Ich wünsche viel Spaß mit dem neuen Kapitel.
Ab dem nächsten wird es dann auch wieder ein wenig turbulenter ... ich freu mich schon :)
lg Xaka
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Kapitel 13
Nach dem Gespräch mit dem anderen Jungen verlief der Tag für Kevin ziemlich normal. Er überstand den Unterricht und die Pausen, bis es nach Hause ging. Sein Vater holte ihn und Lucas heute ab, die beiden wollten heute gemeinsam etwas Unternehmen. Lucas hatte vorgeschlagen, dass sie ja ein bisschen Fußball spielen konnten und Kevin hatte zugesagt, auch wenn dieser Sport ihn nicht sonderlich interessiert. Aber er war für Lucas wichtig und Kevin sah welche Freude er seinem Freund machte, wenn er sich für dessen Hobby interessierte.
Albert war mit dem Wagen gerade auf den Hof gefahren, da waren Lucas und Kevin schon aus dem Auto gesprungen und Lucas war mit dem Ball unterm Arm in den Vorgarten gelaufen. Dieser war groß genug um ein bisschen zu kicken.
Lucas legte den Ball auf das Gras, dann zeigte er Kevin wie man Fußball spielte, dass man am besten nicht mit der Fußspitze, sondern mit der Seite spielte, um den Ball präziser zu schießen und eine bessere Kontrolle zu haben. Kevin nickte gelehrsam und probierte es dann auch gleich aus. Er passte den Ball zu seinem Freund herüber und dieser wieder zurück. Das machten sie eine Weile bis Lucas mit zwei Steinen aus dem Blumenbeet ein Tor markierte und sie immer wieder abwechselt darauf schossen. Dazu hatte der Blonde noch erklärt das der Torwart aufzupassen hatte, dass der Ball eben nicht ins Tor gelangte. Kevin verstand und war auch ziemlich gut im Tor wie Lucas meinte.
„Na ja es gibt in einem richtigen Fußball Team auch verschiedene Spielerpositionen, du kannst Stürmer sein, oder Abwehrspieler und eben Torwart. Ich spiele zum Beispiel im Mittelfeld. Jeder hat seine Qualifikationen und seine besonderen Bereiche auf dem Platz"
„Ah ok, und diesen Bereich darf man dann nicht verlassen?", erkundigte sich Kevin.
„Doch klar, es ist mehr eine Richtlinie, weil jemand der sich eigentlich auf Abwehr konzentriert, ist zum Beispiel im Zielschießen weniger geübt wie ein Stürmer, der auf einer Position direkt vor dem Tor spielt", erklärte Lucas sachlich, und freut sich wirklich wie sehr Kevin sich bemühte das Spielprinzip zu verstehen, auch wenn es seinen Freund wohl nicht so interessierte wie ihn selbst. Und Lucas konnte sich nicht beschweren, Kevin verstand das meiste, was er ihm erklärte, fast immer beim ersten Mal und er stelle keine dummen Fragen, sondern welche die sie wirklich weiterbrachten.
„Hey Kev, nur mal so am Rande, ich wollte dir noch sagen, du bist echt ein toller Freund. Und was die anderen sagen ist Schwachsinn, hör einfach nicht hin. Du bist kein Freak, jeder hat nun mal andere Interessen und das ist ganz normal und auch voll in Ordnung. OK? Du sollst wissen, ich find dich voll ok und ich akzeptiere dich so wie du bist. Und die anderen sind alles Idioten, du bist ihren Hobbies gegenüber ja auch tolerant, da kann es doch nicht so schwer sein das zu erwidern oder?"
„Danke Lucas, ich weiß das wirklich zu schätzen", sagte Kevin und meinte es auch so. Mit Lucas verstand er sich wirklich gut, der Junge war ein echter Freund geworden, dem er vertrauen konnte. „Und du kannst mit mir über alles reden", fügte Kevin noch hinzu und lächelte den Gleichaltrigen an. Jetzt war er irgendwie doch froh, dass dieser ihn am ersten Schultag direkt angesprochen hatte, weil er selbst hätte sich das niemals getraut. Und er musste zugeben, Lucas hatte einiges dazu beigetragen, dass er selbst nicht mehr so schüchtern war.
„Danke Kumpel", sagte Lucas, „Wollen wir noch etwas kicken oder wollen wir reingehen? Du könntest mir dann ja mal deine ganzen Bücher zeigen."
„Sehr gern, komm mit", sagte Kevin und geleitet seinen Freund in sein Zimmer. Dank der neuen Einrichtung war diese nun vollgepflastert mit Bücherregalen, einem großen Schreibtisch und einem neuen Bett, das aber eigentlich nicht sonderliche Unterschiede zum Vorgänger aufwies. Die Wandfarbe hatte sich zu einem hellen Blau gewandelt, welches gut zu dem Laminatfußboden und dem blauen Teppich passte.
Kevin zog den Sherlock Holmes Sammelband aus dem Regal und strich behutsam über den dunklen Einband, bevor er ihn Lucas zeigte „Das ist echt gut, eine Detektivgeschichte. Es ist immer unglaublich spannend" Dann ging er sein Regal weiter durch „Und hier schau, das ist meine Lieblingsbuchreihe. Es geht um Wikinger und Drachen, es war auch das erste Buch was ich bekommen habe. Es geht um einen jungen Wikinger, der mit seinem kleinen Drachen eine Menge durchstehen muss und ab und an auch in Situationen gerät, die ihm Angst machen. Dazu kommt, dass er diesen wirklich fiesen Cousin hat, der ihm das Leben zur Hölle macht und immer versucht sich selbst als der bessere Krieger zu profilieren, weil er am Ende Stammesoberhaupt werden will."
Lucas lachte „Ganz ehrlich, das klingt ein bisschen nach Tom, der Kerl spielt sich auch immer auf als wenn er der Chef ist, leider ist er auch stärker und so kann keiner ihm wirklich etwas entgegensetzen"
„Das ist gruselig, es ist genau wie in dem Buch. Diese Parallele fällt mir jetzt erst auf"
„Und hat er dich schon erwischt?", fragte der blonde Junge.
Kevin stutze und ließ sich auf sein Bett fallen, während Lucas auf dem Schreibtischstuhl Platz nahem „Nein, wieso?"
„Erinnerst du dich nicht mehr daran, dass er Mathe vorstellen musste, er wird dich irgendwann dafür noch bestrafen", erläuterte Lucas.
„Ich dachte, ich soll warten und dann ergibt sich das von selbst. Das hat Elliot doch gesagt!"
„Ich bezweifle das es so einfach ist. Mein großer Bruder Mike, war früher mit ihm in einer Klasse und er erzählt mir immer so einiges. Der muss sich teilweise ziemlich krasse Sachen geleistet haben, nicht einmal die Lehrer können ihn sonderlich gut leiden, auch wenn sie das natürlich zu verbergen versuchen. Und außerdem kenne ich Tom noch aus dem Kindergarten, er war in einer anderen Gruppe, aber er hat immer die kleineren Kinder terrorisiert."
„Dich auch?", erkundigte sich Kevin sofort besorgt.
„Na ja nicht direkt. Ich habe mal einem anderen Kind geholfen, dessen Sandburg er zerstört hatte. Er fand das nicht so cool, seitdem lässt er mich immer mal wieder wissen, dass es besser ist ihn nicht zu verärgern. Aber sag das nicht meiner Mutter, wenn sie herausfindet, dass ich das Geld für die Brötchen in der Schulkantine immer an Tom weiterreiche, dann gibt sie mir nicht mehr mit und ich hab wieder Probleme. Denn solange ich immer brav bezahle, lässt er mich in Ruhe. Und meine Mutter muss sich keine Sorgen machen, dass ich in eine Prügelei gerate."
„Oh man, das ist echt mies. Das kannst du doch nicht zulassen!", fauchte Kevin, aufgebracht war er wieder von seinem Bett aufgesprungen, das Feuer in seinem Inneren brannte wieder lichterloh und Kevin spürte den Hass an der Tür rütteln, die er immer noch nicht wieder richtig geschlossen hatte.
„Kev, tu bloß nichts Dummes und misch dich in meine Angelegenheiten ein", versuchte Lucas seinen temperamentvollen Freund zu bremsen, „Oh man, ich hätte dir das gar nicht erzählen sollen."
„Doch, du kannst mir vertrauen", versicherte Kevin prompt und wurde augenblicklich wieder ruhiger.
„Das ist es doch gar nicht, aber du bist immer so schnell auf 180 und ich hab einfach Angst das dein Temperament und dein Gerechtigkeitssinn dir ziemlichen Ärger einbringen. Halt dich von Tom fern, versuche für ihn ein Geist zu sein."
„Ich geb mein bestes", brachte Kevin hervor, wusste aber das er vermutlich nichts dagegen tun konnte und sich ganz bestimmt aufregen würde, sollte er dem Idioten wirklich einmal begegnen, wenn es unpassend war. Er wusste ja selbst um seine leicht reizbare Art und auch wie schwer es ihm nach wie vor fiel, die Ungerechtigkeit der Welt zu akzeptieren, die er immer wieder zu sehen bekam, wenn er das Haus verließ.
Lucas wollte wohl noch etwas Überzeugenderes anfügen, aber da klingelte es an der Tür.
„Das muss deine Mutter sein", lenkte Kevin ab und geleitete seinen Freund nach unten, wo dieser von seiner Mutter in Empfang genommen wurde.
„Und hattet ihr einen schönen Tag?"
„Ja", sagte Lucas.
„Hmm, ich seh schon" lächelte seine Mutter und deutete auf die Glasflecken an den Knien von seiner Hose „Wer hat denn gewonnen, ihr zwei Profispieler?"
„Keiner, ich hab Kevin erstmal die Basics gezeigt, du wirst es nicht glauben, aber er kann gar nicht richtig spielen."
„Na dann, ihr hattet aber anscheinend trotzdem Spaß und jetzt komm, wir müssen los, dein Vater wartet mit dem Abendessen?"
„Schon so spät?"
„Da siehst du es, ihr habt sogar die Zeit aus den Augen verloren" Sie stubbelte ihrem Sohn durch die schulterlangen, blonden Haare, dann verabschiedete sie sich noch kurz von Kevins Eltern und ging dann mit Lucas zu ihrem Auto.
Kevin winkte seinem Freund noch nach, bis das Auto um die Ecke bog. Dann verschwand Kevin wieder in seinem Zimmer, bis es auch bei ihnen Abendessen gab und Louise ihn rief.
Es gab Hähnchen Curry und zum Nachtisch Schokopudding, nach dem Kevin heute Morgen noch verlangt hatte, dass seine Mutter ihn vom Einkaufen mitbrachte. Und sie hatte es wirklich getan, dabei hatte sie gestern noch gesagt, dass es nicht gut war, wenn er so viel Süßes – Pudding eingeschlossen – aß und sie deswegen erst einmal keinen mehr kaufen wollte.
Aber Louise hatte ihrem Sohn diesen Wunsch einfach nicht abschlagen können. Dabei hatte sie doch strak sein wollen und gehofft dem drängenden Gefühl zu wiederstehen. Ganz offensichtlich waren ihre mütterlichen Instinkte, ihr Kind glücklich zu machen, größer gewesen als ihr Verstand.
„Und hattet ihr einen schönen Tag?", erkundigte sich Albert.
Kevin nickte zufrieden, während er sich einen großen Löffel Pudding in den Mund schob.
„Ich mag ihn, er ist ein guter Freund", setze Kevin nach.
„Man spricht nicht mit vollem Mund", wies Louise ihn augenblicklich zurecht und schaute ihren Sohn tadelnd an.
Dieser verdrehte nur genervt die Augen und schluckte den Pudding betont deutlich herunter und als sein Vater ihm eine weitere Frage stellen wollte, schob er sich provokant direkt den nächsten Löffel in den Mund. Er lächelte triumphierend und sein Vater zog grimmig die Augenbrauen zusammen, sagte aber nichts. Louise beugte sich zu ihrem Mann herüber. „Mach dir nichts draus, er ist jetzt in dieser Phase wo er etwas rebellisch ist. Immerhin lernt er jetzt viel von den anderen Kindern und er muss sich anpassen. Das ist nicht einfach für ihn. Lass ihn einfach und sieh es positiv. Er hat jetzt einen richtigen Freund gefunden" flüsterte sie ihm zu.
Kevin aß in der Zwischenzeit seinen Nachtisch zu Ende und schlag die letzten Löffel regelrecht in sich hinein um verschwinden zu können. Aber Louise hielt ihn zurück. Albert verließ die Küche mit der Aussage die Blumen gießen zu wollen, aber Kevin wusste er ging, weil seine Mutter mit ihm ein Mutter-Sohn Gespräch führen wollte. Er stöhnte, setze sich aber auf den Stuhl und sah seine Mutter an.
„Was gibt's?", fragte er leicht pampig. Was seine Mutter hier abzog war absolut peinlich, davon durften seine Klassenkameraden niemals erfahren. Diese Gespräche waren total kindisch!
„Schatz, warum bist du so schlecht gelaunt? Ist etwas in der Schule? Hast du Streit mit deinen Klassenkameraden oder gibt es ein Problem mit einem Lehrer? Du weißt, du kannst mir immer alles erzählen und mich alles fragen. Ich bin für dich da, mein kleiner Engel" Louise küsste ihren Sohn auf die Stirn und Kevin zog angewidert den Kopf weg „Ihh Mom, lass den Scheiß! Ich bin doch kein Baby mehr!"
Kevin drehte den Kopf weg und versuchte seiner Mutter nicht in die Augen zu sehen. Man sprach nicht mit Eltern über seine Probleme! Das war etwas für kleine Kinder und Mädchen. Und er wollte garantiert kein Mädchen sein, er wollte ganz unbedingt dazu gehören. Da musste er aufhören sich so kindisch zu verhalten.
Kevin kämpfte mit sich, wandte sich dann aber ab und verließ den Raum und eine verwirrte Louise. Sonst hatte Kevin es doch immer genossen mit ihr zu reden und er war ein so anhängliches Kind. So als habe er sich nach der Zeit im Labor schließlich doch noch auf sie geprägt und sie als Bezugspersonen angenommen. Da war es nur mehr als seltsam, dass er sich jetzt so abweisend verhielt. Da war doch etwas, irgendetwas beschäftigte Kevin. Aber warum wollte er dann nicht mit ihr reden, sie wollte doch helfen. Es machte sie traurig Kevin mit seinen Problemen allein zu lassen, aber das musste sie wohl. Wenn es ernst war würde er hoffentlich von sich aus wieder auf sie zukommen.
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~~ Rise~~ [Kilgrave FF (Marvel's Jessica Jones)]
FanfictionBevor er zu Kilgrave wurde war Kevin ein ganz normaler Junge, sah man einmal von der Krankheit ab, die sein Leben bedrohte. Seine Eltern, zwei Wissenschaftler suchten nach Heilung für ihren Sohn, doch was sie schufen war ein Monster.