Aufregung

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 Uh Kapitel 10 :)
na das ist doch schon mal etwas
Ich hoffe es haben nach wie vor alle Spaß mit der kleinen Story?

lg Xaka
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Kapitel 10

Die Autofahrt verlief ziemlich ruhig, die Musik im Radio plärrte vor sich hin und Kevin lauschte ihr eine Weile bis er dazu überging aus dem Fenster zu sehen und alles begann auszublenden. Dadurch verging die Zeit sehr schnell und er merkte ein wenig erstaunt auf als der Wagen die Hofeinfahrt hinauf rollte. Er stieg aus, sein Vater schloss die Tür auf und im Hause angekommen wollte Kevin sich direkt in sein Zimmer zurückziehen, doch sein Vater hielt ihn zurück „Kevin, wir müssen noch etwas mit dir besprechen, bevor du gehen kannst. Bleib bitte noch."

Der Junge stoppte und kam zurück. Der erste Fuß war bereits auf der Treppe gewesen, als sein Vater ihn gerufen hatte. Würde er jetzt für sein Verhalten im Zoo zurechtgewiesen? Aber sie hatten doch eingesehen das der andere Junge ein Arsch war, warum also sollte er jetzt doch noch Ärger bekommen? Kevin spürte einen leichten Groll in sich wachsen, aber dennoch setzte er sich brav auf einen Sessel im Wohnzimmer und wartete was seine Eltern zu sagen hatten.

„Also mein Sohn, wir haben beschlossen, dass es Zeit für dich wird eine Schule zu besuchen. Dann lernst du auch endlich andere Kinder kennen und kannst Freunde finden. Und vor allem lernst du dann auch alles was du für einen späteren Beruf, den du ausüben möchtest, wissen musst" sagte Albert.

Kevin rutschte hin und her. Schule? Wollte er das denn? Natürlich würde er gerne lernen, aber er hatte nicht den Eindruck das er mit anderen Kindern so gut auskommen würde. Und er wollte nicht den halben Tag mit Idioten verbringen, da gab es wesentlich sinnvollere Beschäftigungen. Was war, wenn er durch den Kontakt zu anderen Kindern auch so wurde, war dieses Verhalten übertragbar? Er schauderte.

„Nicht alle Kinder sind so wie der Junge heute im Zoo, das war eine Ausnahme, du wirst dort sicher Spaß haben", beruhigte Louise ihn, „Außerdem musst du zur Schule, jedes Kind muss das. Wir haben dich für das nächste Schuljahr angemeldet, das heißt in einer Woche geht es für dich los."

„Keine Angst, das wird schon, mein Großer" lächelte Albert und strubbelte Kevin durch die kurzen braunen Haare.

Der Junge nickte verunsichert, ließ es aber über sich ergehen, da er ja ganz offensichtlich keine andere Wahl hatte. Also gute Miene zu bösem Spiel. Und vielleicht war es ja auch gar nicht so grauenvoll wie er es sich gerade ausmalte. Er versuche sich selbst Hoffnung zu machen.
Und im Laufe der Woche wurde er dann doch noch recht aufgeregt, weil sein Vater und seine Mutter ihm von ihrer eigenen Schulzeit erzählten und es klang tatsächlich nach Spaß. Sie fuhren dann auch noch in die Stadt, um für ihn eine Schultasche und andere Utensilien zu kaufen, Bücher würde er in der Schule ausleihen können. Aber er brauchte ja auch Hefte und Blöcke zum Schreiben, ein Etui und einen Füller.
Louise übte mit Kevin noch ein bisschen das Schreiben, immerhin würde dies in der Schule vorausgesetzt werden und Kevin hatte noch nicht sonderlich viel Übung. Aber das würde mit der Zeit schon werden, beruhigte Louise ihn. Außerdem konnte er ja schon recht gut lesen.

Und schneller als erwartet war es dann auch so weit. Es war der Abend vor der Einschulung, Kevin war sichtlich nervös, seine Eltern versuchten ihn zu beruhigen, aber auch das brachte nicht mehr viel. In der Nacht schlief Kevin nur wenig, er schief erst spät ein und war bereits früh wieder wach. Dieses ganze Schul-dings mache ihm mehr zu schaffen als er zugeben wollte. Sein Kopf arbeitet auf Hochtouren und versuchte jetzt schon zu planen. Er wollte unbedingt einen guten ersten Eindruck machen. Und in dem was er sich alles schon in seinem Kopf ausmalte, konnte so unglaublich viel schiefgehen.

Es wurde nicht besser als Kevin schließlich mit dem Schulranzen auf dem Rücken und seinem Vater neben sich vor dem großen Schulgebäude stand. Die kurze Fahrt zur Schule hatte er immer wieder versucht sich zu beruhigen. Es hatte natürlich nicht geklappt. Und nun strömten von überall Eltern mit ihren Kindern heran, Kinder wurden umarmt und zum Abschied gedrückt und Kevin beobachtete alles ganz genau. Zumindest schienen die anderen Kinder mindestens genauso aufgeregt und ängstlich zu sein wie er selbst, also würde es nicht groß auffallen.

„Na dann geh mal, mein Großer. Ich wünsche dir viel Spaß" verabschiedete Albert seinen Sohn und gab ihm einen leichten Schubs, sodass Kevin zusammen mit den anderen Kindern Richtung Eingang loslief.

Er folgte einfach dem Schülerstrom und hoffte dabei alles richtig zu machen. Es war kein schönes Gefühl von so vielen, schreienden und plappernden Kindern umgeben zu sein, es war eng und viel viel viel zu laut. Da konnte man ja keinen klaren Gedanken fassen. Hoffentlich war das nicht immer so, weil dann würde Kevin die Schule ganz sicher nicht mögen, stellte er fest.

Schließlich landete er in einer großen Halle und vor den versammelten Kindern stand ein Erwachsener. Er hatte eine Liste in der Hand und begann damit eine Rede zu halten. Der Direktor fing danach an die Anwesenden in Klassen aufzuteilen, zb. die Namen der Schüler einfach vorzulesen. Es war eine lange Liste und es waren einen Menge Namen. Kevin lauschte ihnen gespannt und hoffte, dass er in seiner Aufregung auch mitbekommen würde, wann er aufgerufen wurde. Denn vor lauter Adrenalin verschwamm sein Blick immer wieder und er fühlte sich wie in Watte gepackt von den vielen Eindrücken und der allgemeinen Aufregung die im raum hing.

Kevin wartet gespannt bis er dann endlich aufgerufen wurde, in seinem Magen kribbelte es wieder unangenehm und er begab sich folgsam an den Platz, den der Direktor ihnen vorher gezeigt hatte. Dazu musste er sich durch einen Haufen anderer wartender Kinder zwängen und es wurde geschubste und gedrängelt. An dem Platz, wo der Lehrer das große Schild mit der Klassenbezeichnung hochhielt, warteten bereits ein paar andere Jungen und Mädchen, die sich teilweise schon miteinander unterhielten, aber es gab auch welche, die einfach dastanden und zu warten schienen bis es weiterging. Kevin entschied auch erst einmal nur zu warten und keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, immerhin war das hier alles so neu für ihn und konnte besser alles von außen beobachten.

Doch er hatte kein Glück, er wurde schon nach wenigen Sekunden frontal von einem Jungen mit blonden Haaren angesprochen, also konnte Kevin unmöglich so tun als fühle er sich nicht angesprochen oder als habe er es nicht gehört.

„Hallo, ich bin Lucas, und du?"

„Kevin" nannte er dem fremden Kind seinen Namen, wissend, dass es mehr als unhöflich war einfach zu schweigen. und er hatte sich ja vorgenommen einen guten Eindruck zu machen und es zumindest mit der Schule zu versuchen. Also musterte er sein Gegenüber erst einmal genauer. Groß, schlank, vielleicht einen halben Kopf größer als er selbst. Blaue Augen und Sommersprossen.  

~~ Rise~~ [Kilgrave FF (Marvel's Jessica Jones)]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt