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Rayan

Gut gelaunt chillen wir im Wohnheim von Phoenix und den anderen. Es gibt was zu feiern, diesmal wirklich. Eigentlich brauchen wir keinen Grund zum Feiern, aber heute stossen wir ordentlich auf unseren Sieg an. Wie nicht anders zu erwarten, haben wir, die PCrew, die Raybands mal wieder in Grund und Boden getanzt. Die waren aber auch wieder lächerlich. Wann geben sie endlich auf sich mit uns, den besten Streetdancern, anzulegen? Sie werden nie auch nur die geringste Chance haben. Wir sind einfach zu gut.
Die Party ist in vollem Gange und der Wodka macht die Runde, da kommen Phoenix und Scarlett zurück ins Wohnzimmer. Man sieht ihnen an, dass sie gerade eine schnelle Nummer geschoben haben und als Riley einen Kommentar abgibt und Scarlett auch noch darauf antwortet: »Was denn? Er kann mich nicht einfach geil machen und dann verhungern lassen.« genau ab dem Zeitpunkt kann ich nicht mehr und fange lauthals an zu lachen. Zac und Scott sehen etwas geschockt aus, denn so Worte aus Scarletts Mund sind selten, meistens hält sich unsere Hip Hop tanzende Primaballerina zurück. Doch ich weiß es besser, denn sie hat es Faustdick hinter den Ohren. Aber mal ehrlich, wer sich auf Phoenix einlässt, muss austeilen können. Und austeilen kann sie mittlweile echt gut. Seit gut einem Monat bringe ich ihr Boxen bei und habe festgestellt, dass sie echt schwer in Ordnung ist. Ich mag sie.
Plötzlich bleibt mir mein Lachen fast im Halse stecken und ein anderes Gefühl macht sich in mir breit. Es muss am Alkohol liegen. Denn wieso komme ich sonst auf so etwas? Irgendwie beneide ich Phoenix und sie. Sie passen perfekt zusammen.
Ich und neidisch? Wo kommt das denn her? So etwas habe ich noch nie gespürt. Ich habe hart für das gearbeitet was ich haben wollte. Neid ist ein Wort, das noch nie in meinem Wortschatz zu finden war. Vielleicht ist es auch das falsche. Denn Neid ist in meinen Augen etwas negatives. Da scheint jemand mit seinem Leben nicht zufrieden zu sein. Er möchte das was andere haben, um glücklich zu werden. Doch ich kann mich nicht beklagen. Ich mag mein Leben. Es fehlt eigentlich an nichts. Trotzdem spüre ich eine Unruhe meine Wirbelsäule hochkriechen und das ist kein gutes Zeichen. Dagegen muss ich schnell etwas tun, sonst geht noch etwas zu Bruch.

Ich lasse meinen Blick durch den Raum schweifen und bleibe an der leicht bekleideten Leni hängen. Sie bemerkt meinen Blick und der genügt. Wie eine Katze kommt sie auf mich zu und setzt sich auf meinen Schoß.
»Hey Rayan«, säuselt sie und ich ziehe sie näher an mich und meine Hände wandern unter ihr knappes Top. Eigentlich könnte sie auch nur in Unterwäsche rumlaufen. Jeder weiß wie scharf sie auf Sex ist. Sie macht keinen Hehl daraus, dass sie immer Lust auf einen schnellen Fick hat.
Meine Hände finden schnell ihr Ziel und ziehen daran.
»Na na so gierig?«
Ach dieses Spiel ist doch schon alt. Ich grinse sie an und stehe mit ihr auf. Mein Weg führt mich in das Gästezimmer im ersten Stock und sie folgt mir nur zu gerne. Ich habe auch nichts anderes erwartet.
Dort angekommen schmeiße ich sie aufs Bett und sehe ihr Grinsen.
»Du weißt was ich brauche und will. Also mach«, knurre ich und packe ihre Haare, ziehe sie zu mir heran. Das lässt sie sich nicht zweimal sagen und öffnet erst meine Hose und dann ihren Mund. Ihr Kopf ist zwischen meinen Händen und sie leistet wie immer ganze Arbeit. Danach belohne ich sie und ihre gierige Muschi.

Befriedigt und um einiges ruhiger mache ich mich auf den Weg nach Hause. Leni wird mich nicht als einzigen heute Abend befriedigen, das weiß ich, aber das stört mich nicht. Bei ihr kann ich Druck abbauen. Sie stellt keine Fragen. Sie macht einfach und kommt auch nicht zu kurz. Sie braucht das. Ich denke, dass sie sogar schlimmer als mancher Kerl ist. Sie ist halt eine richtige kleine Schlampe. Doch vielleicht sind andere auch so, zeigen es aber nicht so offen wie sie.
Schläfrig lasse ich mich in mein Bett fallen und fast sofort mit der Berührung der Matratze bin ich weg. Nicht nur das kleine Spiel mit Leni auch der Alkohol hat zu meiner Ruhe beigetragen.

Trotzdem fühle ich mich Samstag wie gerädert. Es ist Wochenende und ich würde viel lieber noch ein paar Stunden in meinem Bett verbringen. Doch das geht nicht. Die Pflicht ruft. Also mache ich mich nach einer Dusche und einem Kaffee auf den Weg in die Werkstatt. Mit meinem Chef Rob widme ich mich der schrecklichsten Aufgabe überhaupt: Papierkram, Abrechnungen. Er hat sich schon aus dem Betrieb zurückgezogen und seit einem Jahr läuft der Laden zwar noch auf seinen Namen, jedoch regle ich alles. Ich habe damals bei ihm die Ausbildung gemacht. Er hat mich unter seine Fittiche genommen und mich vor so mancher Dummheit bewahrt. Er hat mich unterstützt, ist für meinen Meister aufgekommen und hat mir verdammt viel beigebracht. Da er nicht mehr der Jüngste ist, keine eigenen Kinder hat, die in seine Fußstapfen treten könnten, hat er mir vor gut einem Jahr angeboten den Laden mal zu übernehmen. Er hat mir sein Vertrauen geschenkt und sich Stück für Stück herausgezogen, aber ich kann wegen jeder Frage zu ihm kommen. Wir haben beide gesagt, dass wir noch zwei oder drei Jahre warten und er mir die Firma dann ganz überschreiben will.
Bis dahin werde ich wohl auch meine Abneigung gegen den Bürokram abgelegt haben. Das ist nichts für mich. Ich muss mit meinen Händen arbeiten. Ich muss mich schmutzig machen und nicht auf dem Stuhl sitzen und irgendwelche Zahlen in den Computer eintippen. Computer sind nicht meine Welt und das beruht wohl auf Gegenseitigkeit. Die wollen einfach nie so wie ich will.
Doch auch das muss sein und nach fünf Stunden verlasse ich erleichtert die Werkstatt und fahre weiter zu dem Boxclub, um mich auszupowern. Seit Beginn meiner Ausbildung gehe ich hier regelmäßig trainieren, das war Teil eines Deals mit Rob.
Betty, die Thekenbedienung, hat auch gerade Dienst und das kommt mir gerade recht. Nach meinem Training reicht ein Blick und sie folgt mir zu den Duschen. Wir reden nicht viel, sondern kommen gleich zur Sache. Sie ist nicht ganz so krass drauf wie Leni, aber trifft doch meinen Geschmack. Ich mag langes Vorgeplänkel nicht. Genau deswegen habe ich auch selten One Night Stands. Ich habe lieber Frauen, die wissen was ich will, wo ich nicht lange reden muss. Das ist mir viel zu anstrengend. Aus dem Grund habe ich wahrscheinlich auch nur Leni und ab und zu Betty oder mal eine ganz andere. Okay während der Streetdance schiebe ich auch gerne mal eine schnelle Nummer mit einer Fremden. Es ist auch schon vorgekommen, dass es eine der Gegner war und so die Wut bei der Battle noch mehr entfacht wurde. Der Kick ist dabei nicht zu verachten.
Geplättet mache ich mir was zu essen und lege mich auf meine Couch. So lässt es sich aushalten.

1,2 oder 3? Herz verschenkt... ✔ #LeseLiebe18 #Lagune18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt