ‚Aber Elly. Wir hatten dieses Gespräch schon!,' sage ich und löse mich ein wenig aus der Umarmung, um sie anzusehen. Hinter ihrer Maske verbirgt sich immer noch das kleine süße, und liebevolle Mädchen, aber seid dem Umzug zeigt sie sich nicht mehr. ‚Papa liebt sie! Für sie war es auch nicht leicht, einfach so in eine neue Familie einzusteigen. Aber Papa und sie lieben sich eben! Das können und werden wir ihnen nicht verbieten Elly,' sage ich und bei jedem Wort werde ich immer leiser. Jetzt sagt sie nichts mehr. Sie muss wohl zu ihrer Meinung immer noch stehen. Aber ihre Meinung werde ich ihr nicht verbieten, sie soll sie bloß für sich behalten. ‚Krystyna?,' fragt sie mich.,und wischt sich die Tränen weg.

‚Ja?'.

‚Haben wir auch am Samstags Schule?' .

‚Nein! Das weißt du doch,' sage ich grinsend, weil ich mich selbst darüber freue. ‚Wir dürfen ausschlafen!,' beende ich den Satz. Ich gebe ihr noch einen Kuss auf die Stirn, und stehe auf. Ich schließe ihre Tür hinter mir, und ich verschwinde in meinem Zimmer.

Sofort greife ich nach meinem Handy. „15 entgangene Anrufe?", lese ich flüsternd von meinem Handy ab. Sofort tippe ich darauf, und über all ist die gleiche Nummer. Ich hoffte nur dass es nicht wieder dieses Mädchen war, das sich das letzte Mal verwählt hat. Ich klicke auf „anrufen" und halte mein Handy an mein Ohr. Dann höre ich eine weibliche Stimme.

'Man Krystyna! Ich rufe dich schon den ganzen Tag an!,' sagt Lisa am Telefon, und ich erstarre. Ist sie das wirklich? Meine Augen werden immer größer. Obwohl wir uns erst einen Monat nicht gesehen haben, kommt es mir wie ein Jahr vor. ‚L..li..Lisa?,' stottere ich, und kann immer noch nicht glauben dass es Lisa ist. ‚Jaaa?,' fragt sie mich, und muss wohl gerade grinsen. ‚Ich vermisse dich!,' sage ich schließlich.

‚Ich dich ja auch... Aber... Deine Mutter wollte ja...-‚ ‚- Sag es bitte nicht!,' unterbreche ich sie, und lasse mich auf mein Bett fallen. Sofort klicke ich auf Lautsprecher, und speichere ihre Nummer. ‚Wie ist deine neue Schule?,' fragt sie mich um uns abzulenken. ‚Sie ist so schrecklich! Ich kann ihre Sprache nicht, und die Schülerinnen auf meiner Schule sind „Gaga" und ich bin heute ...' sage ich und hole kurz Luft, ‚-rausgeflogen..' flüstere ich, damit es nicht Elly mitbekommt. ‚Oh süße. Wir werden das schon irgendwie durchstehen... Und du wirst ihre Sprache lernen, und... wir können ja immer noch miteinander telefonieren! Und das jeden Tag!,' sagt sie voller Begeisterung, und stellt sich schon die ganze Zukunft vor. Aber das soll nicht meine Zukunft sein! Es klingt so schrecklich. Sie muss ja nicht hier leben. Ich stöhne, und schlage mir meine Hand auf die Stirn. ‚Nicht begeistert davon?,' stellt Lisa fest. ‚Mhhmm...' mache ich nur.

‚Na dann... Ich muss auflegen. Ich rufe dich morgen an! Tschüss!'

‚Tschüss!,' antworte ich traurig, und lege auf. Ich setze mich auf, und greife unter meinen Kopfkissen. Ich ziehe mein Tagebuch hervor, und schlendere zu meinen Schreibtisch. Dann greife ich nach meiner Halskette, die ich trage, und betaste den Herzschlüssel. Dann nehme ich ihn von meinen Hals, und öffne mein Tagebuch.

Liebes Tagebuch,

Mein Tag fing ganz schlecht an. Mit einem linken Bein ging ich zur Schule, und habe wieder mal keine Beachtung geschenkt bekommen. Ich habe den Unterricht gestört, und bin somit rausgeflogen. Ich habe wohl immer noch einen Sonnenstich von dem ganzen Strandspaziergang. Ich schreibe jedes Mal wie sehr ich meine besten Freunde und mein zu Hause vermisse, ich bin mir aber fast nicht mehr sicher, ob ich noch ein zu Hause habe... Nach einen ganzen Monat habe ich endlich Lisas Stimme hören können, und freue mich schon, auf den nächsten Telefonat. Ich werde mich am nächsten Morgen auf viel Ärger von meiner Stiefmutter bereit machen müssen. Wird der Tag kommen, an dem ich sie nur „Mutter" nennen werde?

In Liebe,

Krystyna

Ich nehme wieder meinen herzförmigen Schlüssel, und ich verschließe mein Tagebuch. Dann verstaue ich es wieder unter meinem Kopfkissen, und stelle mich vor mein Fenster. Auch hier hat man Aussicht auf das Meer. Die ganze Hitze in meinem Zimmer bringt mich zum ersticken. Ich öffne das Fenster, und atme die ganze kalte, und erfrischende Luft ein. Ein starker Wind weht durch meine Haare, und bringt sie zum zerzausen. ‚Haj,' höre ich hinter mir sagen. Sofort drehe ich mich um, und sehe in Ellys blaue Augen. ‚Tut mir Leid. Habe ich dich erschreckt?,' fragt sie mich. ‚Ein bisschen,' sage ich, und winke sie zu mir. Sofort kommt sie zu mir, und ich lege ein Arm um ihre Schulter. Sie versucht verzweifelt auf Zehenspitzen nach draußen aus dem Fenster zu sehen. ‚Du bist doch schlau! Denk mal nach!,' sage ich grinsend. Sie dreht sich um, und holt einen meiner Stühle. Dann steigt sie rauf, und sieht nach draußen. Wir beide betrachten einen Vogel, der gerade auf unserer äußeren Fensterbank sitzt. ‚Ganz leise sein! Sonst verscheuchst du es!,' flüstere ich zu Elly. ‚Ok,' sagt sie so süß, das ich lächeln muss.

Plötzlich fliegt der kleine Vogel durch mein Zimmer, und raus in die Flure. Unsere Blicke treffen sich kurz, und wir laufen sofort los. ‚Elly! Du suchst hier oben in den Räumen, und ich laufe runter, und sehe dort nach!,' rufe ich ihr zu, als ich die Treppen runter laufe. Ich steuere automatisch auf unseren Kühlschrank zu. ‚Du sollst jetzt nichts essen!,' ruft mir Elly zu, als sie die Treppen runter kommt. ‚Ahh quatsch!,' sage ich und hole eine Tüte Sonnenkerne raus. ‚Du bist wirklich schlau!,' sagt sie, und reißt mir sofort die Tüte aus der Hand. ‚Verstreue sie auf dem Boden! Em.. Elly?,' sage ich. ‚Ja?' fragt sie, und stopft sich eine Faust Sonnenkerne in den Mund. ‚Du Vogel,' sage ich grinsend, und reiße ihr die Tüte aus der Hand. Dann beginnt sie zu kichern, und kaut ihre Sonnenkerne. Ich streue mir ein paar Sonnenkerne auf meine flache Hand, und streue sie auf den Boden. Ich mache einen Sonnenkernweg zu Ellys Zimmer. Ich stolpere ein paar Mal bei den Treppen, da ich rückwärts gehe. Elly kommt mir sofort nach. ‚Hast du dein Fenster geschlossen?,' frage ich sie, und sehe zu ihr hoch. ‚Ehmm...' macht sie nur grinsend, und trampelt in ihr Zimmer. ‚Behalten wir ihn oder sie?,' ruft sie aus ihrem Zimmer. ‚Mal sehen!,' rufe ich ihr zurück. Als ich dann fertig bin, setze ich mich zu Elly auf ihr Bett. Dann hören wir ein Zwitschern, das von nicht weit weg kommt. ‚Shhh!..' zische in Ellys Richtung, und lege meinen Zeigefinger auf meinen Mund. Dann nickt sie, und legt auch ihren Zeigefinger auf ihren Mund. Sofort grinsen wir uns an.

Dann sehen wir, wie der Vogel in ihr Zimmer fliegt. Langsam lege ich meine Füße auf den Boden, um den Vogel nicht zu verscheuchen. Der Vogel hat sich bereits auf dem Haufen Sonnenblumenkernen platziert, und ist abgelenkt. Als ich dann die Tür erreiche, tausche ich einen Blick mit Elly. Ich warte auf ein Zeichen. Ein Zeichen dafür, die Tür schließen zu können. Sie nickt, und ich schließe leise die Tür. Ich habe Angst bekommen, den Vogel zu erschrecken, deshalb bewege ich mich nicht mehr. Ich deute Elly auf die Tüte Sonneblumenkerne. Sie greift langsam danach, und streut sich ein paar von ihnen auf ihre Hand. Dann streckt sie ihre Hand aus, und wartet ab. Ich muss grinsen, als ich sehe wie der Vogel auf ihre Hand fliegt, und die Sonneblumen isst. Elly kichert kurz, doch dem Vogel scheint es nicht zu verscheuchen. Langsam öffne ich die Tür. ‚Ich komme gleich,' flüstere ich ihr zu, und schließe die Tür hinter mir. Endlich kann ich mich entspannen, und lauter werden. Ich trample die Treppen runter zur Terrasse.

Da stehen mein Vater und meine Stiefmutter, Hand in Hand. Ich huste, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie schrecken auf, und drehen sich schnell um. ‚Hast du zufällig einen... Käfig?,' sage ich mit einem vorspielenden lächeln. ‚Will ich es wissen?,' fragt mein Vater mit einem schiefen Lächeln. ‚Nein!,' sage ich grinsend. ‚Nun ja. Einen Käfig habe ich nicht wirklich aber... Ich könnte dir einen besorgen wenn es wichtig ist,' sagt er zögernd. ‚Ja! Es ist sehr wichtig!,' beteuere ich. Mein Vater stöhnt kurz, und sieht Lia verzweifelt an. Sie atmet tief ein: ‚Nagut,' sagt sie schließlich. Dann tauschen ich, und mein Vater Blicke aus. ‚Es muss schnell gehen,' sage ich, und gehe wieder rein.

Rain of Hearts (One Direction Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt