Alexia
Rayan sagt nicht, wen er mir vorstellen möchte, aber das braucht er auch nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er seine Eltern meint. Die Fahrt über bin ich aufgeregt und kann kaum ruhig auf meinem Sitz bleiben. Es war ein komisches Gefühl Sarah zu besuchen. Ich hätte sie so gerne kennengelernt. Doch bei Sarah war ich nur halb so aufgeregt. Liegt es vielleicht daran, dass seine Eltern mich unter die Lupe nehmen könnten? Das konnte seine Schwester ja leider nicht.
Rayan parkt und hält mir die Tür auf. Nachdem er mir einen Kuss auf den Mund gedrückt hat, nimmt er meine Hand und wieder verschränkt er seine Finger mit meinen. Mir gefällt diese Geste. Sie gibt mir Halt und lässt mich ruhiger werden, wenn auch nicht viel. Mein Herz schlägt mir trotzdem bis zum Hals als ich mit Rayan vor der Tür warte. Drinnen höre ich Schritte und dann geht die Tür auf und ich sehe in die gleichen blauen Augen, wie Rayan sie hat. Auch die Gesichtszüge ähneln sich. Sie scheint die weibliche Ausführung von ihm zu sein, nur älter und mit helleren Haaren.
»Hallo mein Junge«, sagt sie und ich höre deutlich die Überraschung in ihrer Stimme.
»Hey Mum«, erwidert Rayan und nimmt sie zaghaft in die Arme, dabei lässt er meine Hand los und sofort fühle ich mich unbehaglich.
»Mum, darf ich dir Alexia vorstellen?«
Er lässt seine Mutter los und greift nach meiner Hand und sofort durchströmt mich diese wundervolle Wärme. Ich lächle die Frau vor mir schüchtern an.»Hallo Frau Darx«, sage ich und halte ihr meine Hand hin, doch sie schüttelt leicht den Kopf und zieht mich stattdessen in eine Umarmung. Ich bin überrumpelt.
»Hallo Alexia. Schön dich endlich kennenzulernen. So und nun kommt endlich rein.«
Sie klingt freundlich und auch ihre Umarmung ist herzlich und angenehm.
Rayan schiebt mich ins Haus.»Geht ins Wohnzimmer. Kaffee?«
»Sehr gerne, Mum. Alexia?«
»Für mich bitte auch. Danke.«Ich folge Rayan und stehe kurze Zeit später in einem geräumigen Wohnzimmer. Rechts vor uns, am Esstisch, sitzt ein Mann, vor sich hat er die Zeitung ausgebreitet. Interessiert schaut er mich durch seine Brille an. Sein Blick ruht auf mir, als ich auf den Tisch zu gehe.
»Hey Dad«, begrüßt Rayan den Mann und klopft ihm auf die Schulter.
»Dad, das ist sie. Das ist Alexia.«
Wie Rayan diesen einfachen Satz ausspricht, lässt mich innerlich schmelzen. Er sagt meinen Namen so, als ob ich ein kostbarer Schatz sei.»Hallo Alexia. Schön dich kennenzulernen. Hallo mein Junge«, erwidert sein Vater.
»Freut mich auch, Herr Darx«, sage ich und reiche ihm die Hand. Er hat einen warmen, festen Händedruck.
»Setzt euch doch«, bittet er uns und Rayan schiebt einen Stuhl für mich zurecht. Als seine Mutter mit Kaffee und Kuchen wiederkommt, frage ich mich, woher sie so schnell Kuchen hergezaubert hat. Bei mir könnte spontaner Besuch darauf lange warten.Wir sitzen gemütlich zusammen und führen ein ungezwungenes Gespräch. Ich fühle mich nicht unwohl, nicht wie bei einem Verhör oder bei meinen Eltern. Ich fühle mich eher, als ob ich diese Menschen schon länger kennen würde. Es gefällt mir und erschreckt mich zugleich ein wenig.
Ich sehe, wie die Anspannung bei Rayan abfällt. Für ihn war es viel schwieriger als für mich.
Als ich von der Toilette komme, höre ich Rayan in der Küche mit seiner Mutter reden. Ich schlendere weiter ins Wohnzimmer, denn ich möchte die Beiden nicht stören. Auf meinem Weg sehe ich mir die Bilder im Flur ein wenig an.
Vor einem Bild bleibe ich stehen. Es zeigt eine vierköpfige Familie, die an einem scheinbar heißen Sommertag in die Kamera strahlt. Alle vier scheinen sich herausgeputzt zu haben. Ich sehe die jüngere Version dieser Familie und das erste Mal ein Bild von Sarah. Sie war das Ebenbild ihres Vaters. Die gleichen braunen Augen, die gleiche Gesichtspartie, jedoch blonde statt braune Haare. Wie alt war sie wohl auf diesem Bild?
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1,2 oder 3? Herz verschenkt... ✔ #LeseLiebe18 #Lagune18
General Fiction... vorbei? Alexia Brent wird unsanft von ihrer gemütlichen Wolke sieben mitten in eine Schlammpfütze katapultiert und schwört sich nie wieder einem männlichen Wesen ihr Vertrauen in den Rachen zu schmeißen. Rayan Darx genießt seine Freiheit und be...