Hallo :)
ja ich weiß eigentlich lade ich Sonntags hoch ..
Aber das ging gestern nicht .. war furchtbar im Stress..
Bin ich jetzt auch noch .. also verzeiht wenn Review Antworten mal ein paar Tage dauern ^^
Obwohl hier so viele Fremde ja gar nicht kommentieren (Traut euch ruhig .. ich bin momentan zu erledigt um zu beißen^^)
lg Xaka
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Kapitel 9
Ein paar Wochen später hatte sich das Familienleben im Großen und Ganzen wieder vollständig normalisiert. Kevin verhielt sich wie jedes andere Kind seines Alters, er freute sich, stritt mit seinen Eltern, hatte Wünsche und ärgerte sich über bestimmte Gegebenheiten. Aber Albert und Louise Thompson waren sehr stolz auf ihren Sohn. Er war ein sehr freundlicher, zuvorkommender Junge und die Nachbarn waren ganz entzückt von ihm gewesen als sie zum Kaffee trinken vorbeigekommen waren. Kevin hatte sich unterhalten und euphorisch von den Büchern erzählt die er las. Und er las sehr viel, Louise hatte manchmal das Gefühl Kevin verschlag die Romane regelrecht, es würde Zeit werden, das er zur Schule ging und dadurch endlich Kontakte zu Gleichaltrigen knüpfte und er gefordert wurde. Der Unterricht, den sie beiden ihm zuhause zukommen ließen, war bereits ausreichend genug gewesen.
Das einzige was Albert und Louise beunruhigte waren die manchmal auftretenden extremen Stimmungsschwankungen, die Kevin hatte. Seine Stimmung schlug dann von einem auf den anderen Moment komplett um und eine Kleinigkeit konnte ihn erzürnen. Louise fürchtete, dass dies eine Nachwirkung der Laborzeit war, Albert bestritt dies vehement und versuchte seine Frau damit zu beruhigen, dass es ganz normal für Jungen in Kevins Alter war ihre Grenzen auszutesten und dabei auch einmal etwas ungehaltener zu sein. Dass er selbst sich in diesen Momenten enorm unwohl fühlte, verschwieg er. Denn wie sollte er seiner Frau erklären, dass er das Gefühl hatte die Kontrolle zu verlieren und eine höhere Macht ihn beherrschte. Er fühlte sich in diesen Momenten seltsam eingeengt und machtlos. Hinzu kam, dass er Kevin nicht einmal böse sein konnte für das was er sagte und wie er sich verhielt. So als würde ihm eine leise Stimme zuflüstern, dass doch alles vollkommen in Ordnung sei. Und das obwohl er genau wusste, dass es das nicht war.
Und trotz dieser Ausraster von Kevin hatten Louise und Albert beschlossen, dass es Zeit für ihn war endlich eine vernünftige Schulbildung zu erhalten. Vielleicht würde der Kontakt zu anderen Kindern auch helfen, Kevins Stimmung etwas zu stabilisieren, wenn er sich mit anderen Jungs seines Alters messen konnte. Zusätzlich würde er lernen was soziale Kompetenz bedeutete und wie sich sein Verhalten auf andere Menschen auswirkte. Für die beiden Erwachsenen war es die einzige logische Entscheidung die sie treffen konnte. Und heute Abend würden sie mit Kevin darüber reden wie es weitergehen sollte.
Aber vorher stand noch ein Ausflug in den Zoo an, den sie ihrem Sohn versprochen hatten. Es verhieß ein schöner Tag zu werden, denn die Sonne schien, Kevin freute sich schon den ganzen Morgen auf den Zoo und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Er hatte bereits alle Bücher über Tiere, die es in der örtlichen Bücherei gab, verschlungen und erzählte seinen Eltern nun immer wieder welche Tiere er am Liebsten sehen wollte und was deren besonderen Eigenschaften waren.
Louise freute sich ihn so aufgeregt zu sehen, er kam selten nach draußen, weil er bisher keine anderen Kinder kannte und er lediglich ab und zu das Ehepaar im Nachbarhaus besuchte. Ein älteres Ehepaar welches einen Narren an dem Jungen gefressen hatte und das ihm beinahe aus der Hand fraß, sie taten alles was der Junge wollte und steckten ihm immer heimlich Süßigkeiten zu, die er gerne aß.
Erst hatte es Albert gewundert, dass Kevin so gut mit den deutlich älteren Menschen auskam, aber anscheinend war es gar kein Problem für den Jungen sich darauf einzustellen. Er ging freundlich und sorgsam mit den alten Menschen um, die geistig nicht mehr die schnellsten waren, aber durchaus sehr gutmütig und freundlich waren.
Und es hatte Kevin schwer getroffen, als Elizabeth, von allen nur Beth genannt bei einem Unfall gestorben war. Sie war gestorben als sie auf den Kirschbaum geklettert war, um Kirschen zu pflücken und dabei wohl den Halt verloren und aus zwei Metern Höhe gestürzt ist. Keiner konnte sich erklären was die alte Frau in dem Baum gemacht hatte, immerhin sollte ihr ihr normaler Menschenverstand sagen, das sie körperlich in ihrem Alter nicht mehr in der Verfassung war, um auf einen Baum zu klettern. Die Ärzte schoben es auf das Alter und das die Frau wohl einfach verwirrt gewesen sein musste.
Kevin hatte zwar nicht geweint, aber er war verdammt traurig gewesen und es hatte ihm an diesen Tag komplett den Appetit verdorben als er es erfahren hatte. Er war wenige Stunden vor dem Unfall noch bei ihr gewesen und er hatte bestätigt das sie sich da noch völlig normal und keinesfalls verwirrt benommen hatte. Für ihren Mann Timothy war es selbstverständlich gewesen, dass Kevin die Kirschen bekam, die Beth gepflückt hatte. Er selbst hatte sie nicht gewollt, weil sie ihn zu sehr an den Unfall erinnerten, aber der Junge sollte sie haben. Er hatte Kirschen geliebt und war selbst immer wieder auf den Baum geklettert um welche zu pflücken.
Nach einer kurzen Autofahrt erreichte die Familie den Parkplatz des Zoos und Kevin sprang eilig aus dem Auto, er zerrte an der Hand seiner Mutter und zog sie stürmisch zum Eingang.
„Du brauchst gar nicht so zu hetzen Schatz, dein Vater hat das Geld" japste Louise, die versuchte mit ihrem Sohn mitzuhalten, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren.
Kevin verlangsamte sein Tempo tatsächlich ein wenig, aber trotzdem war er der Erste, der an der Kasse stand und ungeduldig auf seine Eltern wartete. Er wollte endlich die Tiere sehen und das nicht mehr länger auf Bildern in Büchern. Bald würde er mit den Tieren Auge in Auge sein und sie bestaunen können. Das war ja so aufregend. Da schluckte er sogar den Ärger über das trödeln seiner Eltern herunter, die Neugierde war ja sooo viel größer.
Und es war wirklich erstaunlich war er zu sehen bekam. Zuerst ging es zum Löwenkäfig, Kevin war fasziniert von den riesigen Raubkatzen mit den wuscheligen Mähnen und dem sandfarbenen Fell. So eine Kraft und absolut tödlich, Kevin wusste er wollte auf keinen Fall auf der anderen Seite der Glasscheibe sein, anders war es da schon als sie zu den Giraffen und Zebras kamen. Wie gern hätte Kevin seine Hand nach dem borstigen Tierfell ausgestreckt und es gestreichelt. Aber natürlich durfte er nicht, und die Tiere kamen nicht dicht genug an die Abgrenzung um sie berühren zu können. Aber wenn er ein Tier wäre, würde er das sicher auch nicht wollen. Alle starrten die Tiere an und sie hatten keine Ruhe oder eine Möglichkeit den neugierigen Blicken auszuweichen. Plötzlich empfand Kevin Mitleid mit den Geschöpfen in den Gehegen, sie waren gegen ihren Willen Gefangene. Das war nicht gerecht, sie hatten keine Wahl, kriegten ausgewähltes Futter und konnten sich nicht aussuchen mit wem sie zusammenlebten.
Tiefe Trauer ergriff Kevin und überdeckte die Freude über den Zoo Besuch, die er vorhin gespürt hatte. Aber diese Trauer schwang sehr schnell in unbändige Wut um, als er sah wie ein Junge, etwa in seinem Alter oder etwas älter, einen Stein nach einem der Zebras warf. Die Mutter des Jungen sagte nichts dazu. Kevin kochte innerlich, spürte aber die Hand seiner Mutter auf seiner Schulter, die sie beruhigend drückte. Anscheinend hatte sie seinen mörderischen Blick zu dem anderen Kind bemerkt und ahnte was in ihm vorging.
„Alles gut Kevin, dem Zebra ist ja nichts passiert und es gibt immer Idioten" sagte sie leise an seinem Ohr und er nickte. Ja, Idiot war eindeutig die richtige Bezeichnung. Er hatte sich kurz zu seiner Mutter umgedreht und als er sich dann wieder zurückdrehte, war der Junge mit seiner Mutter verschwunden. Kevin suchte die Umgebung mit den Augen ab, konnte die zwei in der Menschentraube vor dem Gehege aber nicht mehr entdecken. Vermutlich waren sie weitergegangen. Um weitere Tiere zu ärgern, ergänzte Kevin mental und spürte ein lodern der Wut in sich, welches er mühsam wieder eindämmte.
Er selbst zog seine Familie jetzt weiter durch den Zoo, auch wenn ihm die Freude ein wenig vergangen war, da er immer wieder daran denken musste wie sich die Tiere in der Gefangenschaft wohl fühlten. Merkten sie es oder war es ihnen gleichgültig? Sie besaßen nicht die Intelligenz von Menschen, aber sie mussten doch merken das sie nicht frei waren, oder? Hatten sie manchmal Angst oder wollten sie in die Freiheit? In Kevins Kopf spukten all diese Fragen umher, wenn sie von einem Gehege zum nächsten gingen. Vorbei an Ottern und Pfauen, welche er nebenbei gesagt sehr beeindruckend fand und vielen anderen Tieren.
Sie standen gerade an einer Weggabelung und Louise und Albert diskutierten wo es nun hingehen sollte. Sie hatten beschlossen, sich einen netten Platz zu suchen an dem sie etwas essen konnten, immerhin war es schon Mittag. Kevin entdeckte auf einer kleinen Wiese plötzlich wieder den Jungen von vorhin, er hatte jetzt einen langen Ast in der Hand und jagte ein paar Hühnern hinterher, die hier im Zoo freiherumliefen. Und auch als die Hühner unter einem Gebüsch Schutz suchten, gab der Junge nicht auf, er stocherte mit dem Ast in dem Busch herum und trieb die Tiere wieder ins Frei, sodass sie ängstliche Laute von sich gaben und mit den gestutzten Flügeln schlugen um ihrem Peinigen zu entkommen. Der Junge fand das offensichtlich sehr witzig, denn er lachte und lief den Hühnern immer weiter hinterher, dabei wild mit dem Ast wedelnd.
Nun war es um Kevins Selbstbeherrschung geschehen. So sehr er auch versuchte seine Wut zu unterdrücken - er wusste wie sehr seine Eltern es hassten, wenn er so aus seiner Haut fuhr - aber er konnte unmöglich zusehen, wie der Junge seinen Spaß daran hatte die Tiere zu quälen. Das hatte ihm ja vorhin auch schon eine Menge Spaß gemacht.
Mit einem kurzen Sprint war Kevin bei dem fremden Kind und er packte ihn beherzt am Arm. Er wusste selbst nicht so recht was er tat, aber sein Körper hatte instinktiv übernommen. Der andere Junge blieb stehen „Hey, lass mich so, was soll das?"
„Hör auf die Tiere zu quälen" grollte Kevin und seine Augen schienen Funken zu sprühen, so wütend war er. Er spürte das Feuer der Wut regelrecht durch seinen Körper fließen und seinen Adrenalinspiegel anheben.
„Lass mich los, du Depp, du hast mir gar nichts zu sagen" fauchte der Andere und zog an seinem Arm, den Kevin noch immer fest umklammert hielt.
Und das war der Moment indem Kevin zuschlug, seine Hand hatte sich automatisch zur Faust geformt und landete jetzt mit voller Wucht im Magen des anderen Jungen. Dieser ließ überrascht, dass sein Gegenüber so weit ging, obwohl er einen halben Kopf kleiner war, den Ast fallen um sich zu verteidigen. Aber es kam nicht zu einer weiteren Auseinandersetzung, denn Kevins Eltern waren bereits laut seinen Namen rufend herangeeilt und hielten nun ihn zurück. Sie drängten ihn von dem anderen Jungen fort, welcher sich den Magen haltend zu seiner Mutter zurückschlich, aber nicht auf die Idee kam zu petzen.
„Es hat keinen Sinn Kevin, du brauchst dich nicht aufzuregen."
„Er hat die Tiere gequält und wollte sie verletzen" protestierte Kevin anklagend.
Louise nickte „Ja, das hat er und das ist auch nicht richtig, aber das was du getan hast auch nicht."
„Aber ich musste doch etwas tun?!"
„Leider Kevin, ist das die Sache seiner Mutter, nicht deine. Du hättest dich nicht einmischen sollen, das war nicht klug."
„Aber das ist nicht fair."
„Tja, das ist die Welt auch nicht immer, aber du musst lernen, solche Ungerechtigkeiten zu akzeptieren. Du darfst dich davon nicht so provozieren lassen" meinte Albert mit ernster Stimme und sah seien Sohn eindringlich an „Ok?"
„Hm ja, ok" brummte Kevin, aber in seinem Kopf wusste er das es ihm unglaublich schwerer fallen würde die Wut nicht raus zu lassen, auch jetzt tobte noch ein Sturm in seinem Inneren, der nur langsam wieder ruhiger wurde.
„Gut, jetzt komm, da vorne ist eine Bank freigeworden" sagte Louise und die kleine Familie setzt sich auf die kleine Bank unter seinem alten, etwas knorrigen Baum, der ihnen Schatten spendete. Albert holte aus einem Rucksack, den er dabei hatte, etwas zu Essen und reichte ein Käsebrötchen an Kevin weiter. Dieser starrte immer noch zu dem Jungen herüber, der sich gerade mit seiner Mutter wieder auf den Weg zum nächsten Gehege machte. Kevin beobachtete ihn genau aus schmalen Augen und er wünschte sich, dass der Junge nicht einfach so davonkam, ohne eine Bestrafung für sein schlechtes Verhalten. Und so spürte Kevin eine gewisse Freude in sich aufkeimen, als besagter Junge voll gegen einen Wegweiser lief ohne diesem auszuweichen, obwohl er direkt vor seinen Augen befand. Geschah ihm ganz recht, dem Idioten. Jetzt löste Kevin den Blick und er konzentrierte sich auf sein Bötchen. Sein Gemüt hatte sich beruhigt und es fühlte sich um einiges besser als noch vor ein paar Minuten.
Nach der kleinen Mittagspause setzen die Thompsons ihren Zoobesuch in aller Ruhe fort, sie besuchten noch ein Becken mit Fischen, die man streicheln konnte. Aber anders als die anderen Kinder wollte Kevin nicht. Er fühlte sich schlecht dabei das zu tun, immerhin konnte er sich nur zu gut in die Tiere hineinversetzen. Immerhin war es ihm vor nicht allzu langer Zeit nicht besser gegangen. Eingesperrt wie ein Tier und gegen seinen Willen zu den Untersuchungen und Spritzen gezwungen worden. Danach ging es weiter zu ein paar Kleintieren, sie sahen Mäuse und Ratten, als letztes kamen dann die Gehege der Vögel dran. Und hier war Kevin wieder hart am Schlucken. Die majestätischen Tiere saßen scheinbar gelangweilt auf den Bäumen in den Käfigen, sie konnten fliegen, sich bewegen, aber ihr Weg in die Freiheit war durch ein großes Gitter versperrt. Es tat dem Jungen weh dieses Bild zu sehen und so drängte er seine Eltern schnell weiter zu gehen. Es war immerhin nicht mehr weit zum Ausgang und von dort nicht weit zum Auto. Dennoch hatten sich die Erfahrungen des heutigen Tages fest in Kevins Gehirn eingebrannt und er würde wohl so schnell nicht wieder einen Zoo besuchen wollen. Da waren ihm dann doch die Bücher lieber, da wurde zumindest keinem bei weh getan.
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~~ Rise~~ [Kilgrave FF (Marvel's Jessica Jones)]
FanfictionBevor er zu Kilgrave wurde war Kevin ein ganz normaler Junge, sah man einmal von der Krankheit ab, die sein Leben bedrohte. Seine Eltern, zwei Wissenschaftler suchten nach Heilung für ihren Sohn, doch was sie schufen war ein Monster.