Kapitel 36

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Claire wurde von etwas Feuchtem geweckt, das mitten in ihrem Gesicht landete. Noch ziemlich müde und genervt öffnete sie ihre Augen, schloss sie aber sofort wieder stöhnend, als sie von einem grellen Licht geblendet wurde, das ihr mitten ins Gesicht schien. Was war denn hier los? War das die Entführung durch Außerirdische? Und wo war Paddy, der gerade noch kurz davor gewesen war, sie zu küssen? Sie hatte sich so sehr auf den Kuss gefreut und es kaum erwarten können, seine Lippen auf ihren zu spüren. Stattdessen war sie brutal aus dem Schlaf gerissen worden und hatte keine Ahnung wo sie war oder wer sie geweckt hatte. Ihr Gehirn war offenbar noch im Tiefschlaf und dieses verdammte Licht tat weh in den Augen.


„Aufwachen Schlafmütze", ertönte jetzt Leos Stimme. „Los. Dein Traumprinz wartet."


Claire stöhnte noch einmal leise auf und öffnete vorsichtig ein Auge. „Was'n'los?", nuschelte sie, froh, dass das Licht sie nicht mehr so blendete. „Wie spät ist es denn?"


„Gleich drei", gab Leo zurück, die jetzt quietschvergnügt und hellwach im Schneidersitz auf ihrem Bett saß. „Aber das spielt keine Rolle. Du ziehst dich jetzt an und dann ab nach drüben mit dir."


„Hast du sie noch alle?", schimpfte Claire und tastete nach dem feuchten Waschlappen, den Leo nach ihr geworfen hatte, um ihn zurückzuwerfen. „Normale Menschen schlafen um diese Uhrzeit."


„Normale Menschen reden aber auch nicht im Schlaf", erklärte Leo und wich dem Waschlappen geschickt aus. „Paddy. Ach, Paddy", äffte sie ihre Freundin kichernd nach. „Echt süß was du so im Schlaf redest."


„Du spinnst." Claire zeigte ihrer Freundin lachend einen Vogel. „Ich rede nicht im Schlaf."


„Aber das hättest du gesagt, wenn du im Schlaf reden würdest", beharrte Leo. „Ich habe das selige Lächeln auf deinem Gesicht gesehen. Also kannst du nur von ihm geträumt haben."


„Und wenn schon." Claire war froh, dass Leo gerade nicht sehen konnte, wie rot sie geworden war. „Das heißt noch lange nicht, dass ich rüber laufe und ihn wecke. Er braucht den Schlaf. Und er ist bestimmt nicht wirklich begeistert, wenn ich ihn mitten in der Nacht aufwecke."


„Ach Quatsch", behauptete Leo. „Ich wette, dein Herzbube freut sich riesig, wenn er dich früher als geplant in die Arme schließen kann. Und du kannst es doch selber nicht erwarten." Sie stand plötzlich auf und zog Claire einfach die Decke weg, bevor diese reagieren konnte. „Und jetzt steh endlich auf. Sonst geh ich rüber und hole ihn her. Wie es dir lieber ist."


Claire seufzte ergeben und quälte sich nach einem wütenden Blick auf die triumphierende Leo aus dem Bett. Wenn Leo sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, gab sie nicht auf und aus Erfahrung wusste Claire, dass es besser war nachzugeben, bevor Leo noch mehr aufdrehte um ihren Willen zu bekommen. Außerdem war ihr kalt und die Aussichten jetzt ihre Bettdecke zurückzuerobern waren mehr als gering.

Also trottete Claire gehorsam ins Bad, um sich wenigstens etwas frisches Wasser ins Gesicht zu werfen. Es konnte ja nicht jeder Leo sein, die auch um diese Uhrzeit frisch und unwiderstehlich aussah. Wahrscheinlich würde sich das nicht mal nach zahlreichen durchwachten Nächten ändern, wenn das Baby geboren war. Claire war tatsächlich etwas neidisch auf ihre Freundin, die einfach immer super aussah – vermutlich sogar mit vollgekotzten Klamotten, wenn ihr Baby ordentlich gespuckt hatte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 25, 2017 ⏰

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