Kapitel 12
Kevin und Lucas stellten sich zu einer Gruppe Gleichaltriger und dann begann eine hitzige Diskussion, welcher Lehrer ihnen bisher die meisten Aufgaben aufgebrummt hatte. Mister Parker stand ganz hoch in den Quoten. Ein junger, dynamischer Lehrer, der der Ansicht war, das man gar nicht genug Hausaufgaben aufgeben konnte.
„Und ich hab gehört, du hast dich heute direkt mit Tom angelegt", fragte Colin und klopfte Kevin auf die Schulter, „Glaub mir Mann, das wirst du bereuen, der Kerl ist verdammt nachtragen und lässt das nicht auf sich sitzen. Pass besser auf, der ist mindestens einen Kopf größer und vermutlich auch stärker, immerhin ist er ja sitzen geblieben"
„Ich habe eigentlich gar nichts gemacht", verteidigte sich Kevin wahrheitsgemäß.
„Das wird Tom anders sehen, ich würde wirklich aufpassen, dass du ihm nicht allein über den Weg läufst bis sich das im Sand verlaufen hat", riet Elliot.
Dann hatte Kevin Glück und er geriet endlich aus dem allgemeinen Fokus da Elliot das Thema Fußball anschnitt, da konnten und wollten alle unbedingt ihren Senf dazu geben, nur Kevin interessierte sich so gar nicht für diesen Sport. 22 Leute die wie Verrückte einem Ball nachjagten und versuchten ihn ins gegnerische Tor zu schießen? Gab es keine intellektuell anspruchsvolleren Spiele?
„Hey Kev, ich rede mit dir?", Lucas wedelte mit der Hand vor dem Gesicht des Dunkelhaarigen herum. Dieser schrak aus seinen Gedanken hoch: „Um was? Sorry"
„Brian will wissen was du so in der Freizeit machst? Hast du auch schon die neusten Actionfiguren und Comics gelesen?"
„Gar nicht, ich lese Bücher", erklärte Kevin mit vor der Brust verschränkten Armen.
Alle starren ihn mit entgeisterten Gesichtern an „Keine Actionfiguren? Mensch aus welchem Jahrhundert kommst du denn, ich glaube ich hab seit 5 Jahren kein Buch mehr in der Hand gehabt. Das ist so öde!", gab Brian zum Besten und zustimmendes Gemurmel wurde laut.
„Freak", konnte Kevin von einem anderen Jungen hören und plötzlich fühlte er sich gar nicht mehr so wohl inmitten der anderen Jungen. Aber er hatte Glück und die Schulglocke erlöste ihn. Alle Schüler kehrten in ihre Klassen zurück und Kevin konnte auf dem Weg durch die vollgestopften Gänge nachdenken. Was war falsch am Lesen? Es machte Spaß und es gab so viele spannende Geschichten.
Das nächste Unterrichtsfach war Geschichte, in diesem Fach konnte Kevin glänzen, er hatte schon viel über die ganzen Schlachten und Kriege gelesen, über die Herrscher der Nationen, die Schlachtpläne schmiedeten und ihren Gegnern Fallen stellten.
Kevin musste zugeben, dass die Schule ihm oftmals sogar Spaß machte, denn obwohl er sich anfangs ein wenig gesträubt hatte, vor allem der Unterricht war sehr lehrreich – zumindest in den meisten Fächern. Das schlimmste waren die Pausen, da wurden unangenehme Fragen gestellt und es kristallisierte sich immer mehr heraus das er andere Interessen hatte und sich dadurch von seinen Mitschülern unterschied. Und diese schienen das nicht alle zu verstehen und akzeptieren zu können.
So war er froh, als er endlich die letzte Stunde hinter sich gebracht hatte. Leider war das Pech heute mit ihm, denn es schüttelte tatsächlich aus Kübeln.
Elliot war auch zu Fuß unterwegs und stellte sich einen Moment bedauernd neben Kevin: „Tut mir echt leid Kumpel, aber da musst du wohl durch, beim nächsten Mal nimm einfach einen Schirm mit – zur Sicherheit" Und damit zog der Junge seinen eigenen Schirm hervor und wedelte damit vor Kevins Nase herum, was Kevin nur wieder negativ auf den Magen schlug. Der Frust, der sich über den Tag aufgebaut hatte, brach aus ihm heraus.
„Gib mir doch einfach den verdammten Schirm und verschwinde", knurrte er unzufrieden und hoffte das sich Elliot aufgrund seiner schroffen Aussage endlich vom Acker machen würde. Schlimm genug das er nass wurde, da brauchte er nicht auch noch einen höhnenden Freund, der sich lustig machte.
Doch zu Kevins Erstaunen war Elliot nicht verschwunden, sondern hielt ihm einfach nur den Schirm hin „Nimm ihn", sagte der Junge und als Kevin nach dem Schirm gegriffen hatte, trat Elliot hinaus in den Regen und unbekümmert davon, dass seine Kleidung nach wenigen Metern völlig durchnässt war, marschierte er Richtung Zuhause. Kevin bleib verwundert zurück. Das war eigentlich gar nicht seine Absicht gewesen. Er hatte eigentlich nur gewollt, dass der andere Junge ihn in Ruhe ließ, nicht das er ihm den Schirm gab. Was in Kevins Augen auch keinen Sinn machte. Warum hatte Elliot das getan, jetzt wurde er ja selber nass?
Mit einem Schulterzucken spannte der Junge dann aber doch den geliehenen Schirm auf und machte sich damit auf den Weg nach Hause, es war ja zum Glück nicht weit. Denn trotz des Schirms konnte Kevin nicht verhindern, dass der Regen den unteren Bereich seiner Hose und seinen Schulranzen traf, weshalb er sich dennoch ziemlich nass fühlte als er in den Flur trat.
Am nächsten Tag gab er Elliot seinen Schirm natürlich wieder zurück: „Danke, aber das wäre nicht nötig gewesen."
„Ich weiß und ganz ehrlich, ich weiß auch nicht was da in mich gefahren ist. Ich war komplett nass als ich zuhause angekommen bin und musste mir erstmal stundenlang die Schimpftirade meiner Mutter anhören, ich hatte ja krank werden können und so weiter."
„Ich hab jetzt auf jeden Fall auch einen eigenen Schirm", beruhigte Kevin seinen Freund.
„Gut, dann brauche ich mir ja keine Sorgen zu machen", erwiderte Elliot grinsend.1. Folter2. Plan3. Schmerz4. Hoffnung5. Der letzte Tag6. Zuhause7. Ein Moment von Glück8. Geburtstag9. Zoo10. Aufregung11. Aller Anfang ...12. Freak13. Verabredung14. Zorn
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~~ Rise~~ [Kilgrave FF (Marvel's Jessica Jones)]
FanfictionBevor er zu Kilgrave wurde war Kevin ein ganz normaler Junge, sah man einmal von der Krankheit ab, die sein Leben bedrohte. Seine Eltern, zwei Wissenschaftler suchten nach Heilung für ihren Sohn, doch was sie schufen war ein Monster.