Kapitel 1

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Meine lieben Leser :)

Schön, dass ihr euch hierher verirrt habt. Ich möchte zu Beginn erst einmal erklären, dass sämtliche Handlung von mir ausgedacht und absolute Fiktion ist, auch wenn die Personen zum Teil der Realität entspringen. Ich möchte niemanden angreifen, beleidigen oder Gerüchte streuen.

Und jetzt..... Have fun :)


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Gutgelaunt trommelte Claire auf ihrem Lenkrad herum und sang lautstark irgendein altes Lied aus dem Radio mit. Sie war keine besonders begabte Sängerin, aber das störte sie kein bisschen. Dafür hatte sie gerade einfach zu gute Laune und außer ihrem treuen Golden Retriever Gordon konnte sie auch niemand hören. Sie freute sich auf ihren ersten Urlaub seit Monaten und darauf, ihn an dem Ort zu verbringen, der ihr seit ihrer Kindheit am meisten bedeutete. Den Weg zu dem Campingplatz kannte Claire auswendig. Früher war sie mit ihren Eltern jede Ferien und oft auch am Wochenende hier gewesen.
Auch später, während ihrer Ausbildung, war sie oft hierher gefahren, um Kraft zu tanken. Sie liebte die Natur und machte gern lange Spaziergänge im Wald oder um den See herum. Auch Gordon konnte sich hier nach Herzenslust austoben. Ohne Leine und Halsband sprang er an heißen Sommertagen ins Wasser und schwamm eine Runde oder ließ sich von den zahllosen Kindern streicheln, die er über alles liebte. Einmal hatte er sogar ein kleines Mädchen vor dem Ertrinken gerettet, indem er ins Wasser gesprungen war, ihre Hand sanft in sein Maul genommen und sie so ans Ufer gezogen hatte. Claire war wahnsinnig stolz auf ihren mutigen und klugen Hund gewesen und auch die anderen Leute auf dem Campingplatz hatten Gordon als Held gefeiert – vor allem das gerettete Mädchen und seine überglücklichen Eltern. Gordon hatte eine extra große Bratwurst bekommen und sich wohl im siebten Hundehimmel gefühlt. Seitdem war er so etwas wie das Maskottchen des Campingplatzes.

Claire bedauerte, dass ihre Eltern nur noch selten mit zum Campingplatz kamen. Aber seit ihr Vater vor ein paar Jahren einen leichten Schlaganfall gehabt hatte, war er nicht mehr so belastbar und schaffte die schwere Arbeit nicht mehr, die ein Wohnwagen mit sich brachte. Claires Mutter wollte ihren Mann ungern allein lassen und blieb deshalb meist mit ihm Zuhause. Eigentlich hatten sie den Wohnwagen längst verkaufen wollen, aber Claire hatte sie überredet, ihn zu behalten und die Hälfte der Kosten übernommen, auch wenn sie selbst nur noch selten herkam. Aber sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass mit dem Wohnwagen auch ein Teil ihrer Kindheit für immer verschwinden würde, die so herrlich unbeschwert und leicht gewesen war.
Hier auf dem Campingplatz waren sie alle einfach glücklich gewesen und hatten viel Spaß gehabt. Fast alle ihre Freunde waren hier gewesen, weil auch ihre Nachbarn Dauercamper gewesen waren, die immer wiederkamen. Manchmal hatte Claire auch ihre anderen Freunde zum Campingplatz mitgenommen und auch sie hatten es geliebt. Stundenlang hatten sie im Wasser getobt oder waren herumgestromert. Eine kleine heile Welt, in der es kein Unheil gab und jeder auf den anderen aufpasste. Die Eltern konnten ihre Kinder einfach herumlaufen lassen ohne Angst haben zu müssen. Auch heute kannte Claire einige der Camper, die wie eine Familie waren und auch einige ihrer Freunde traf sie noch hier, die wie sie weiter das unbeschwerte Gefühl ihrer Kindheit erleben wollten – zum Teil heute mit ihrer eigenen Familie. Es war schön zu sehen, dass diese Tradition auch an die nächste Generation weitergegeben wurde.

Auch Claire wollte irgendwann eine eigene Familie. Sie hatte sogar geglaubt, den richtigen Partner dafür gefunden zu haben. Nico war ein intelligenter, sehr gut aussehender Mann, der gerade sein Studium als Anwalt beendet hatte und in die Kanzlei seines Vaters eingestiegen war. Ein echter Erfolgstyp mit jeder Menge Geld. Claire war begeistert von Nicos Charme gewesen und natürlich hatte sie auch das Leben gereizt, das er ihr bieten konnte. Sie war geschmeichelt gewesen, als Nico sie umgarnt hatte und war ihm schnell verfallen. Obwohl sie eigentlich so unterschiedlich waren, hatten sie sich wunderbar ergänzt. Nico lebte nach dem Motto Was kostet die Welt und gab sein Geld gern mit vollen Händen aus, während Claire bescheiden und bodenständig war.
Mehr als einmal holte sie Nico von seinem Ross herunter und mahnte ihn zur Vorsicht. Claire reichte es, auf dem Campingplatz Urlaub zu machen oder auch mal an die See zu fahren, aber Nico wollte mehr. Seinen Urlaub verbrachte er am liebsten in irgendwelchen Luxusressorts, in denen er rund um die Uhr verwöhnt wurde. Wenn sie an die See fuhren, musste es natürlich Sylt sein, die Insel der Reichen und Schönen, und im Winterurlaub ging es nach Kitzbühel. Claire war am Anfang wirklich beeindruckt gewesen, auch von den Prominenten, die Nico zum Teil persönlich kannte und natürlich fand sie es spannend, so viele Orte zu sehen, die sie ohne Nico wohl nie gesehen hätte. Und welcher Frau hätte es nicht gefallen, in exklusiven Boutiquen nach Herzenslust shoppen zu können? Als sie zusammenzogen, hatte natürlich auch kein normales Haus gereicht, sondern es musste eine Villa sein, in der sich Claire fast verlief und statt selbst den Haushalt zu machen, gab es mehrere Angestellte. Zusätzlich gab es noch mehrere Ferienwohnungen. Claire fühlte sich wie Aschenputtel, denn sie selbst war in durchschnittlichen Verhältnissen aufgewachsen.

Lighthouse and Mobile HomesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt