"Solange du noch nichts sehen kannst"

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"Heii süße, wie geht es dir?" fragt mich eine bekannte Stimme. "Heii, Schatziii, gut und dir?" lache ich und halte mir den Bauch. "Ach, ich kann nicht klagen, pupsii" lacht auch Julia und umarmt mich. "Bist du aufgeregt?" fragt sie mich und setzt sich neben mich. Ich nicke und sie greift nach meiner Hand. "Mach dir keine Sorgen, die Operation wird schon gut verlaufen" flüstert sie und streicht mit ihrer Hand durch meine Haare. "Hat sich Hazza noch bei dir gemeldet?" Ich schüttle mit dem Kopf und miene Laune sinkt wieder, wenn ich an ihn denke. "Nein, und ich mache mir sehr viele Sorgen um ihn, ob alles gut ist, und hat sich Niall bei dir gemeldet?" frage ich sie. "Nur einmal nachedem sie in Russland angekommen sind, sonst nicht" sagt sie auch traurig und ich umarme sie um sie etwas zu trösten.

"Amy, sind sie bereit, es geht los" sagt eine Frauenstimme. "Oh Gott, Julia ich habe Angst" flüstere ich und fange an zu zittern. "Ich warte hier, bis du wieder kommst" sagt Julia und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Ich nicke, stehe auf und lasse mich von der Krankenschwaster aus dem Zimmer führen. "Ich habe eine Frage" fange ich an. "hm?" "Wie viele Chancen hätte ich die Operation zu überstehen?" frage ich besorgt. "Mach dir keine Sorgen. Du bist hier in guten Händen, das packst du schon" tröstet mich die Krankenschwester und lässt meine Hand los. "Es ist so weit, du musst dich auf die Liege legen" sagt sie und ich nicke. Ich werde auf etwas kaltes draufgelegt und zugedeckt. ICh spüre einen Stechen in meinem Arm und falle in einen Traumlosen schlaff.

Ich öffne meine Augen und schaue mich um. Es ist alles hell um mich, doch plötzlich bekommt alles eine Farbe. Meine Augen weiten sich automatisch und ich drehe mich langsam im Kreis um alles genau an zu schauen. "Amy" sagt eine Männerstimme und ich drehe mich in die Richtung, aus der die Stimme kommt, doch da ist niemand. "Amy" sagt die Stimme noch einmal, doch ich kann keine Person erkennen. "Wer ist da?" frage ich mit einer zittrigen Stimme. Endlich erscheint ein Schatten und darauf hin eine große, starke Person. Ich schaue mir die Person genauer an. Gelockte Haare, grüne Augen und Grübchen. Das alles erinnert mich sehr an meinen Bruder, aber ob er es ist weiss ich nicht. "Amy, endlich sehe ich dich wieder" sagt er und kommt mit einem wunderschönem Lächeln zu mir und  umarmt mich fest. "W-Wer bist du?" stottere ich und versuche mich aus der Umarmung zu lösen. "Ich bin Harry" sagt er und schaut mir in die Augen. "Harry Styles" koregiert er sich. Ich bekomme Tränen in den Augen, nicht weil ich traurig bin, nein, weil ich froh darüber bin, endlich meinen Bruder wieder zu sehen und das Wort wörtlich. "Du kannst wieder sehen" sagt Harry froh und streicht mir mit der Hand über meine Haare. Ich nicke und wische mir die Tränen weg. "Ich bin so stolz auf dich, dass du die Operation gemacht hast und das auch obwoh du Angst hattest." lobt er mich und schaut mich liebevoll an. "Das danke ich nur Harry, deinem Freund" sage ich und  umarme ihn fest. "Aber Harry, warum bist du erst jetzt gekommen und nicht früher?" frage ich ihn vorsichtig. "Amy, ich bin  tot, ich kann nicht zu dir kommen" sagt er und streicht mir über den Rücken. "Aber jetzt, jetzt bist du ja auch da." sage ich. "Ja, weil du träumst" flüstert er und greift mit seiner Hand in mein langes Haar. "Wie ich das vermisst habe" flüster er und ich schaue ihn nur fragend an. "Früher habe ich so gerne mit deinen Langen Haaren gespielt. Weisst du noch?" Ich nicke und lächle ihn an. "Ich vermisse dich Harry" sage ich und tränen rollen meine Wange hinunter. "Ich dich auch Schwesterherz, aber merk dir eins, ich bin immer bei dir, hier drinnen" sagt er und zeigt mit seinem Finger auf meine Brust, genau auf mein Herz. Ich lege meine Arme um seinen Hals und vergrabe mein Gesicht in seinen Haaren. "Wirst du mich öfters besuchen kommen?" nuschle ich und er nickt. "Solange du noch nichts sehen kannst" flüstert er. "Und dann?" frage ich traurig. "Dann muss ich gehen, dann kann ich nicht mehr kommen." sagt er und ich drücke ihn fester an mich. "Du kannst aber immer zu mir kommen" nuschelt jetzt er in meine Halsbeuge. "Wie" frage ich überrascht. "An mein Grab." flüstert er. "Wo ist das?" "Nicht weit von hier. In der Näher des Flusses, wo wir als Kinder immer waren" sagt er und löst sich langsam von mir. Ich überlege kurz und nicke, das war da, wo ich mit Harry war, als er mich aus dem Wasser geholt hat. "Es ist Zeit Amy, du wirst gleich aufwachen, ich muss gehen. Ich komme aber wieder, sobald du wieder ins Land der Träume fällst" sagt er und lächelt mich an. Ich nicke und er gibt mir einen Kuss auf die Wange. "Ich liebe dich Schwester" sagt er laut und langsam verblasst sein Körper im Licht und langsam wird wieder alles dunkel um mich herum. "Ich liebe dich auch!" schreie ich noch ins Dunke.

"Denkst du sie ist wach?" fragt eine Weibliche Stimme und hollt mich aus dem Schlaf. "Ich weiss nicht" flüstert eine zweite, welche ich sofort erkenne. "Julia" flüstere ich und spüre darauf eine Hand auf meiner. "Du bist was?" ich nicke mit dem Kopf. Ich setzte mich langsam auf und taste mit meinen Händen mein Gesicht am. Ich spüre einen Stoff um meine Augen und meinen Kopf herum. "Was ist das?" frage ich verwirrt. "Das musst du eine Zeit lang tragen, solange du hier bist." sagt die andere Stimme. "Hm?" frage ich überrascht und drehe mein Gesicht in die Richtung. "Oh, tut mir leid Amy, ich bin es Hanna" sagt sie und sofort bildet sich ein Lächeln auf meinem Gesicht. "Hanna, ich habe Harry gesehen" sage ich fröhlich. "Was?" fragt sie und ich kann überraschung in ihrer Stimme hören. "Ich habe ihn in meinem Traum, er hat mir gesagt, das er immer kommt wenn ich schlafe, solange ich noch nicht sehen kann, dannach kommt er nicht mehr aber wir können immer zu ihm kommen" sage ich alles schnell herraus. "Wie denn?" fragen Hanna und Julia verwirrt. "Er hat mir gesagt, wo sein Grab ist" sage ich und muss lächeln. "Und wo?" fragt Hanna. "In der nähe des Flusses, an dem wir früher immer waren" sage ich und breite miene Arme aus. Hanna versteht gleich was ich meine und umarmt mich fest. "Das freut mich, das du ihn gesehen hast" sagt sie mit einer sanften Stimme. "Ich habe euch lieb" sage ich und lege mienen zweiten Arm um Julia. "Wir dich auch" sagen beide gleichzeitig. 

"Ah Amy, ich habe vorhin ein Brief bekommen" sagt Hanna und ich höre wie sie in ihrer Tasche gruschtelt. "Von wem?" frage ich. "1Mal darfst du raten" sagt sie lachend. Ich lege meinen Kopf schief. "Ich weiss es nicht" sage ich und warte darauf, dass sie es mir sagt. "Von Harry" sagt sie und fängt an zu lesen. 

Hey Amy, wie geht es dir? Ich habe vor meiner Abreise von Julia erfahren das du in 2 Wochen deine Operation hast. Da es jetzt schon fast 3 Wochen vergangen sind, habe ich mich entschlossen dir mal zu schreinen. Ich vermisse dich sehr. Hier ist alles ganz anders und es ist sogar kälter ohne dich. Ich möchte wieder an deiner Seite sein und dich in meinen Armen halten. Ich möchte dich küssen und dir sagen, wie sehr ich dich liebe. Ich will stolz sein, das nur ich dich haben kann und nicht jemand anderes. Ich will der ganzen Welt zeigen, wie sehr ich dich liebe und was für ein wundervoller Mensch du bist. Ich freue mich sehr drauf, wenn das Jahr schnell um ist. Ich bin aufgeret, wie du reagieren wirst, wenn du mich siehst. Wirst du mich dann immer noch lieben, oder werden sich deine Gefühle für mich ändern? Diese Sorgen machen mir am meisten Angst im Moment. Ich möchte dich nie im Leben mehr verlieren. Ich liebe dich und hoffe es geht dir gut in der Zeit, in der ich weg bin. Ich liebe dich, bis dann.! 

Hanna hört auf zu lesen und im inneren muss ich zittern. Seine Worte haben mich so sehr berührt und haben mich so glücklich gemacht. Ich freue mich schon so sehr, wenn er wieder da ist und ich endlich sehen kann.  Natürlich hoffe ich bis dahin, das alles gut wird. 

That winter, the wind blowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt