„Leo? Was... Was machst du denn hier?"
Vollkommen verdattert starrte Claire ihre beste Freundin an, die vor der Tür stand und über das ganze Gesicht grinste. Damit hatte sie wirklich kein bisschen gerechnet. Immerhin wohnte Leo in Berlin und sie hatten schon eine Weile nicht mehr miteinander telefoniert. Claire hatte Leo immer wieder anrufen wollen, aber auch das schlicht vergessen. Aber Leo nahm solche Dinge irgendwann eben einfach in die eigenen Hände und handelte. Sie war eben ein bisschen verrückt – und man musste eigentlich bei ihr mit allem rechnen.
„Tja. Überraschung", grinste Leo und zog eine Augenbraue hoch. „Wenn du dich mal gemeldet hättest, wüsstest du, dass ich schon ein paar Tage hier in der Stadt bin." Sie grinste wieder. „Aber wie sieht's aus? Lässt du mich jetzt rein oder soll das ganze Haus hören, was wir bereden? Ich meine, mich stört es nicht, aber... Es ist schon recht spät und deine Nachbarn wollen vermutlich schlafen." Sie verzog kurz das Gesicht. „Außerdem ist der Hausflur ziemlich zugig."
Claire nickte sofort und schloss kurz die Tür. Nervös fummelte sie an der Kette herum, die natürlich nicht sofort aufgehen wollte – wie immer wenn man es eilig hatte. Außerdem war sie ziemlich aufgeregt, ihre beste Freundin so unvermutet vor ihrer Wohnungstür zu sehen. Wie um alles in der Welt war Leo ins Haus gekommen? Und was machte sie in Essen? Ihre Familie besuchen?
Tausend Fragen wirbelten in Claires Kopf herum und ihr Herz schlug vor Freude schneller. Es war unglaublich schön, Leo endlich wieder zu sehen. Das lenkte sie zumindest eine Weile von ihren Sorgen um Paddy ab. Gleichzeitig hatte sie aber auch ein schlechtes Gewissen, Leo so vernachlässigt zu haben. Aber zum Glück war Leo nicht nachtragend – und außerdem hatte Claire ihr von ihrem Vater erzählt. Auch Gordon freute sich über den unerwarteten Besuch und wedelte jetzt begeistert mit dem Schwanz.
Endlich war die Tür geöffnet und Claire fiel ihrer besten Freundin mit Tränen in den Augen um den Hals. „Oh Mann, Leo. Es tut so gut dich zu sehen."
Leo drückte Claire lächelnd an sich. „Ich freue mich auch total dich zu sehen." Sie musterte Claire kurz. „Aber du siehst ja schrecklich aus. Völlig fertig. Ist mit deinem Dad alles okay?"
Claire nickte erleichtert. „Ja. Es geht ihm zum Glück besser und er kommt Freitag zur Reha. Er ist seit Montag Zuhause. Aber die letzten Wochen waren echt anstrengend." Sie seufzte kurz und zog Leo dann in die Wohnung. „Jetzt komm erst mal rein. Ich wollte zwar grade mit Gordon los zur Gassirunde, aber das muss jetzt erst warten. Erst mal mache ich uns einen Tee." Sie schloss die Tür hinter Leo und schüttelte ungläubig den Kopf. „Aber... Was machst du in Essen? Besuchst du deine Familie?"
„So in der Art", nickte Leo. „Aber die bessere Frage wäre... Was macht ihr in Essen."
„Ihr?" Claire sah ihre Freundin vollkommen verwirrt an. „Bist du nicht allein hier? Ich meine..." Plötzlich verstand sie und riss die Augen auf. „Bist du etwa..."
„Jep", bestätigte Leo nickend und streichelte ihren Bauch. „Ich bin schwanger. Von diesem australischen Vollidioten. Als er davon erfahren hat, war er schneller weg, als ich gucken konnte."
„Ich glaub's nicht." Claire schüttelte fassungslos den Kopf. „Wie konnte gerade dir so etwas passieren? Ich meine... Ich freu mich riesig für dich. Es ist nur ziemlich... überraschend."
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Lighthouse and Mobile Homes
FanfictionCampingplätze - ein Ort des Friedens und der Idylle. Eine junge Frau verbringt ihre Freizeit nur zu gern an diesem Ort. Eines Tages begegnet sie zum ersten Mal ihrem mysteriösen neuem Nachbarn - der sich auch noch als echter Promi herausstellt. Welc...