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Alexia

»Lexi, komm jetzt endlich«, zetert meine beste Freundin Megan. Eigentlich habe ich sie wirklich lieb, aber seit geraumer Zeit will sie mich schon zum Mitkommen bewegen und ich weiß beim besten Willen nicht, was sie will.
»Meg«, rufe ich mittlerweile wirklich aufgebracht aus meinem Zimmer.
Sie scheint in der Küche zu sein. So hört es sich zumindest an.
»Ich bin in dreißig Minuten mit Tyler verabredet. Habe also...« weiter komme ich nicht, denn sie schneidet mir einfach das Wort ab.
Was ist denn heute los mit ihr? So ist sie doch sonst nicht. Hat sie Stress mit Colin?
»Um ihn geht es und jetzt komm.« Also doch Stress mit Colin. Interessant. Oder Moment ich habe nicht laut gesprochen. Ich durchforste mein Hirn nach meinem letzten Satz. Tyler. Es geht um Tyler? Die beiden konnten sich noch nie leiden, aber sind sich immer aus dem Weg gegangen und das klappt ganz gut. Was kann also so wichtig sein, dass sie partout nicht nachgibt?
»Meg, ich weiß wirklich nicht was mit dir los ist, aber ich werde Tyler absagen, damit du endlich Ruhe gibst«, gebe ich sichtlich genervt von mir und schließe den letzten Knopf meiner Jeans.
Ich stehe nämlich vor meinem Kleiderschrank und suche ein Outfit heraus. Da muss ich mir dann nun keine Gedanken mehr drüber machen und so ziehe ich ein Top mit einer Jacke drüber an. Dann schnappe ich mir mein Handy vom Schreibtisch, um Tyler abzusagen.
Megan kommt wie der Blitz in mein Zimmer gestürmt und reißt mir das Handy aus der Hand.
So langsam aber sicher werde ich richtig wütend.
»Megan, es reicht. Was ist bloß in dich gefahren?«, brülle ich sie an.
Besagte steckt seelenruhig mein Handy in ihre Tasche und zieht mich hinter sich her. Also die hat sie doch nicht mehr alle.
»Das würde ich dir ja gerne zeigen, wenn du endlich deinen Hintern in mein Auto pflanzen würdest. Komm jetzt. Sonst ist es zu spät.«
Was zu spät? Was hat sie denn vor?
Megan kann so stur sein, wenn sie sich was in den Kopf gesetzt hat. Da hat niemand eine Chance. Im Laufen schnappe ich mir meine Schuhe und versuche sie ohne große Unfälle mit einer Hand, denn die andere wird von Megan gezogen, anzuziehen.
Es klappt nur bedingt. Ich komme jedoch ohne große Verletzungen in ihrem Auto an und habe gerade noch Zeit mich anzuschnallen.

Megan rast durch die Stadt wie eine Verrückte und ich frage mich so langsam aber sicher, ob sie Drogen genommen hat. Die Zeit haben wir doch lange hinter uns gelassen und eigentlich bis auf ein bisschen Gras nie gehabt.
So schnell wie alles an uns vorbeizieht wird mir richtig übel und ich würde auch zu gerne wissen, wo sie hin will.

Plötzlich erkenne ich die Straße in der Tyler wohnt und meine Übelkeit verstärkt sich. Das liegt definitiv nicht mehr nur an Megans Fahrstil. In mir steigt etwas Undefinierbares auf. Megan parkt, steigt aus dem Auto und zieht mich wieder hinter sich her. Was um alles in der Welt wollen wir bitte hier?
Wir rennen mehr als das wir gehen und erreichen den Eingang und dann das Treppenhaus, das mir seit zwei Jahren vertraut ist.
Vor Tylers Wohnungstür bleiben wir stehen und Megan betätigt den Klingelknopf. Drinnen hört man Stimmen und die Tür wird geöffnet. Plötzlich ist nichts mehr wie es war bevor ich die Wohnung mit Megan verlassen habe ...

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